Da mittlerweile zu viele Kinder in den Schulen nicht genug Deutsch können und dies einen effektiven Unterricht unmöglich macht, würde es nicht Sinn machen, die Kinder zu trennen?
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Passiert leider längst: Eltern schicken ihre Kinder verstärkt in Privatschulen und trennen per $$$.
Wieso "leider"? Ich kann die betreffenden Eltern gut verstehen.
Wenn mein Kind in der heutigen Zeit durch die fehlenden Deutschkenntnisse der anderen in der Schule völlig ausgebremst wird, würde ich auch nach Alternativen schauen. Früher gab es mal 1-2 Kinder in der Klasse, die kein Deutsch konnten; jetzt sind es mehr, oder?
Wieso "leider"? Ich kann die betreffenden Eltern gut verstehen.
Wenn mein Kind in der heutigen Zeit durch die fehlenden Deutschkenntnisse der anderen in der Schule völlig ausgebremst wird, würde ich auch nach Alternativen schauen. Früher gab es mal 1-2 Kinder in der Klasse, die kein Deutsch konnten; jetzt sind es mehr, oder?
"Leider" weil man dann sein Kind im Kindergarten abgeben kann und 12 Jahre später mit einem Abi wieder abholt.
Wenn du die Kohle hast, ist das natürlich i.O. Wenn nicht, dann hat dein Kind halt schlechtere Voraussetzungen, auch wenn es fleißiger und intelligenter ist als andere. Der Trenner sollte ja Fleiß und Intelligenz sein und nicht das Geld. Wohin das System im Endstation führen kann, sieht man ja sehr eindrucksvoll bei dem aktuellen amerikanischen Präsidenten.
Daher wäre meiner Meinung nach höchste Zeit das Schulsystem zu reformieren, damit die öffentliche Schule wieder attraktiv wird. Natürlich wird es immer elitäre Privatschulen geben, sollte aber nicht zum Standard ab Mittel-Class werden.
Da mittlerweile zu viele Kinder in den Schulen nicht genug Deutsch können und dies einen effektiven Unterricht unmöglich macht, würde es nicht Sinn machen, die Kinder zu trennen?
Ich halte wenig von einer weiteren parallelen Schule. Linnemann hat vor ein paar Jahren vorgeschlagen, daß einfach nur Kinder mit ausreichenden Sprachkenntnissen eingeschult werden, und alle anderen eben erst mal Deutsch lernen - dafür kann man dann gerne auch Druck auf die Eltern ausüben, dies sicherzustellen (z.B. Kindergarten-Pflicht ab 3 - 4 Jahren*). Das gab damals große Empörung, aber eine solch harte Definition der Schulfähigkeit (nicht nur bzgl. Sprache) wäre m.M.n. der bessere Weg, weil es die Eltern in die Pflicht nimmt, und nicht die Arbeit auf die Lehrer oder Sozialarbeiter abwälzt.
*ich habe auch so Deutsch gelernt: ab 3 Jahren im deutschen Kindergarten gewesen, ohne sonstigen Sprachunterricht. Davor nur ungarisch gesprochen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
prinzipiell halte ich es für richtig, dass möglichst viele Schüler Abitur machen. Manche Schüler entwickeln sich auch erst später, sind sehr schüchtern oder brauchen einfach ein wenig länger
Ich halte es für richtiger (gibt es das?), wenn möglichst jeder Schüler seinen Fähigkeiten entsprechendes Ausbildungsniveau erreichen kann. Die Zahl bzw. der Anteil der Abiturienten als solches ist kein Qualitätsmerkmal für ein Schulsystem; man muß nur die Anforderungen senken oder spezielle Förderkurse einrichten, und schon hat man mehr davon, ohne wirklichen Mehrwert für die Schüler oder für die Gesellschaft. Und gerade weil manche länger brauchen, sollte eine Aufteilung in verschiedene Schulwege nicht vor der 9. Klasse stattfinden, ggf. reicht es nach der 10. Klasse (für die meisten). Bis dahin sollte jeder lernen können, selbständig sein Potential auszuschöpfen.
