Diesen Text hab ich bei RR-News gefunden und find ihn ganz interessant Pjotr, der Verfasser dieses Textes, ist in Trainingslehre recht fit....was kann ich in Bezug auf ne Tria-Vorbereitung aus diesem Text ableiten?Doch mit mehr Zug fahren?
Hier der Text:
Wie Du dem kleinen Zitat von Andrew Coggan in meiner Signatur entnehmen kannst ist es nicht erforderlich, zur Verbesserung der Fettverbrennung im Training durch eine niedrige Intensität besonders viel Fett zu verbrennen. Es ist zwar eine in Deutschland noch weit verbreitete Meinung, dass der Fettstoffwechsel durch Fettstoffwechselfahrten bei niedriger Intensität optimiert werden könne, das ist aber wissenschaftlich nicht gesichert. Anders gesagt, ob es für den Fettstoffwechsel besser ist, 4 Stunden im GA1 rumzufahren anstatt 2h im GA2 oder 3*20 min. Intervalle an der Schwelle zu machen weiß keiner so genau, die Zweifel sind jedenfalls erheblich.
Beim Grundlagentraining geht es ja insb. darum, die mitochondriale Enzymaktivität zu verbessern. Mitchondrien werden gerne als "Kraftwerke" der Zellen bezeichnet und nehmen die zentrale Rolle beim Stoffwechsel in der Zelle ein, je höher die Mitchondirendichte des höher die mögliche Dauerleistung und desto mehr Fett wird bei niedrigeren Intensitäten verbrannt (stark vereinfacht, es gibt natpürlich noch ein paar andere Falktoren). Die Mitchondriendichte lässt sich aber keinesweg nur durch GA1 verbessern, vielmehr kann man sich den Stoffwechsel unterhalb der anaeroben Schwelle als ein "Kontinuum" vorstellen, d.h. dass der Stoffwechsel z.B. im GA2-Bereich zwar in Details anders ist als im GA1-Bereich - z.B. verändern sich eben die Anteil der verstoffwechselten Substrate - aber die Grundprinzipien sind immer noch die gleichen. Für die Trainingspraxis bedeutet das, dass es keinen himmelweiten Unterschied macht ob Du z.B am oberen GA1-Bereich fährst oder im GA2. Die gesamte Einteilung in Trainingszonen ist letztlich nur eine Orientierungshilfe, man darf solche Zonen aber aber nicht zu genau nehmen. GA1 hat natürlich seine Bedeutung, wenn man längere Strecken als Trainingsziel hat. Es ist aber nicht erforderlich, sich dabei zu einem niedrigem Tempo zu zwingen. Umgekehrt wäre es natürlich Blödsinn, so über Hügel drüberzudrücken, dass vor Ende der Einheit "die Lichter ausgehen", aber einen Berg mit etwas Druck fahren geht auch im Grundlagentraining, denn es sollte bei dem vorher gesagten klar geworden sein, dass es kein Problem ist, wenn Du dabei den GA2-Bereich erreichst (übrigens würde bei kurzen Hügel möglicherweise der Puls aufgrund seiner Trägheit gar nicht anzeigen, dass man im GA2 fährt obwohl die Leistung am Pedal schon längst nicht mehr GA1 ist).
Entscheidend ist NICHT die strenge Einhaltung der Pulszonen, sondern dass man die beabsichtige Trainingsdauer mit einer halbwegs gleichmäßigen Intensität und einem ebensolchen Tempo absolviert und am Ende nicht ausgebrannt ist. Athur Lydiard, eine australische Lauftrainer-Ikone, der seinen Läufern egal ob Mittel- oder Langstreckler vorwiegend Tempo-Training (entsprich etwa GA2) als Grundlagentraining verordnet hatte und damit zahllose Medaillien gewann, hatte als Orientierung für die Trainingsintensität seiner Sportler gesagt, nach dem Training müsste man "angenehm kaputt" ("pleasantly tired") sein. Wenn man das schafft, dann hat man einen ordentlichen Trainingsreiz gesetzt aber sich auch nicht überbeansprucht. Wie man das Tempo auf dem Rad zu wählen hat, um den Zustand "angenehm kaputt" zu erreichen, muss man lernen. Die Orientierung an der HF kann da helfen, man darf sich aber auch nicht verrückt machen lassen. Wenn man über X Stunde schneller fahren könnte als irgewelche HF-Zonen es vorgeben und man dabei am Ende den Zustand "pleasantly tired" erreicht, kann man die HF getrost bei Seite lassen.
