Ist doch ok. Man kann zwischen Geld und Freizeit wählen.
Nicht alle haben die Wahl. Manche müssen einfach aus verschiedenen Umständen heraus bis zum gesetzlichen Alter arbeiten. Aber im Prinzip stimme ich dir zu.
Und wer bis 70 arbeiten will oder glaubt, das würde unser Problem lösen, der kann das gerne tun.
Beamte sind sehr oft in der PKV, und dieser Beitrag muss vom ausgezahlten Netto auch in der Pension noch abgezogen werden, um etwas vergleichen zu können.
Meine Frau und ich sind Rentner und haben als Tarifangestellte im öffentlichen Dienst gearbeitet. Wir haben sämtliche Tarifänderungen der letzten Jahrzehnte durchgemacht. BAT, TVÖD, am Ende TVÖD SuE. Eingruppiert war ich in BAT 4b, TVÖD EG9, TVÖD S12 ganze am Ende TVÖD S17.
Seit letztem Jahr bin ich in Rente (für meinen Jahrgang regulär mit 66). Die Bruttorente der gesetzl. Rentenversicherung betrug 2177,64 dazu kam die Zusatzversorgung des öffentliche Dienstes 480,76 = 2658,40€ brutto. Nach Abzug der Sozialversicherungs -beiträge wurden 2323,72 ausgezahlt. Dieser Betrag muss noch versteuert werden, da die Rentenversicherungen keine Lohnsteuer abziehen.
Meine Frau hat Teilzeit gearbeitet und ging mit Abzügen mit 63 (sie wollte mit mir aufhören) und erhält aktuell nach Eehöhung im Sommer 831,53 Rente + 233,-- Zusatzversorgung = 1077,04 was auch noch zu Versteuern ist. Wenn sie noch 3,5 Jahre länger gearbeitet hätte wärens ca. 60€ mehr gewesen.
Im Vergleich zu unseren früheren Nettolöhne schon sehr viel weniger. Aber es ist ok, da unser Konsumverhalten auch nicht mehr so wie früher ist.
Es ist nur etwas ärgerlich, dass ausgerechnet der öffentliche Dienst immer mal wieder für Rentendebatte herhalten muss. Ich hab Freunde die Facharbeiter in der Industrie waren, die erhalten mit Betriebsrente wesentlich mehr und konnten z.T. schon mit 60 gehen.
Es ist nur etwas ärgerlich, dass ausgerechnet der öffentliche Dienst immer mal wieder für Rentendebatte herhalten muss. Ich hab Freunde die Facharbeiter in der Industrie waren, die erhalten mit Betriebsrente wesentlich mehr und konnten z.T. schon mit 60 gehen.
Danke, dass Du das so transparent und nachvollziehbar dargelegt hast. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Rentendebatte sich auf den von Dir beschriebenen Teil des öffentlichen Dienstes fokussiert. Die größere Kritik liegt hier auf der Beamtenseite. Und auch da ist der Fokus nicht der Beamte selbst, sondern die Struktur der Vergütung.
Es ist auch richtig, dass es massive Kritik darüber gibt, dass Beamte nicht in die DRV einzahlen. Das liegt aber auch nicht an den Beamten selbst. Der Staat als Arbeitgeber hat einfach kein Interesse die dann anfälligen Arbeitgeberanteile aufzubringen und verschiebt diese Verpflichtung in die Zukunft. Der Staat entzieht sich an dem Punkt mal locker dem, was er jedem kleinen Arbeitgeber aufzwingt. Und die hier nicht aufgebrachten Arbeitgeberanteile sind eine Verpflichtung in die Zukunft. Dieser Verpflichtung steht real eine Verschuldung gegenüber, die wir als Land nur deswegen nicht ausweisen müssen, weil wir lediglich eine jährliche Einnahmen- und Ausgabenrechnung veröffentlichen.
Das ist ein ziemlich billiger Taschenspielertrick. Leider gibt es nahezu Null Ambition, hier Transparenz reinzubringen.