IMHO haben die meisten Mittelklasseathleten (zu denen ich mich auch zähle) mittlerweile verlernt nach Gefühl zu trainieren. Es ist einfach "objektiver" wenn ich nahc strikten, ablesbaren Vorgaben trainieren kann, egal ob es eine Puls-, Watt- oder Tempovorgabe ist. Da habe ich immer sofort die Rückkoppelung ob ich im Plan bin oder nicht. Ob es dann immer zum gewünschten Erfolg führt lasse ich mal offen.
Seltsamerweise sind das meiner Erfahrung nach oft Menschen, die im Job dann gerne mal über die Controller fluchen, die ihnen dann Plan-Soll-Abweichungen unter die Nase reiben
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Die schönste Zeit bei der Mitteldistanz sind die 5 Minuten zwischen
"Warum tue ich mir das nur an?"
und
"Wann ist das nächste Rennen?"
Warum ...wenn im TP statt 1h DL Puls 143,5-147,2 steht 1h locker laufen nach Gefühl oder statt 15km TDL Puls 176-177 meinetwegen 15km TDL mit subjektiv 80% Belastungsintensität?
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Das ist doch ein Plan, nur anders beschrieben.
"Nach Gefühl trainieren" meine ich: heute ist eigentlich locker geplant, aber ich fühl mich gut, also mach ich nicht locker sondern hart. Sozusagen den 15erTDL mit subjektiv 80% anstelle des lockeren 1h runs.
Da habe ich wohl das "nach Gefühl" falsch beschrieben. Also ich meine nicht Training nach Körpergefühl, sondern nach "Lust und Laune Gefühl"
Zitat:
Zitat von jens
Ich kenne persönlich 2 Läufer, die erst dann unter 2:20 Marathon gelaufen sind nachdem sie Pulser und Lactattests in die Ecke getreten haben und ihren Plan nach RPE durchgezogen haben. Bestes Beispiel für mich war immer Willhelm Gräber (auch wenn er bei 2:21 hängen geblieben ist) der Wiederholungen einfach so gelaufen ist dass er nach dem 10 1000er fast kotzen musste. Mal ist er 2:45 gerannt, mal 3:00, war ihm letztendlich egal solange es gefühlt am Anschlag war.
Das auf einzelne Beispiele und Personen zu beziehen ist schwierig, wéil man nicht so richtig weiß, woran es liegt, dass es so ist wie es ist, und was passieren würde, wenn es anders wäre. (Was für ein Satz)
Am Beispiel von Michael Schumacher oder Lance Armstrong kann man ebenso gut begründen, dass man nur aussergewöhnlich perfekt wird, wenn man absolut verbissen alles seinem Plan und Sport unterordnet.
Da der Fred mittlerweile 2gleisig läuft, für mich mal zusammenfassend:
1. reines Marathonjahr zur Verbesserung der Langdistanzzeit.-nein-
Begründung: Typ 2 fällt erst mal weg, da ihm gar keine Alternative zur Verfügung steht. Er hat keine Zeit für Ironmantraining und muss sich Alternativen suchen falls er nicht komplett ohne Sport leben will. Aber egal was er macht, er wird bei seinem nächsten Ironman in der Summe langsamer sein, wenn er das Rad- und Schwimmtraining vernachlässigt. D.h. Seine Ironmanzeit wird nicht besser.
Typ 1 muß freiwillig aufs Rad- und Schwimmtraining verzichten, um 2-3 Jahre später in der Summe schneller zu werden. Das ergibt für mich keinen Sinn. Variieren hin oder her. Wenn man die Sportart nicht trainiert, die man betreibt, wird man sich darin nicht verbessern. Und Triathlon ist nun mal alles 3 und nicht bloß laufen.
offensichtlich hast weder du noch drullse meinen vorschlag ganz gelesen.
mein modell sieht ein (zwei) marathonjahr vor, dem ein ironmanjahr folgt. angesprochen sollen sehr erfahrene ironman sein, deren zeiten stagnieren UND die den IMmarathon nicht unter 3:20/30 bringen.