Zitat:
Zitat von keko#
Der Trenner sollte ja Fleiß und Intelligenz sein und nicht das Geld.
Dies kann nur erreicht werden, wenn alle gleichermaßen auf ihre eigenen Fähigkeiten, Fleiß und Disziplin zurückgeworfen werden, indem entsprechendes an selbständig erbrachten Leistung abverlangt wird. Das Ausmaß an Förder- und Nachhilfe-Angeboten, das auch noch stetig wächst, läuft dem stark entgegen, weil es allzu oft kaschiert, welche Fähigkeiten wirklich vorhanden sind, und Lehrer auch gerne sich zurücklehnen können, weil der Stoff ja "eh in der Nachhilfe nachgearbeitet wird".
Und das System muß nach oben, aber auch nach unten durchlässig sein, dann sind die Ergebnisse glaubwürdig und repräsentativ.
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Ich halte wenig von einer weiteren parallelen Schule. Linnemann hat vor ein paar Jahren vorgeschlagen, daß einfach nur Kinder mit ausreichenden Sprachkenntnissen eingeschult werden, und alle anderen eben erst mal Deutsch lernen - dafür kann man dann gerne auch Druck auf die Eltern ausüben, dies sicherzustellen (z.B. Kindergarten-Pflicht ab 3 - 4 Jahren*). Das gab damals große Empörung, aber eine solch harte Definition der Schulfähigkeit (nicht nur bzgl. Sprache) wäre m.M.n. der bessere Weg, weil es die Eltern in die Pflicht nimmt, und nicht die Arbeit auf die Lehrer oder Sozialarbeiter abwälzt.
*ich habe auch so Deutsch gelernt: ab 3 Jahren im deutschen Kindergarten gewesen, ohne sonstigen Sprachunterricht. Davor nur ungarisch gesprochen.
Und Kinder die in der 3, 5 oder 7 Klasse nach Deutschland kommen?
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Dies kann nur erreicht werden, wenn alle gleichermaßen auf ihre eigenen Fähigkeiten, Fleiß und Disziplin zurückgeworfen werden, indem entsprechendes an selbständig erbrachten Leistung abverlangt wird. Das Ausmaß an Förder- und Nachhilfe-Angeboten, das auch noch stetig wächst, läuft dem stark entgegen, weil es allzu oft kaschiert, welche Fähigkeiten wirklich vorhanden sind, und Lehrer auch gerne sich zurücklehnen können, weil der Stoff ja "eh in der Nachhilfe nachgearbeitet wird".
Und das System muß nach oben, aber auch nach unten durchlässig sein, dann sind die Ergebnisse glaubwürdig und repräsentativ.
Wait, im Post vorher sagst du doch, es soll Druck aufgebaut werden, dass jedes Kind Deutsch können muss, wiederspricht sich das nicht?
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Dies kann nur erreicht werden, wenn alle gleichermaßen auf ihre eigenen Fähigkeiten, Fleiß und Disziplin zurückgeworfen werden, indem entsprechendes an selbständig erbrachten Leistung abverlangt wird. Das Ausmaß an Förder- und Nachhilfe-Angeboten, das auch noch stetig wächst, läuft dem stark entgegen, weil es allzu oft kaschiert, welche Fähigkeiten wirklich vorhanden sind, und Lehrer auch gerne sich zurücklehnen können, weil der Stoff ja "eh in der Nachhilfe nachgearbeitet wird". ....
In einem idealen Schulsystem wäre das so: die Klügsten und Fleißigsten setzen sich durch. Dieses Schulsystem gibt es aber nicht. Spontan fallen mir solche Querschläger ein:
- Lehrer, die nicht entsprechend vermitteln
- Unterrichtsausfälle
- äußere Umstände, man denke nur an Corona
- völlig ungleiche Startbedingungen, man denke nur an Zuwanderer
- Probleme in Elternhäusern
Der Staat kann natürlich zusehen und von einem idealen Schulsystem reden und träumen. Entsprechende Politiker können von den guten alten Zeiten daherreden. Oder der Staat kann eben gegensteuern versuchen. Letzteres tut er.