Eigentlich sollte ein Ingenieur nicht an den Klimawandel glauben (Amen).
Sondern ihn verstehen.
Man kann natürlich bis zum Sankt nimmerlerleinstag der Kernkraft hinterheulen (siehe Frankreich und Schweiz) und sich in vermeintlicher besserwisserei suhlen, aber hilfreich ist das null.
Ich bin kein Ingenieur, aber der Klimawandel ist für mich seit Jahrzehnten durch. Man muss ihn im Grunde nicht mal verstehen.
Interessant ist allerdings, wie man die Anpassung oder Verhinderung hinbekommen will. Bei den Temperaturen heute in meinem bescheidenen Home-Office, sehe ich ja, wer King ist: die Natur.
Einen Fortschritt hin zu mehr Ehrlichkeit wäre es auch, wenn man die durch das Militär erzeugten Problem mit einrechnet. Meist rechnen die Länder das raus, was nichts anderes ist als Mogelei. So verbrauchte die USA 2017 rund 270.000 Barrel Öl -- pro Tag! Das entsprach etwa 25 Millionen Tonnen CO₂, mehr als Länder wie Portugal oder Peru.
Im Jahr 2024 entfielen 93% des weltweiten Zubaus an Stromerzeugungskapazitäten auf erneuerbare Energien.
Liegt das an einer unzureichenden Diskussion der Lage? Hat man vielleicht überlegene Technologien übersehen?
Möglich; allerdings ist dabei zu berücksichtigen, daß 1 MW konventioneller Kraftwerkskapazität auch zu über 80 % liefert, während Wind gerade mal um die 25 %, PV nur kapp über 10 % liefern. D.h. ich muß davon sehr viel Kapazität zubauen, um überhaupt etwas nennenswert zu ernten. Tatsächlich bauen die meisten Länder eine mehr oder weniger ausgewogene Mischung zu, die sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Emissionsminderung ausgewogen berücksichtigt. Nur wenige gehen einen solch radikal einseitigen Weg, wie ihn die deutsche Klimapolitik der letzten Jahre anvisiert hat, und kaum ein Land hat 30 % CO2-freie Energieerzeugung einfach abgeschaltet.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ferner würde mich interessieren, wie es das kleine Häuflein der Grünen geschafft hat, der ganzen Welt ihre vermeintliche Ideologie überzustülpen?
Eine mögliche Teil-Erklärung, zumindest hierzulande: Entsprechende Durchsetzung von Leitmedien und gesellschaftlichen Organisationen (Stichwort "Marsch durch die Institutionen") hat auf jeden Fall dazu beigetragen, daß ihre Ansichten in der Politik deutlich stärker gewichtet werden, als von der Allgemeinbevölkerung.
Ansonsten sehe ich nicht, daß die "ganze Welt" dieser Ideologie folgt, es ist allerdings eine sehr meinungs- und lautstarke Minderheit, die auf diesem Gebiet den Ton angibt. Wäre es anders, würden Grüne und ähnliche Parteien in den meisten Ländern schon Volksparteien. Wie erklärt es sich, daß es nicht so ist, obwohl nach Deiner Ansicht die ganze Welt sich der Vorstellung anschließt, daß die sog. erneuerbaren Energien als einzige Zukunftsoption alternativlos seien?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Du vermengst da meines Erachtens die grünen „Ideen“ (besser gesagt Erkenntnisse und Schlussfolgerungen) mit den Grünen Parteien.
Letztere sind dank permanenten Bashing („Hauptgegner!, statt Afd) seitens insbesondere CDU/CSU (Soeder!) und natürlich Bild/Welt in gewissen Kreisen als universalschuldenböcke positioniert worden.
Erstere sind weltweit zumindest bei denen, die nicht ideologisch verbohrt an alten Zöpfen hängen und eine eher aufgeklärte Bevölkerung haben (Europa, Kanada, Japan, suedkorea und auch Lateinamerika) oder einfach selbst direkt betroffen bzw. bedroht sind, mehr als nur akzeptiert und deutlich mehrheitsfähig.
