Laufen
Im 5er Schnitt losgelaufen und da war sie, die lang vermisste Euphorie,

locker, leicht, überholt ohne Ende( ich freue mich für jeden, wenn er oder sie glücklich finisht, aber ab und zu hab ich mir doch gedacht, Radfahren ist nicht alles

). An den Verpflegungsstellen zu Schwämmen, Cola , Wasser und gelegentlich Iso(wegen fehlenden Salztabletten) gegriffen.
Jeden Km auf die Uhr geblickt, immer...4.44 bzw. ..9.44 mit wenigen Abweichungen. In Schwand wollte ich mir schon ein Weizen greifen, aber die Bedienung zog zurück, schade

.
Dass ich in dem Tempo nicht durchlaufen würde, war mir klar, aber heute die einzige Chance.
Bei Km 18 dann erster taktischer Fehler eine Verpflegungsstelle planmäßig nur Iso, auf der nächsten Cola verpasst, wollte nicht unterbrechen(Fehler), bis zur nächsten kam ich in ein Zuckerloch, Schnitt fiel auf 5.30, stabilisierte sich aber.
Steinchen in Schuh, egal weiterlaufen, Blasen hatte ich schon vor dem Lauf, auch egal.
Km 28 Wendepunkt, auch bei mir. Jetzt wirkte kein Koffein mehr, die Euphorie war am Bröckeln, Erkenntnis, ist ja noch ganz schön lange, Tempo sinkt, aber es läuft weiter. Dann im Wald hoch nach Eckersmühlen zweiter taktischer Fehler, stehengeblieben wegen Pinkelpause, aber es ging eh nichts mehr.
Weiterschleichen dann deutlich schwerer, der Handwerksgeselle war jetzt auch bei mir voll angekommen, schimpfe abwechselnd still vor mich hin oder versuche mich durch musikalische Erinnerungsfetzen (Anastasia) aufzumuntern, richtig hart Holperstrecke nach Lände, plötzlich starke Seitenstechen, erste Gehpause, zum Glück nur 100 Meter vor VP, wieder Cola, leicht weitertraben.
Dann treffe ich Wombat und Glaurung

. Vielen Dank, Ihr habt mir mental viel geholfen. Zwar danach noch leichte Krampfansätze im rechten hinteren Oberschenkel, aber ich habe einfach paarmal draufgehauen, dann ging es weiter. In Roth sensationelle Stimmung, da war Stehenbleiben unmöglich. Zieleinlauf betont locker, um auch hier die Stimmung einzusaugen.
Laufzeit: 3:52 und neue PB in 11.20
Es kommt immer anders als Mann es denkt.
Ein eigentlich frustrierend begonnener Tag wird mir doch als ein für mich letztlich schöner in Erinnerung bleiben.