Jeder der sich schon mal mit Religion beschäftigt hat, vollkommen egal mit welcher, kann die Bedeutung von (Tages-)Ritualen ansatzweise erfassen.
Und jeder der schon mal 4 Wochen durchgehend auf dem Sofa gesessen hat weiß, warum köperliche Bewegung Sinn macht.
Streak-Runner verbinden den Sinn von Tages-Ritualen mit Bewegung, so what? Der ganze Kram drumrum ist die übliche heiße Luft, angereichtert mit etwas Lifestyle- und Ratgeber-Geschwätz.
PS: Bin ich froh, dass ich nach leichter Erkältung heute mit 100/100 weitermachen kann.
Geändert von schoppenhauer (03.02.2010 um 18:44 Uhr).
@Kampa: Die mir persönlich bekannten Sportler, die täglich trainieren (an den meisten Tagen sogar zwei Einheiten) wissen sich sehr gut ihre Energien einzuteilen. Hektisch wird’s immer dann, wenn am Samstag Leute mitradeln, die unter der Woche wenig bis gar nichts machen.
Wer täglich trainieren will, aus welchen Motivationen heraus auch immer, nimmt auch kleinere Anzeichen von physischer oder mentaler Grenzbelastung ernst. Aus meiner Erfahrung sind es eher die Wochenendsportler, die voll in einen Schmerz hinein trainieren, weil halt Samstag ist und die Sonne so schön scheint.
Außerdem halte ich das Wort "zwanghaft" für deplatziert und aus der Perspektive einer Außenstehenden heraus gewählt. Wer täglich trainiert, und zwar schon länger, hat sich meistens die Freiheit, das zu tun, mühsam erkämpft. Es geht nicht um Zwang, sondern um die Freiheit, sich einem selbstgewählten Ziel oder Lebensstil zu widmen.
Grüße,
Arne
Sehr gut ausgedrückt Arne
ad Zwang: ich seh es genau wie Du, allerdings sollten Leute mit einer zwanghaften Persönlichkeit eher davon Abstand nehmen :-)
__________________ L' It alia vive in biciclletta.
...Gerade wenn es auch um Argumente wie Einklang mit Körper und Natur geht, ist eine Ableitung auf tägliches Laufen nicht erklärbar.
Zudem halte ich eine Empfehlung von Streak Running für Einsteiger nicht nur für dumm, sondern für gefährlich...
Zitat:
Zitat von DeRosa_ITA
also ich hab laufen noch nie so gut vertragen wie seit ich täglich laufe :-)...
Du bist kein Anfänger, jung und hast die Karriere eines rauchenden, übergewichtigen Couchpotatoes zum Glück nicht mitgemacht.
Im Ernst, ich sehe tagtäglich Menschen, die sich mit Ergometertraining und Nordic walking und ein bisschen "Fitnessgruppe" überlasten. Wenn denen jemand empfehlen würde, täglich zu joggen, das wäre gefährlich. Verletzungen wären vorprogrammiert.
Ein trainierter Sportler, der seinen Körper kennt kann täglich trainieren, klar. Der kennt auch seine Grenzen und hat die Unterschiede zwischen, grob gesagt, hartem und lockerem Training verstanden.
@Arne: zu den ersten beiden Absätzen:
stimm ich Dir zu - steht aber auch nicht im Widerspruch zu dem was ich geschrieben habe. Hier ging es doch gerade darum 1 Sportart jeden Tag zu betreiben in Verbindung mit dem Ziel dies so viele Tage wie möglich hintereinander ohne Pause zu tun - oder?? DAS sind doch die beiden einzigen wesentlichen Elemente, die das Streak-XX von allem anderen unterscheidet, oder?
zu Absatz drei:
"Aussenstehende"
Ansonsten ist es eine ganz spannende Frage wie weit "Freiheit" und "Zwang" auseinanderliegen.
Beide Begriffe sind (glücklicherweise in unseren Breitengraden) wesentlich vom Denken und Fühlen beeinflusst. Es ist vll. wirklich eine sehr persönliche Definition. Was der eine als Zwang empfindet ist für den anderen Freiheit. Wenn der eine es als Freiheit emfpindet nach der Arbeit nicht mehr denken zu müssen, ist das Abschalten des Hirns für andere am Abend purer Zwang.
Ansonsten brauch ich einfach 1 einziges wirkliches Argument, das für das Streak running spricht und sich nicht in Allgemeingültigkeit pro Sport und Bewegung verliert.
Streak-Runner verbinden den Sinn von Tages-Ritualen mit Bewegung, so what? Der ganze Kram drumrum ist die übliche heiße Luft, angereichtert mit etwas Lifestyle- und Ratgeber-Geschwätz.
Also DAS finde ich jetzt mal ne gute Erklärung. So kann man es eigentlich stehen lassen.
"Grund 7: Eure persönliche Erfahrung, im Einklang mit der Schöpfung zu leben" Zitat von Robert rosa-giftig oder so
Da schreibt jemand sowas und beschreibt wie dumme Leute in künstlich angelegten Anlagen unnatürliches Futter füttern, welches durch die giftigen Ausscheidungen der Tiere auch noch das Wasser ruiniert ( schädlicher Algenwuchs).
Ich finde es schöner und naturverbundener, wenn ich im Wald beim laufen Wildtiere passieren kann, ohne dass sie flüchten.
Kann natürlich auch an meinem Geruch liegen.
Ich bin auch bei den 100/100-Kaputten, weil ich da nicht ganz so auffalle . Allerdings auch, weil es mir hilft tatsächlich meine Laufökonomie zu verbessern, locker zu laufen auch wenn ich das Tempo anziehe oder 'ne Steigung kommt.
Aber ich halte es mit meiner Mutter, die sagte: alles was ins Extreme geht über längere Zeit ist schädlich. Wobei sich das für mich natürlich nicht auf den Tria bezieht, da man sich ja hier im Idealfall vernünftig vorbereitet.
...aber wie schon mal hier erwähnt: es muss doch jeder seinen eigenen Weg finden, oder?
Also rein vom den Umfängen her kann auch ich mir locker vorstellen, dass ich mal ein paar Monate jeden Tag ein Läufchen mache. Ich trainiere sonst auch an sechs Tagen die Woche und das oft auch zweimal.
Ich hätte allerdings größte Bedenken, was meine Gesundheit betrifft. Laufen ist und bleibt eine sehr belastende Sportart. Aus diesem Grund mache ich so gut wie keine sinnlosen Läufe. Wenn ich laufe (meist 4 mal /Woche), dann haben diese Laufeinheiten immer einen wirklichen Sinn. Es gibt, zumindest für mich, keine Regenerationsläufe.
Ich glaube, dass Streakrunning für einen Triathleten mit Ambitionen nix ist. Vielleicht für so manchen aber mal ne interessante Erfahrung.
__________________
My road to Kona: 12:26/11:38/11:18/12:10/10:24/10:55/10:04/9:57/9:22/9:27/9:51/9:28/10:39
My road to BJJ black belt: white 11/2017, blue 07/2019, purple 06/2023, brown xx/20xx, black xx/20xx