Zitat:
Zitat von NiklasD
Ich persönlich hätte eher damit gerechnet, dass Imogen gesperrt bleibt & war eher verwundert, dass auf no-fault entschieden wurde. Und bin auch generell eher sehr kritisch, was solche mutmaßlichen Ausreden angeht. Ich finde die zu lesende Argumentationskette bei Imogen in Summe aber dann schon von außen stimmiger als bei vielen anderen ähnlich gelagerten Fällen.
|
Die Frage ist wo man die Grenze zieht und wie skeptisch man sein darf.
Simmonds ist seit Jahren als Leistungssportlerin im Dopingpool und wird regelmässig getestet und das sollte ein langjähriger Partner schon schnallen. Natürlich ist es aber möglich, dass ihr Lebensgefährte trotzdem ohne ihr Wissen ein, nur auf dem Schwarzmarkt oder Ausland erhältliches , nicht zugelassenes Mittel eingenommen hat und sich darum keine Köppe machte, dass das ein Problem werden könnte bei diesen anderen Typen, die da Regelmässig ins Haus kommen und Urin von seiner Flamme Imogen wollen. Natürlich kann es sein, dass er naiv war oder einfach sein Drang nach einem perfekteren Bodys so groß, dass er sich über naheliegende Folgen und Risiken der Kontamination (hier muss man ja nicht erst an Sex denken, sondern auch an andere Übertragungen von der Tablette/Kapsel über Hand zum Mund ect.). Natürlich ist es auch möglich, dass Simmonds davon nichts wusste.
Natürlich ist es auch möglich, dass die beiden nun unglücklicherweise nur vor der positiven Probe Sex hatten und nicht vor den negativen Proben und/oder nur einmal eine Übertragung stattfand und sonst nicht.
Es ist aber auch möglich, dass beide gedoped haben, der eine zum Spaß und die andere ernsthaft und beide, um im Fall ein Alibi zu haben. Oder der Lebensgefährte hat mitgedopt und sie hatten einfach Glück.
Haarproben sind insgesamt für die Substanzen wahrscheinlich nicht gut validiert, es kann durchaus möglich sein, dass einmal (höhere) Konzentrationen nachweisbar waren, und einmal kein Nachweis erfolgen konnte.
Letztlich stellt sich die Frage, was ist wahrscheinlicher ? Wann ist eine positive Dopingprobe überhaupt noch aussagekräftig ?
Möglich ist natürlich auch, dass sie einfach jemanden die Hand gegeben hat, der kurze Zeit vorher beim Pumpen noch Ligandrol eingeworfen hat und das ist aus versehen bei Verlegenheitsgeste in ihren Mund gelangt. Massenspektrometer machens möglich.
Ganz ehrlich ( und das hatten wir ja hier schon mal diskutiert): Dann einfach diese Massenspektrometertests abschaffen, weil letztlich gibt es immer eine Möglichkeit, dass jemand absichtlich oder unabsichtlich kontaminiert wurde. Dann entweder Grenzwerte mit dem Risiko, dass einige Fälle durchrutschen, aber man hat valide Ergebnisse, die nicht so leicht wegzuanwaltieren sind. Oder man nimmt gleich Haarproben mit ab und veröffentlicht erst nach Validierung.
Ansonsten nimmt man nur den Dopingtests die Glaubwürdigkeit und schadet AthletInnen, die man später sowieso wieder freispricht. Fehlerhafte Tests und Irrtümer gibt es natürlich, aber leider sehr wahrscheinlich viel mehr Doping, als wir nachweisen können.