Eigentlich waren es nur Grundlagenkilometer, bis auf die letzte Woche. Im persoenlichen Grenzbereich ist man beim Laufen, zumal mit meinem Koerperbau und Mitte 30, halt immer an der Grenze zur Verletzung, wenn man sein Limit ausloten will. Da hilft der schoenste Plan nichts. Und ich mach' eben genau die Geschichten, die ich dann meinen Schuetzlingen ersparen will.
@Hunki: ich glaub' ich hab' das Gleiche. Nachher geht's ins Studio auf's Spinningbike... Heute schneits, aber morgen Abend kann ich vll. im Park ein paar Runden drehen.
Empire State Building: "Invite only", mehr wusste ich auch nicht. Man gibt bei der "Bewerbung" seinen sportlichen Hintergrund an oder sonst irgendwelche Gruende (VIP?), warum man mitmachen darf. Bei mir war es der NYC Marathon, bei dem ich aber nicht Vereinsschnellster sonder Zweiter und nicht schnellster NYer (5., von Manhattan 2.) war. Thom Little heisst der Vereinskollege, der 2:28 gerannt ist und eine PB von 2:23 hat.
Wer haette gedacht, dass sich die Upper West Side Schoenheiten morgens um 6.30 im Fitnessstudio verstecken? So eine Verletzung hat auch sein Gutes.
Anyway, dick Schnee nachts und puenktlich zur "Commute" Regen. Der Manhattanian ist ja ueberzeugter Fussgaenger. Strammer Fussgaenger. Ob eher aus Ueberzeugung oder Not sei dahingestellt, jedenfalls geht man flott, was Touristen gerne erschreckt. Erst gestern durfte ich wieder einem Landsmann lauschen. "Ha no, was rennet die denn elle so?" Der Schwabe ist einer der wenigen Touristen in NY im Moment. Es ist ruhig geworden. Doch der Schwabe weiss eben, dass die Fluege im Januar "guenschtig" sind und zudem noch "sail isch". Da "schparsch dobblt". Doch ich drifte ab. So rennt der NYer also seinem Ziel entgegen, immer da entlang, wo gerade gruen ist (mehr oder weniger), im Kreuzgang durch die Schachbrettmusterstrassenschluchten, bewaffnet mit iPott, leerem Blick und scheinbarer Ruecksichtslosigkeit, die sich innert Millisekunden in Freundlichkeit wandelt, wenn es mal zu einem (Beinahe-)Zusammenstoss kommt. Gibt immer wieder nette Begenungen.
Nachdem ich oft auf meinen Salomon SuperCross 2 herumgehackt habe und nach Inov8's jammerte, muss ich heute mal ein Lob aussprechen.
Das gute Stueck kam naemlich auf meinem Arbeitsweg zum Einsatz. Wie die Ladies in Stilettos, die Laufschuhe zur Arbeit tragen, weilten meine Malochetreter in einer Tuete, wahrend die Salomon den Schneematsch bekaempften. Apropos Stiletto: meiner Wade taeten solche jetzt bestimmt gut. Vielleicht sollte ich doch mal bei Manolo Blahnik vorbeischauen. Oder doch besser im West Village, da duerften sie sowas auch in Groesse 11 haben.
Zum Abschluss ein paar Tussi-news, brandheiss wie immer:
1. Challenge wird einen HalfIM in Wanaka und einen solchen in Australien auflegen. Die volle Distanz bei letzterem duerfte alsbald folgen.
2. Gordo's "Going Long" wird in der 2.Auflage in Deutsch uebersetzt.
3.
Mit etwas Glueck bekomme ich Ende Maerz Nike's neue Lunarglide unter die Fuesse. Nike will seine Athleten fuer den Bostonmarathon damit ausstatten. Das per se ist natuerlich Schwachfug, denn die Dinger sind reine Trainingsschuhe. Da hat ein Nikefritze offensichtlich keine Ahnung, wovon er spricht. Ich laufe zwar nicht Boston, komme aber evtl. dennoch dran. Watch this space!
Wo, bitteschoen, hat man eine autofreie, hell erleuchtete, 10 km lange, flach bis leicht wellige Runde auf feinstem Asphalt? Genau, nur hier in NYC!
Die Wade hat Laufverbot, also muss die Russin herhalten. Klar, -3 Grad (Windchill -6) sind eher frisch, aber ich mache (fast) alles, um den Ergo zu vermeiden. Vier Fartlek-Runden im Park mussten reichen. Ausser einem Blinklicht am Helm und einem vorne am Lenker hatte ich keine Beleuchtung - und mehr brauchte es auch nicht. Es gibt da ein paar Spezialisten, die verzichten gleich ganz auf Beleuchtung.
Die Radler konnte man an einer Hand abzaehlen, dafuer waren die Laeufer wieder in Hundertschaften unterwegs. Die Kollegen vom CPTC, die Flyers, die Harriers, Reservoir Dogs und wie sie alle heissen - HAMMER. Die Coaches standen an und auf der Strasse und jubilierten Motivationsarien an die Laeufer hin. Unser Coach heisst, nun ja, "Coach" oder auch "Coach TR" und ist ein Brooklyner Urgestein. Ein Blackie wie aus dem Bilderbuch. Es macht Spass ihm zuzuhoeren, ausser im Winter in duennen Laufklamotten im zugigen Central Park. Seine woechentlichen emails sind stark. Da gibt es demnaechts mal eine Kostprobe hier.
Heute Mittag gab's einen kleinen Ausflug nach Lower Midtown.
Dort traf ich Thom Little, der dort fuer eine Werbeagentur arbeitet. Ziemlich schickes Buerogebaeude. Schlicht im weissen Apple-Style gehaltener Eingang, Flatscreen mit CNN - Respekt! Wenn ich da an die piefgigen Banker-Barracken denke....
Anyway, Thom ist die CPTC-Rakete mit einer 2:25:55 PB, wohlgemerkt auf dem NYer-Kurs. Diesen Herbst will er es in Chicago wissen und eine tiefe 2:20er rauslassen.
Der Grund fuer meinen Besuch, war die Uebergabe dieser Schachtel:
Wer ahnt, was sich dahinter verbirgt?
Erster Hinweis: "Made in Germany"!
Wer's erraet, dem geb' ich ein Bier auf Hawaii aus. Ausser docci, denn der steht nicht zu seinem Wort.
Ich halt mal die Goschn, Peking reicht mir fürs erste...
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!