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Zitat von remi
mir liegt es fern holzcer zu verteidigen, aber seine reaktion sind menschlich verständlich oder wie hättest du reagiert, wenn du plötzlich vor dem wirtschaftlichen ruin stehen würdest? da geht es nicht nur um seine familie, sondern auch 40-50 arbeitsplätze von Mitarbeitern ....
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Nachvollziehbar mag sein Handeln aus seiner Sicht ja sein, moralisch verwerflich ist es trotzdem. Gerade weil er im Rückblick die Öffentlichkeit viel aggressiver und heuchlicherischer belogen hat, als viele andere aus der Radsportszene.
Bei jemandem wie Andreas Klöden wusste und weiß man wenigstens jederzeit, woran man ist: der verweigert jede Aussage zum Thema Doping, bricht auch mal ein Interview ab, wenn es aus seiner Sicht in die falsche Richtung geht. Das fand ich früher empörend und unsympathisch. Mittlerweile finde ich ihn immer noch nicht sympathisch, aber zumindest ist er in gewisser Weise ehrlich.
Holczer dagegen hat sich immer eloquent als einer von den Guten innerhalb des Pelotons dargestellt. Hat auf alle Dopingfragen wortreich und bereitwillig Auskunft gegeben. Wirkte immer irgendwie gerade heraus. Wenn dann auch so einer als absichtlicher Lügner und Vertuscher geoutet wird, dann ist das fast noch verheerender, als wenn es die auf der Hand liegenden Verdächtigen erwischt.
Denn die logische Schlussfolgerung daraus ist: beim Thema Doping kann man im Profi-Radsport (oder etwa im Profi-Sport allgemein???

) keinem mehr glauben und vertrauen.