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Zitat von su.pa
Ich fände das Alter dazu noch interessant. Bei uns wurde es über die Jahre weniger, da die Bereitschaft dafür irgendwie aufgebraucht ist.
Wir sind früher bis zu 10 MTB-Rennen gefahren zwischen Mai und September.
In den Triathlon-Jahren vielleicht noch max. 6 Wettkämpfe und mittlerweile sind wir nur noch auf Trails unterwegs (wobei wir schon noch die Rückkehr zum Triathlon im Kopf haben) und da sind es max. drei im Jahr und dann auch immer wieder mal ein Jahr Pause.
Wir treiben weiterhin regelmäßig und viel Sport aber die Prioritäten haben sich geändert. Mit ein paar Wettkämpfen ist gefühlt der Sommer gleich vorbei...
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Guter Punk, das mit dem Alter. Ich merke, mir das ganze Theater zunehmend nicht mehr so wichtig ist. Ob das nun am eigentlichen Alter liegt (ich bin fuffzig) oder daran, dass eben schon etliche Jahre mit diesem Wettkampfzirkus hinter mir liegen, werde ich wohl nie erfahren.
Ich habe für nächstes Jahr wieder zwei LD geplant (Frankfurt und Italien) und vllt etwas Kleinkram dazwischen. Mal sehen, ob ich danach vielleicht einfach aufhöre und was ganz anderes mache.
Irgendwie ist für mich einiges von dem Zauber dadurch verloren gegangen, dass der Mythos Hawaii wie schon mehrfach erwähnt komplett entmystifiziert ist. Nun wird sich für mich zeigen, ob ich auf Dauer ausreichend intrinsische Motivation besitze, da weiter zu machen, jetzt, wo dieser äußere Reiz für mich entfällt.
Gleichzeitig habe ich aber in diesem Jahr erlebt, dass gerade diese Gelassenheit, dieses „es ist mir nicht mehr so wichtig“ auch eine feine Sache sein kann, um eben mit weniger Aufregung erfolgreich ins Rennen zu gehen. Wenn man nach 10 LD mal eine verkackt, ist das nicht so schlimm, sage ich mir und es fühlt sich auch so an. Verkackt habe ich noch nicht, das kommt dann vllt nächstes Jahr und dann sag ich - hoffentlich und ohne hadern - scheiss was drauf
Für mich ist - war? - dieses an die Grenzen gehen, hart trainieren, mich immer und ständig messen und dabei natürlich vorne sein wollen immer auch ein Teil meiner Selbstdefinition. Ich bin so hart, so tough, am besten unkaputtbar. So: mit nur einem Messer im Rücken gehe ich doch noch nicht nach Hause!
Und der Erfolg trug mich, ich war ja auch bei vielen Wettbewerben, insbesondere in meiner Paradedisziplin, dem Lauf, relativ weit vorne.
Mit dem Jahren habe ich mich durch die Altersklassen nach vorne gearbeitet und mir jetzt in Frankfurt als 2. aus 27 quasi ein Krönchen aufgesetzt. Was soll jetzt noch kommen? Eine Ak gewinnen? Das ginge nur durch grosses Glück, so viel steht fest. Ich bin zwar ganz gut, aber tendentiell eben nicht in der Leistungsklasse A sondern in der B-Riege, dessen bin ich mir bewusst. Eher so Regionalliga. Sobald die richtig starken Frauen antreten, bin ich raus aus dem Run ums Podium.
Ich wünsche mir für meine sportliche Zukunft, dass dieses „es ist mir nicht mehr so wichtig“-Gefühl noch tiefer wird und ich entweder ganz aus dem Wettkampf-Business aussteige oder in Gelassenheit weitermache, vielleicht außerhalb der glamourösen aber stets kommerziell orientierten Ironman-Bubble.
Ein grosses Vorbild ist für mich eine Freundin aus der Gegend von Freiburg, liebste Sabine. Sie macht jedes Jahr eine Langdistanz, bereitet sich darauf vor und ist richtig gut darin. Sie schwimmt hammermäßig und ist stark auf dem Rad. Aber sie macht das, weil es ihr Freude macht. Die Platzierungen sind ihr - meine Wahrnehmung - scheißegal.
Da will ich hin in den nächsten Jahren.