Viel Text von mir, ich hoffe er dient zur Klarheit.
Gruß P.
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Einfach Spass an der Bewegung haben!
Der Rest kommt von allein....
Beim Grundlagentraining geht es ja insb. darum, die mitochondriale Enzymaktivität zu verbessern. Mitchondrien werden gerne als "Kraftwerke" der Zellen bezeichnet und nehmen die zentrale Rolle beim Stoffwechsel in der Zelle ein, je höher die Mitchondirendichte des höher die mögliche Dauerleistung und desto mehr Fett wird bei niedrigeren Intensitäten verbrannt
Ich würde die Mitochondriendichte nicht pauschal mit der Fähigkeit, Fett zu utilisieren (stimmt das Wort?) gleichsetzen.
aus grauer Schulzeit meine ich mich zu erinnern:
KH-Nutzung:
1. Schritt (Glykolyse?): Abbau Glucose zu Acetyl-CoA
2. Schritt: Oxidation Acetyl-CoA im Citratzyklus -> ATP-Gewinnung
Fett-Nutzung:
1. Schritt: beta-Oxidation von Fettsäuren -> Acetyl-CoA
2. Schritt: Citratzyklus (identisch wie KH)
die ersten Stoffwechselschritte zur "Aufbereitung" der Kraftstoffe unterscheiden sich also und dürften auch unterschiedliche Enzyme in der Zelle bzw. im Mitochondrium benötigen.
Von daher sollte es für lange Strecken einen Unterschied machen, ob ich Grundlage im oberen GA1-Bereich oder untenrum trainiere.
Edith noch: Fettsäuren müssen per Bindung an L-Carnitin in das Mitochondrium gebracht werden. L-Carnitin kann vom Körper synthetisiert werden, ergo muss er an diesen Vorgang auch gewöhnt sein.
Geändert von Nordexpress (13.08.2010 um 07:57 Uhr).
Grund: was vergessen
Nun ja Diskussion hin oder her im Prinzip beschreibt er in seinem Text genau das was man in fast jedem Trainingsbuch nachlesen kann: Das Verhältnis von GA 1 zu GA 2 und zum EB muss stimmen!
Persönlich absolviere ich meine Einheiten unter Zuhilfenahme der HF.
Allerdings kasteie ich mich nicht beim GA 1 Training soweit das ich zur Einhaltung eines "GA 1" Pulses an manchen Bergen quasi spazieren gehen, oder hoch schieben muss, sondern dort gehe ich auch mal gerne bis in den hohen GA 2 Bereich, im Anschluss versuche ich allerdings wieder ehr ruhiger weiter zu machen um den Puls wieder wieder auf GA 1 Niveau zu bringen.
So gestaltet sich auch das Training etwas Abwechslungsreicher und ist nicht gar so Monoton.
So gestaltet sich auch das Training etwas Abwechslungsreicher und ist nicht gar so Monoton.
Da ich mittlerweile ohne Tacho, ohne Pulser und ohne Stoppuhr trainiere ist das bei mir eh so. Wenn 4h geplant sind fahre ich halt ein Tempo dass ich auch 4h durchhalte und wo ich danach nicht fix und alle bin. Ob das jetzt 130er Puls, 140er, 28er-Schnitt oder 30er - egal, da ich es nicht weiß mach ich mir auch keinen Stress mehr darum.