.... Tatsächlich bauen die meisten Länder eine mehr oder weniger ausgewogene Mischung zu, die sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Emissionsminderung ausgewogen berücksichtigt. Nur wenige gehen einen solch radikal einseitigen Weg, wie ihn die deutsche Klimapolitik der letzten Jahre anvisiert hat, und kaum ein Land hat 30 % CO2-freie Energieerzeugung einfach abgeschaltet...
1. D baut nicht ZU, sondern UM. Es ist Elementarmathematik, dass man, selbst wenn man den von Dir postulierten "sinnvollen Mix" erreichen will, für viele Jahre erstmal nur Erneuerbare zubauen kann.
2. Du vermengst die Abschaltdebatte der KKW mit der Decarbonisierung. Die KKW wurden aus einem anderen Grund abgeschaltet. Das weisst Du so gut wie jeder andere auch. Ob Du die Bedenken der Allgemeinheit bezüglich der Risisken der Kernkraft teilst, ist hier irrelevant. Fakt ist, dass Kernkraft bei uns nicht mehrheitsfähig ist.
NB: Risiko ist bekanntlich Schadenshöähe mal Eintrittswahrscheinlichkeit. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Techniker angeblich "emotionslos" bei der Kernkraft mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit von "praktisch null" argumentieren, die aber a) nicht den Erfahrungen entspricht, d.h. objektiv falsch ist und b) die potentielle Schadenshöhe ausser acht lassen.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Ansonsten sehe ich nicht, daß die "ganze Welt" dieser Ideologie folgt, es ist allerdings eine sehr meinungs- und lautstarke Minderheit, die auf diesem Gebiet den Ton angibt. Wäre es anders, würden Grüne und ähnliche Parteien in den meisten Ländern schon Volksparteien. Wie erklärt es sich, daß es nicht so ist, obwohl nach Deiner Ansicht die ganze Welt sich der Vorstellung anschließt, daß die sog. erneuerbaren Energien als einzige Zukunftsoption alternativlos seien?
Die Amis, die sind schlau, so das unermüdliche mantra von Keko.
So erklärt es sich auch, dass ausgerechnet in Texas, Land der Ölbarone und überhaupt, die erneuerbaren Energien sogar Kalifornien überholt haben.
Aber die sind natürlich sicher auch ideologisch verblendet. 😅
Du vermengst die Abschaltdebatte der KKW mit der Decarbonisierung. Die KKW wurden aus einem anderen Grund abgeschaltet.
Die beiden Themen hängen nun mal zusammen. Es erscheint (nicht nur) mir höchst schizophren und inkonsequent, einerseits die absolute Wichtigkeit von Decarbonisierung hervorzuheben und zu versuchen, alles diesem Ziel unterzuordnen und andererseits funktionierende CO2-freie Kraftwerke abzuschalten. Neben dem Eindruck der Inkonsequenz schadet es m.M.n. auch massiv der Glaubwürdigkeit bzgl. der Prioritäten. Ich glaube, viele Jüngere sind sich nicht mehr bewußt, daß die Grünen primär eine Anti-Atom-Partei waren, bevor sie das Klima-Thema entdeckt haben. Das erklärt zwar die Priorisierung, macht es aber nicht logischer.
Risiken kann man abwägen, die Bewertung bleibt am Ende immer subjektiv, da nie genau quantifizierbar. Ich halte inzwischen die Risiken einer Deindustrialisierung und einer sinkender Zuverlässigkeit der Stromversorgung für gesellschaftlich und mittelfristig mindestens ähnlich gravierend aber jeweils mehr Menschen betreffend, als ein KKW-Störfall.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich halte inzwischen die Risiken einer Deindustrialisierung und einer sinkender Zuverlässigkeit der Stromversorgung für gesellschaftlich und mittelfristig mindestens ähnlich gravierend aber jeweils mehr Menschen betreffend, als ein KKW-Störfall.
Du lügst hier schon wieder die sinkende Zuverlässigkeit herbei. Ich habe gerade Heute Morgen die Zahlen dazu verlinkt. Wir sind weiterhin Weltspitze in Punkto Versorgungssicherheit und zuverlässiger als vor 10 Jahren mit 20 AKW mehr.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
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