es geht um den durchbruch eines plateaus in einer disziplin ohne dabei die leistung auf den anderen zu verlieren (=mit 6 monaten training wieder herzustellen). und hier ist es eben das laufen, das bei den meisten langdistanzlern das groesste zeitsparpotential hat.
eure persoenliche perspektive besteht daraus, dass ihr im marathon bereits quasi ausgereizt seid, weshalb ihr gar nicht zielgruppe der idee seid.
offensichtlich hast weder du noch drullse meinen vorschlag ganz gelesen.
mein modell sieht ein (zwei) marathonjahr vor, dem ein ironmanjahr folgt. angesprochen sollen sehr erfahrene ironman sein, deren zeiten stagnieren UND die den IMmarathon nicht unter 3:20/30 bringen.
Ich denke eher, dass die Ursache hierfür nicht das fehlende Marathonpotential ist, sondern die fehlende Radperformance.
Zitat:
Zitat von dude
es geht um den durchbruch eines plateaus in einer disziplin ohne dabei die leistung auf den anderen zu verlieren (=mit 6 monaten training wieder herzustellen). und hier ist es eben das laufen, das bei den meisten langdistanzlern das groesste zeitsparpotential hat.
Das hatte ich so verstanden, aber kann es mir nicht vorstellen, da IM Marathon deutlich anders ist, als Solo Marathon. Das grösste Zeitpotential bleibt für mich das Radfahren. Ein Solo Jahr Rad geht i.m.A. aber auch nicht, da dass die Knochen und Bänder zu sehr verändert um im Marathon vorne zu bleiben (siehe Lance) Hinzu kommt: bei einem reinen Marathonjahr, (professionell durchgezogen) muß man Gewicht lassen, was zwangsläufig auch die Substanz verändert (Oberschenkelmuskulatur)
In der Summe sehe ich in der Variante kein Potential, lasse mich aber gern eines besseren belehren
Zitat:
Zitat von dude
...persoenliche perspektive besteht daraus, dass ihr im marathonbereits quasi ausgereizt seid,
Danke schön. Das ist ja wie beim Boxen, aber damit demotivierst du mich nicht, am Ende wird meine Zeit schneller sein als deine.
es geht um den durchbruch eines plateaus in einer disziplin ohne dabei die leistung auf den anderen zu verlieren (=mit 6 monaten training wieder herzustellen). und hier ist es eben das laufen, das bei den meisten langdistanzlern das groesste zeitsparpotential hat.
Das ist eben die Frage - stelle ich in 6 Monaten wieder alles her?
Zitat:
eure persoenliche perspektive besteht daraus, dass ihr im marathon bereits quasi ausgereizt seid, weshalb ihr gar nicht zielgruppe der idee seid.
Falsch. Erstens bin ich definitiv nicht ausgereizt, was Marathon angeht und zweitens: warum sollte man das nicht auf die anderen beiden Disziplinen übertragen können? Ich z.B. verliere nach wie vor ca. 15 min gegenüber gleichstarken Athleten im Wasser.
Warum also nicht ein Jahr mal fast nur Schwimmen?
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Re Lance: mieses Beispiel. Der hatte 10kg Uebergewicht und schlecht trainiert.
Dass ein guter Lauf eine gute Radfitness voraussetzt, glaube ich auch. Aber wer seit Jahren IM macht und damit auch bereits etliche Radkm drin hat, der wird sich da nicht mehr stark verbessern. Du vergisst den in der Potenz zunehmenden Luftwiderstand!
Was die Laufpause zugunsten Rad betrifft: ich hab das mal fuer 8 Monate gemacht und nach 4 Monaten wieder Laufen hatte ich die drittschnellste Laufzeit bei der lang EM (ohne mich in irgendeiner Disziplin verbessert zu haben, aber eben auch nicht verschlechtert).