Zitat:
Zitat von Felice
Sowas will geplant sein. Ebenso wie das umdrehen auf der Laufstrecke. Darüberhinaus muss man wissen wann man sowas macht und wie. Das sollte auch geübt worden sein. Ich denke nicht, daß ein solches "Stück" bei der WM die Premiere erlebt, das war minutiös durchgeplant.
|
Ich schrieb ja oben schon, dass so einer schon mit dem festen Vorsatz zur Veranstaltung fährt.
Ich hatte in dem Verein, in dem ich als Jugendlicher Rad fuhr, einen alten Haudegen, der konsequent bei RTFs abkürzte. Da geht es also um nullkommanullnix, aber es war ihm der liebste Spass, mit möglichst kurzer Fahrt möglichst viele Wertungspunkte zu ergeiern.
Ok, da wurde niemand geschädigt, aber es hat offensichtlich nie einen interessiert, wenn da jemand von der offiziellen Strecke ab- oder mit der Startnummer aufm Hemderl in die Strecke einbog.
Anderes Beispiel: eine der grössten, deutschen Breitensportveranstaltungen: Arber Radmarathon. Sicherlich keine erfreulichen Nenngelder, die man dafür abdrücken muss, aber es gibt hier in und um Regensburg fast keine Möglichkeit, die ausgeschriebenen Preise voll zu bezahlen: so gut wie jede Firma, jeder Verein, Vereinigung oder sonstwas kriegt Sonderkonditionen.
Trotzdem gibt es Schmarotzer, die dreist und ohne Startnummer die Touren mitfahren und, das eigentlich miese, sich an den Verpflegungsstellen den Ranzen vollschlagen.
Hier bezahlen die Ehrlichen die Plattform mit, und auch, wenn mir persönlich die diskontierten Preise immer noch zu unverschämt sind: dann bleibe ich eben zuhause, verzichte auf das jämmerliche Trikot, das hier alle rund ums Jahr tragen und koche mir ne Ration Nudeln selbser, aber fresse mich nicht auf Kosten anderer durch.
Nächstes Beispiel: ein Kumpel von mir ist von Beruf Extremultraausdauersportler und lässt keinen Wettkampf aus.
Dementsprechend kennt er viele Leute und erzählte mir mal die Story von einem, der über Jahre hinweg seine Startnummern verschiedener Wettkämpfe gesammelt und katalogisiert hat. Der bezahlt bei Veranstaltungen nix mehr, sondern schaut sich die Nummern an, sucht in seinen Katalogen nach derjenigen, die dieser am ähnlichsten sieht und läuft mit dieser mit.
Das mögen alles nur Kleinigkeiten sein, für mich addiert sich dieses unlautere Verhalten aber bei denjenigen irgendwie zu so ner Art Kultur: Bescheissen als Lebenszweck.
Mag sein, dass sich der ein oder andere dadurch als ne Art Robin Hood oder König der Diebe fühlt;- für mich stellt sich die Frage, wie weit es bei denen im restlichen Leben mit der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit her ist.
Ich will gar keine Beispiele von der Ommi, der n Hunni unbemerkt aus der Börse fällt, der Kassenaufsicht im Schwimmbad, die mal kurz auf Toilette ist, dem Schiedsrichter, der gerade woanders hinblickt oder dem Hendlbrater, der n paar Cent zuviel rausgibt bringen, aber wie weit ich beruflich oder in einer Beziehung mit so jemandem zu tun haben möchte, weiss ich ganz sicher: gar nicht, und auch bei Wettkämpfen, egal in welcher Liga, messe ich mich nicht gerne in nicht angesagten Disziplinen wie Bescheissen.