Man muss auch die Bedingen sehen. Du hast in Bayern in der Regel ca. 50% geringere Windgeschwindigkeiten als in Niedersachsen. Wenn Du auf den Wirkungsgrad schaust und berücksichtigst, dass in Bezug auf die Windgeschwindigkeit ein Exponent zum tragen kommt, bedeutet das 12,5% der Ausbeute des Windrads in Niedersachsen. Da muss man sich in der Tat die Bedingungen anschauen. Rein absolut gilt für alle, dass ein Windrad einfach "Sch..." aussieht. Für die einen kann es dennoch Sinn machen. Ich will mir den "Sch..." aber auch ordentlich vergüten lassen.
Deine Rechnung ist ein bisschen billig, denn Du wirst nicht nicht die gleiche Turbine bauen, wenn Du eine andere Windklasst am Standort hast. Du kannst für Niedrigwindstandorte die Turbinen nämlich anpassen - das wird normalerweise über längere Blätter und andere Airfoils gemacht. Damit hast Du niedrigere Kick-in Geschwindigkeiten und auch die Maximallast wird dann bei nidrigeren Geschwindigkeiten erzielt.
Natürlich kannst Du die Natur nicht austricksen, aber schlussendlich entscheidet die Wirtschaftlichkeitsrechnung, ob es sich lohnt oder nicht.
Was scheisse aussieht, ist relativ. Ein Kühlturm mit Dampffahne, die für die umliegenden Dörfer sogar das Mikroklima beeinflusst, ist auch nicht jedermanns Sache.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Deine Rechnung ist ein bisschen billig, denn Du wirst nicht nicht die gleiche Turbine bauen, wenn Du eine andere Windklasst am Standort hast. Du kannst für Niedrigwindstandorte die Turbinen nämlich anpassen - das wird normalerweise über längere Blätter und andere Airfoils gemacht.
Das ist mir schon klar. Allerdings führt das wiederum zu deutlich höheren Investitionskosten. Das wiederum macht die Rechnung für die Investorenseite immer häufiger unattraktiv.
Ich kenne nur einzelne Betreiber. Auf die schnelle habe ich diese Übersicht gefunden:
Umgedreht wird ein Schuh draus. Der Markt regelt. Und bei einigen Entscheidungen wäre eine Überlegung ganz hilfreich, welche Auswirkungen das auf das Marktgleichgewicht hat.
Wie gesagt: Denken hilft zwar, aber es nützt nichts
Und ob das Thema Markt/Marktgleichgewicht so ein wichtiger Aspekt bei der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe "Bekämpfung des Klimawandels" ist, glaube ehrlich gesagt ich nicht. Das ist doch erstmal Theorie. "Der Markt" regelt doch eigentlich gar nix, weil es den Markt als Akteur doch gar nicht gibt. Markt ist eine Begriffshülle der Wirtschaftswissenschaften und insgesamt sind das halt Modelle, die noch dazu nachweislich aus folgendem Grund nicht immer passen:
Diejenige, die agieren sind die Menschen und die agieren höchst irrational. Es sind Emotionen (Wünsche, Träume, Gier, Macht, Weltbilder, ...) auf allen Seiten im Spiel.
Das haben auch die Wirtschaftswissenschaften erkannt, weil aufgefallen ist, dass sich der Mensch eben nicht immer so verhält, wie es ins Modell passen würde. Seit dem gibt es halt Verhaltensökonomie
Viel einfacher erkennen kann man, dass sowas wie die "allgemeine Vernunft" nicht der Treiber der Dinge ist (sondern Partikularinteressen), wenn man aus dem Fenster sieht.
Die Annahme man müsse Argumente aus wirtschaftswissenschaftliche Theorien berücksichtigen, die wiederum auf Annahmen fußen, die uns überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht haben, nur weil sie eben genau zu diesen Partikularinteressen passen, ist m.E. nicht zielführend. Was soll sich ändern, wenn man immer wieder das gleiche tut? Die Hoffnung auf Veränderung scheint mir in dem Fall vergebens.
