Mit dieser Argumentation würdest Du aber alle, im Zusammenhang mit dem Holocaust und Konzentrationslagern belasteten "Sprüche" ganz generell für die Werbung anno 2009 freigeben. Es sei denn, jemand würde für ein KZ Werbung machen, das wäre dann Deine einzige Ausnahme.
so siehts aus.
"arbeit macht frei" würde auch prima über den eingang vom arbeitsamt passen.
Wie Du aber richtig sagst, gibt es IMMER einen Kontext. Und der ist bei Tchibo (mit sogar abgewandeltem Spruch) KAFFEE und nicht KZ.
Oha.
Frei nach dem Motto: "scheiß auf die Geschichte, scheiß auf die
Wahrnehmungen, Erinnerung und Gefühle anderer Menschen."
Bemerkenswerte Einstellung.
Zitat:
Zitat von drullse
Wer das nicht schnallt, hat IMHO ein ganz anderes Problem, als eventuell negativ belegte Wörter.
Ebenfalls oha.
Daß Schwarze die Bezeichnung "Neger" als negativ empfinden, während Weiße das normal verwenden, zeigt also, daß die Schwarzen ein "ganz anderes Problem" haben (was immer das auch sein mag).
Schon mal was von Respekt gegenüber anderen Menschen mit anderen Einstellungen, als Du sie hast, gehört?
natürlich! so funktioniert marketing. du glaubst doch nicht, daß tchibo das versehentlich gemacht hat?
Jetzt sei doch mal ehrlich: Wer von uns hätte das denn gemerkt, wenn nicht der der Zentralrat draufgesprungen wäre...keiner! Und warum? Weil der Werbetexter mit Anfang 30 das nicht mehr weiß und der Marketingheini mit 40 bei Tschibo ebensowenig!
Tschibo eine derartig perfide Marketingkampagne zu unterstellen halte ich für geschmacklos. Es kauft doch niemand mehr Kaffee, weil die Kampagne zurückgezogen wurde. Die Leute schütteln doch eher den Kopf darüber. Ziel der Kampagne war doch trotz einer breiten Zielgruppe individuelle Produkte zu vertreiben. Jetzt lasst mal bitte die Kirche im Dorf.....Das hat ja fast schon Verschwörungstheorie-Charakter.
Ok, jetzt kommt natürlich das Argument: Der Spruch ist aber schon mal angeschossen worden. Das ist aber für mich noch lange keine Argument dafür, bewusst eine Effekthascherei zu betreiben. Da wurde einfach nicht gut recherchiert.
Wie viele Werbekampagnen wurden wieder eingestampft, weil keine Recherche statgefunden hat......
Warum regt sich der Zentralrat eigentlich nicht über die Wagnerfestspiele auf? Kriegen die Freikarten?
Mit dieser Argumentation würdest Du aber alle, im Zusammenhang mit dem Holocaust und Konzentrationslagern belasteten "Sprüche" ganz generell für die Werbung anno 2009 freigeben. Es sei denn, jemand würde für ein KZ Werbung machen, das wäre dann Deine einzige Ausnahme.
Dieses negieren von (historischen) Zusammenhängen von Worten und Taten willst Du nicht wirklich oder?
Man kann doch nicht alles, was "zweckentfremdet" wurde jetzt als nogo bezeichnen. Klar, die Sprüche, die die Nazis erfunden haben, sind ein Tabu. Aber alles andere...? Die logische Konsequenz dessen wäre, die BRD aufzulösen, weil das ja alles irgendwie damit verbandelt ist.....
Mich nervt das Thema langsam...andere Nationen schaffen es auch mit ihrer unrühmlichen Vergangenheit umzugehen. Nur wir nicht...habt ihr mal von Broder "Hurra, wir kapitulieren" gelesen?
Tschibo eine derartig perfide Marketingkampagne zu unterstellen halte ich für geschmacklos.
Vollkommen richtig - kein etabliertes Unternehmen würde derart agieren.
Meiner Erfahrung nach machen das höchstens neue Firmen, die mit aller Macht und kleinem Budget auf sich aufmerksam machen wollen, aber auch das ist sehr, sehr selten.
Zitat:
Zitat von friedrichvontelramund
Jetzt sei doch mal ehrlich: Wer von uns hätte das denn gemerkt, wenn nicht der der Zentralrat draufgesprungen wäre...keiner! Und warum? Weil der Werbetexter mit Anfang 30 das nicht mehr weiß und der Marketingheini mit 40 bei Tschibo ebensowenig!
Hm, "draufgesprungen"? Die warten also nur darauf, den Deutschen endlich mal wieder vor Augen führen zu dürfen, was sie vor "Ewigkeiten" ("da muß doch auch mal Schluß sein!!") verbrochen haben?
Wie vorher geschrieben: Vielleicht haben die aufgrund ihrer "etwas" unmittelbareren Beteiligung (quasi jede jüdische Familie IN Deutschland hat Verwandte im Dritten Reich verloren) eine andere Sensibilität für solche Sätze als wir Deutsche?
Und bevor mir jetzt jemand unterstellt, ich würde nur die Position des ZdJ sehen:
JEDE Bevölkerungsgruppe, die eine gewisse Geschichte hat, hat auch das Recht, ihre Sicht zu artikulieren und entsprechenden Druck auszuüben - so ist das in der Demokratie.
Jetzt sei doch mal ehrlich: Wer von uns hätte das denn gemerkt, wenn nicht der der Zentralrat draufgesprungen wäre...keiner! Und warum? Weil der Werbetexter mit Anfang 30 das nicht mehr weiß und der Marketingheini mit 40 bei Tschibo ebensowenig!
Tschibo eine derartig perfide Marketingkampagne zu unterstellen halte ich für geschmacklos.
Eine solches Werbekonzept nebst -slogan kostet Firmen wie Tchibo und Esso Hunderttausende wenn nicht Millionen. Das wird nicht mal so eben "von einem 30- und einem 40-jaehrigen" gemacht. Bis das verabschiedet wird haben das zig Menschen kontrolliert und fuer gut befunden und es sitzen Unterschriften vom Top Management drunter. Aber vielleicht wussten die das ja alle nicht und wir sind einfach besser informiert.
Wie dem auch sei, der Werbeerfolg ist gegeben.
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