Szenekenner
Registriert seit: 03.09.2009
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Schwimmen
ohne Neo, fein für mich. komme gut rein, erste Runde steht mit 1:37 im Tracker, passt. Zweite Runde, unterwegs schon der Eindruck dass die Bojen doch sonst nicht so weit in den Ecken des Sees platziert waren? Kann Lücken zu den nächsten vor mir gut schließen und einiges an Wasserschatten nutzen. Keine besonderen Vorkommnisse, habe gut Druck an Hand und Unterarm bis zum Schluss ohne irgendwie ans Limit zu gehen.
Wenn ich mir die Zeiten der Pros anschaue dann waren die auf der zweiten Runde angeblich 9-10sec langsamer pro 100m laut Tracker. Wenn man annimmt dass die gleichschnell durchschwimmen könnte die zweite Runde ca 200-250m zu lang gewesen sein. Würde zu meinem Gefühl passen. Hat da jemand Aufzeichungen auf der Uhr, was wurde da gemessen?
Rad
ich komme gut aufs Rad, Schuhe sind schnell angezogen, es rollt wie von selbst. Der Puls ist noch zu hoch, ich reduziere leicht und rolle mit high speed nach Frankfurt rein, Puls jetzt schön runter auf 130. Hanauer Landstrasse, wie immer Schlaglochpiste wenn auch nicht mehr ganz so schlimm wir früher schonmal. Von Enkheim nach Bergen easy in den Anstieg, wieder runter nach Hochstadt, beide Flaschen am Lenker (BTA/Energie und 0,75 Wasser) sind leer wie geplant. Ich verlieren den Strohhalm der BTA (im Training war der immer fest auch über Kopfstein) merke das aber sofort, sammel ihn ein, wenn ich vorne nicht mehr trinken kann hab ich ein Problem. Ging auch schnell 20-30sec Verlust? Es rollt gut, es ist fast windstill. An den Stationen fange ich früh an mich zu kühlen mit Wasser obwohl es noch nicht heiss ist, 25 Grad? Um mich herum einige andere, auch ein KaRi-Motorrad welches immer vorfährt ein paar km und einige Ermahnungen verteil, sehr mit Augenmaß wie ich finde. Auf dem Stück rund um Nidderau wo man sich entgegen kommt, als ich auf dem Rückweg nach Frankfurt bin kommt mir „das Peloton“ entgegen ca 25km hinter mir, hunderte Athleten auf 1km in Dreierreihen, Oberlenker, ein Bild des Grauens. Ende der ersten Runde Quads rechts in Richtung Innenseite/ Adduktoren leichte Zuckungen, bisschen krampfig, aber gleich wieder weg.
Start Runde zwei, ich bin komplett alleine, Hanauer meine Gelflasche auf dem Oberrohr, im Training ohne weitere Sicherung kein Problem, im Rennen zusätzlich Klebeband, rutscht aus der Halterung und klemmt zwischen linker Kurbel und Rahmen/Scheibenrad. Ich finger während der Fahrt dran rum, entscheide dann aber anzuhalten, sicher besser so. Nervig. Zweites Mal Hochstadt, Gelflasche in den Anzug für das Stück, Strohhalm in der Hand. Keine Vorkommnisse. Anstieg bei Bruchköbel, Beine krampfen, jetzt aber stärker. Rund um Nidderau rollts gut, Wind kommt eher von vorne-links, mein Tacho zeigt 40kmh und 204w, keine repräsentative Messung, aber genau mein Wert aus dem Testing, ich freue mich über Aero on point. Anstieg hinter Altenstadt, das rechte Bein krampft komplett, in Pedalposition unten beschließen die Muskelfasern „das Bein bleibt lang“. Es lässt sich nicht beugen. Demnach kein Zug auf der Kette ich werde immer langsamer und falle fast um, da lässt sich das Bein irgendwie doch beugen und nun ist das linke Bein unten und hat das selbe. Ich schlingere von links nach rechts, „schalte in den leichtesten Gang“ kommt mir die Idee, aber die Kette bewegt sich ja auch nur wenn sich die Kurbel dreht, irgendwie klappt das. Im Wiegetritt sind die Beine sofort dicht, Oberlenker/Basebar auch nicht gut, einzig Aeroposition geht halbwegs mit nur leichten Krampfanflügen. Aber auch nur wenn ich keinen Druck mache, wenn Zug auf der Kette dann Krampf, Bein bleibt grade. Katastrophe. Der Hügel ist geschafft, ich rolle runter und trete leer mit in der Hoffnung dass sich das irgendwie lockert. Nächster Anstieg hinter Stammheim, ähnlich scheisse. Danach rolling hills bis Nidderau, Druck kann ich keinen machen, aber es rollt auch von alleine ganz ok, sinnvolle Watt hätte ich noch, fühle mich ok, aber wenn ich drücke … der nächste Krampf, Bein nicht mehr zu beugen. Endlich ein Mitstreiter von hinten, ich rolle legal mit und spare ein paar Watt. Dann geht er aus dem Sattel um sich irgendwie zu dehnen, hört aber auf zu treten. 8m, 5m, ich muss vorbei. Er tritt wieder, ich krampfe, bin neben ihm, kann nicht vorbei, er grantelt lässt sich aber zurückfallen. Zurück nach Bergen und Bad Vilbel, noch vier Wellen. Keine Ahnung wie ich da hochgekommen bin. Runter nach Frankfurt. Bestimmt sind die Laufbeine ganz anders und frisch. HaHa.
