Solche persönlichen Diskussionen bringen genau gar nichts. Sie lenken mal wieder nur von den eigentlichen Verantwortlichkeiten ab.
Das stimmt schon, aber die werten Briefschreiber könnten ja mal einen Blick in die Geschichte werfen. Dort gibt es verschiedene praktische Beispiele, wie solche Konflikte in den letzten Hundert Jahren befriedet wurden. Zum Beispiel:
1. WK I Lösung: Der Agressor (hier Deutschland) wurde militärisch geschlagen und war gezwungen, die besetzen Gebiete in Frankfreich zu räumen. Auf die Ukraine übertragen heißt das, ausländische Truppen müssten in der Ukraine kämpfen, bis Russland geschlagen ist und sich zurück zieht. Diese Lösung war nicht wirklich nachhaltig.
2. WK II Lösung: Der Agressor (wieder Deutschland) wurde vollständig militärisch geschlagen. Diese Lösung war nachhaltig, lässt sich aber kaum auf den Ukrainekonflikt übertragen.
3. Kalter Krieg Lösung: Land gegen Frieden. Man steckt wechselseitige Interessensphären ab. Könnte man heute auch machen, das würde dann das Ende der unabhängigen Ukraine, und wahrscheinlich auch Georgiens und der baltischen Staaten bedeuten.
4. Serbische Lösung: Man bekämpft die Offensivefähigkeiten des Agressors so weit, bis ein brüchiger Frieden entsteht, der mit Nato- oder UN-Truppen abgesichert werden muss. Denkbar für die Ukraine, aber schwierig vorstellbar. Es dürfte viele Divisionen benötigen, um die lange Frontlinie halbwegs abzusichern.
5. Biologische Lösung (Franko in Spanien): Der Diktator stirbt, die Nachfolger schaffen es nicht, die Diktatur fortzuführen. Ist keine wirklich planbare Option und fällt eher aus.
Welche Lösung möchten den die Herrschaften vorschlagen?
Und wo sitzt du? Im Schützengraben? Wie viele Drohnen hast du abgeschossen? Wie weit gehst du mit dem Nicht-Nachgeben-dürfen? Bis zu deinen eigenen Kindern oder darüber hinaus?
Solche persönlichen Diskussionen bringen genau gar nichts. Sie lenken mal wieder nur von den eigentlichen Verantwortlichkeiten ab.
Du hast überhaupt nichts verstanden.
Man sollte der Ukraine überlassen wie sie damit umgeht, dass ihre Bevölkerung ermordet wird und ihre Städte zerstört werden und sich nicht anmaßen das besser zu wissen.
Und wo sitzt du? Im Schützengraben? Wie viele Drohnen hast du abgeschossen? Wie weit gehst du mit dem Nicht-Nachgeben-dürfen? Bis zu deinen eigenen Kindern oder darüber hinaus?
Solche persönlichen Diskussionen bringen genau gar nichts. Sie lenken mal wieder nur von den eigentlichen Verantwortlichkeiten ab.
Ich glaube darum geht es nicht, der Appell ist per falsch weil der Aggressor nicht verhandeln will und zweitens nicht an den Aggressor gerichtet
OK, Du halt nicht. Ich war zumindest dabei, ´89. War ne geile Zeit - und viel mehr Hoffnung und Optimismus in der Welt als heute.
Doch war ich. Ganz vorn, ganz dicht und auch danach, als wir umbauen mussten und wollten, wieder ganz vorn und ganz dicht.
Vielleicht hast Lust auf Austausch, ich schreibe dir PN, hier ist wohl dafür nicht der richtige Ort.
Beginnend mit den zwischen Russland-Ukraine ausgehandelten und im Westen abgelehnten Istanbuler Verträgen im Frühling 22, gibt es im Laufe des Ukrainekrieges einige Vorschläge für einen Weg zum Frieden in der Ukraine, z.B. von den Brics Staaten, oder um in Deutschland zu bleiben den Verhandlungsvorschlag von Professor Dr. Peter Brandt, Professor Dr. Hajo Funke, General a. D. Harald Kujat und Professor Dr. h. c. Horst Teltschik. Also auch von Unterzeichnern des Appells 38.
Da die bedingungslosen Unterstützer der Waffenlieferanten und Fortsetzer des Ukrainekrieges immer darauf bestanden und heute noch darauf bestehen, "so long as it takes" und "egal, was die deutschen Wähler denken", "der Krieg wird entscheiden", "Russland schwächen" usf. und jeden Kompromiss, der die Interessen beider Seiten berücksichtigt, abgelehnt haben, haben sich in der Zwischenzeit die Opferzahlen auf beiden Seiten erheblich erhöht und in der EU die wirtschaftlichen Belastungen sowie die Verhandlungsbedingungen für die Ukraine IMHO deutlich verschlechtert, weil die Meinung besteht, das Schlachtfeld wird entscheiden. Da steht es militärstrategisch gesehen vor der Entscheidung zugunsten Russlands, wenn ich den Berichten eines Oberst Reisner folge, was die Situation jetzt mehr als brandgefährlich macht, weil erfahrungsgemäss gegen Ende eines Krieges bei einem so hohen verlustreichen Wetteinsatz das Risiko besteht, noch mehr auf die Waagschale bzw. in den Krieg zu werfen. Und die Bedingungen für den Verlierer verschlechtern sich, je länger man mit Verhandlungen wartet.
Ps.
Meine Meinung: Ich habe hier mal anderer Stelle aufgezählt, wie stark deutsche Institutionen wie Teile der Bundeswehr, Teile des Regierungsapparates, der deutschen Wirtschaft in den Krieg tatsächlich direkt involviert / verflochten sind. Jährlich 10000 ukrainische Soldaten an NATO-Waffen ausbilden und in den Tod schicken, zuletzt sinnlos bei Kursk. Das macht eine idelle politische Umkehr psychologisch jetzt leider umso schwieriger (Beispiel Masala), aber umso notwendiger. Das Scheitern der Ampel liegt meiner Meinung nach auch daran, dass erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen der Regierung und Apparate durch den Ukrainekrieg gebunden waren / sind. Als Vermittler im Ukrainekrieg kommt Deutschland vermutlich auch nicht mehr infrage, weil es Partei in diesem Stellvertreterkrieg gworden ist.