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Zitat von qbz
1. Für mein Verständnis entsteht das Verdrehen der Tatsachen durch Biden und die EU, wenn diese so tun, als ob es keine Vorgeschichte gegeben hätte…
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Es gab sicher eine Vorgeschichte, aber keines der Ereignisse legitimiert eine kriegerische Handlung. Du argumentierst wie ein Strafverteidiger, der versucht, dass Motiv seines Mandanten deutlich zu machen und die Provokationen seitens der Angehörigen des Opfers herausstellt, aber das alles bleibt in weiter Distanz zu einer Notwehr, die eine Tötung unter bestimmten Umständen rechtfertigen könnte.
Man darf das Ganze schon beispielsweise an dem in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen geprägten Grundsatz messen lassen, dass »präventive Handlungen auf fremdem Territorium nur dann gerechtfertigt sind, wenn eine unmittelbare und überwältigende Notwendigkeit der Selbstverteidigung „ besteht.
Oder auch, wie beispielsweise im SechsTage Krieg seitens Israel auf die Webster-Formel von 1837 zurückzugreifen versucht wurde, wonach die Selbstverteidigung in außergewöhnlich eng begrenzten Fällen auch schon vor einem unmittelbar bevorstehenden bewaffneten Angriff erlaubt sein soll, nämlich dann, wenn die Umstände so zeitlich drängend und überwältigend sind, dass sie dem betreffenden Staat
keine andere Wahl als ein militärisches Vorgehen zur Abwendung der Gefahr für die eigene staatliche Existenz lassen.
Wir sind auch weit entfernt von jeglicher Debatte über Verhältnismässigkeit, wenn man beispielsweise die Verlegung von 5000 Natosoldaten kritisiert, die überhaupt keine reale Bedrohung für die russische Armee darstellten und im Übrigen, wie alle NATO-Aktivitäten nach 2014 direkte Reaktionen auf die völkerrechtswidrige Annektion der Krim waren.
Putin hatte definitiv eine andere Wahl und es gab keine unmttelbare und überwältigende Notwendigkeit der Selbstverteidigung.
Punkt 2 spare ich mir und 3 ist spekulativ und ja, alles ist hier offtopic. Sorry, bin jetzt auch raus aus der unerquicklichen Diskussion.