Der Schnitt ist immer weiter gefallen, mir ist klar dass ich mich von meinen Zielen verabschieden kann, die Hoffnung auf einen Wunderlauf ist natürlich komplett unrealistisch. Spätestens als die ersten 200 Laufmeter auch kurz vor Krampf sind an den gleichen Stellen ist klar, das wars. Was nun? gibt’s einen Ligawettkampf in ein paar Wochen für den ich Tapern sollte als Excuse für DNF? Den Grantelaugust machen und in Selbstmitleid versinken und Umstehende ordentlich anpflaumen? Oder doch halbwegs würdevolles Finish? Keine Frage, in 22 Jahren kein einziges DNF, das wird so bleiben. Langsam laufen geht ja auch, zwar nicht schmerzfrei an den Krampfstellen, aber es geht vorwärts. In 22 Jahren hatte ich auch nie Probleme mit Krämpfen, mal ein Wadenkrampf beim Schwimmen, aber sonst nix. Was war das heute? Mineralien hatte die Tage vorher ordentlich zugeführt, extra Salz auf alle Speisen, auch zum Frühstück noch, und 1.5g/h in den Getränken am Rad. Weitere Analyse offen.
ich hatte am Rad 150+400+200 Gramm dabei. 150 bis zum Kopfsteinpflaster nach 30km, dann die 400 eingefüllt in die BTA, davon ca 250 bis zum zweiten Mal Kopfsteinpflaster getrunken, davon sind dann ca 100 aus der Flasche rausgespritzt ohne Strohhalm im Loch, schön alles über den Lenker, Beine, Hände. Dann 200 rein in die BTA zu den restlichen 50, am Ende waren noch 80 oder so übrig als ich das Rad ausgecheckt habe.
Also 150+250+50+120 aufgenommen = 570 gesamt = 115 g/h. War keine Qual das aufzunehmen, auch wenn der Bock auf den Kleister natürlich über die Zeit abnimmt. Mit Zitronenaroma aber erträglich. Mischung aus Isomaltulose und Maltodextrin, zum Start 3:1 Glukose:Fruktose, dann 2:1 und am Schluss 3:2.
Lauf
Erster km, auf der Uhr steht 5:40er, die Beine sagen aua, bei 5:20 sagen sie „forget it“. Ich gehe an den Stationen, war eh der Plan, good old Galloway. Erste Runde schmerzhaft. Zweite ein bisschen besser. Du sahst mit jeder Runde besser aus im Gesicht hörte ich nachher. Besser oder weniger schlecht? „Selten war Scheitern sympatischer“ durfte ich auch entgegennehmen. Immerhin. Wasser, Cola, Eis. Dritte Runde ok, Sailfish bietet mir ein Erdinger Alkoholfrei an. Danke. Vierte Runde hart. Noch 4km, ein letztes Mal unser vereinseigener Verpflegungstand. Danke Leute, ihr wart einfach großartig. Ich darf abbiegen, endlich fertig.
Fazit
Meine erste ‚Niederlage‘ auf der LD, 4x Frankfurt jedesmal verbessert. 2x anderswo, sportlich mittelprächtig aber ne Story drumherum.
Für den Aufriss den ich betrieben habe völlig ungenügendes Ergebnis. Setzen sechs. Die Krampfprobleme völlig unerwartet, Hitzerennen hatte ich vorher schon ohne sowas. Und auf dem Rad wars nicht sonderlich heiss, letzte halbe Stunde vielleicht.
Ich würde sagen I’ll be back, nicht nächstes Jahr, aber irgendwann.
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Grüße
Tri-K
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