Wie gesagt: Denken hilft zwar, aber es nützt nichts
In dem Falle schon. Man könnte ja durchaus mal über Konsequenzen nachdenken, wenn mal langfristige Entscheidungen trifft. Das von Dir zitierte Buch setzt auf Kahnemann auf. Der würde das wahrscheinlich auch so sehen.
Zitat:
Und ob das Thema Markt/Marktgleichgewicht so ein wichtiger Aspekt bei der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe "Bekämpfung des Klimawandels" ist, glaube ehrlich gesagt ich nicht.
Wenn ich Maßnahmen plane, sollte ich über deren Wirksamkeit nachdenken. Und Helmut, wir sprechen hier doch nicht über komplexe theoretische Modelle. Wir fragen pragmatisch:
- Sinkt der CO2 Ausstoß global, wenn wir unseren reduzieren?
- Was kostet uns das nominal?
- Welche Auswirkungen hat das auf die Wettbewerbssituation?
- Sind die Ziel überhaupt realisierbar?
- Scheint die Sonne in der Nacht?
- Haben wir immer Wind?
- etc.
Das sind sehr einfache Fragen. Dafür benötigst Du kein Modell. Auch das Verhalten der Explorationen kannst Du einfach beobachten. Ich verstehe Deinen Verweis auf die Fragilität von Marktmodellen an der Stelle nicht. Wir sprechen hier in der Regel über einfache Überlegungen.
Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass die Motivationslage für den Einzelnen schwer in Modelle gefasst werden kann. Grob zu hinterfragen, ob sich unsere Investition lohnt, ist aber eine ganz andere Geschichte
Was scheisse aussieht, ist relativ. Ein Kühlturm mit Dampffahne, die für die umliegenden Dörfer sogar das Mikroklima beeinflusst, ist auch nicht jedermanns Sache.
Jo.
Und die hübschen Überlandleitungen mit ihren vielen kleinen Baby-Eiffeltürmchen erst.
Vielleicht sehen ja künftige Generationen, so sie es denn noch gibt, dereinst unsere Windräder genauso nostalgisch an wie heutige Touristen achsomalerische Windmühlen a la Don Quichotte...
- Sinkt der CO2 Ausstoß global, wenn wir unseren reduzieren?
- Was kostet uns das nominal?
- Welche Auswirkungen hat das auf die Wettbewerbssituation?
- Sind die Ziel überhaupt realisierbar?
- Scheint die Sonne in der Nacht?
- Haben wir immer Wind?
- etc.
Ich stimme Dir voll und ganz zu, dass die Motivationslage für den Einzelnen schwer in Modelle gefasst werden kann. Grob zu hinterfragen, ob sich unsere Investition lohnt, ist aber eine ganz andere Geschichte
Deine Motivationslage bei der Auswahl der Fragen ist aber ganz offensichtlich. Du willst doch gar keine sachlichen Antworten sondern suchst eine Bestätigung, warum die Energiewende nicht funktionieren kann. Das ist genauso unsachlich, wie du es den verantwortlichen Politikern vorwirfst.
Ansonsten würdest du z.B. auch fragen:
- Wie viel Geld würden wir durch den Wegfall fossiler Energieimporte sparen?
- In welchem der neuen Technologiefeldern wollen wir Weltmarktführer werden?
- Welche technischen Entwicklungen müssen gefördert werden, um die noch vorhandenen Lücken zu schließen?
- usw.
Ich will damit nur sagen: NIMBY kann auch dich treffen und ich gehe davon aus, das wird es auch früher oder später. Bist du tatsächlich bereit dafür?
Ich habe das nur benamst, nicht verurteilt.
Und natürlich bin ich nicht besser als andere, ob ich bereit wäre, müßte ich entscheiden, wenn es soweit wäre.
Jedenfalls sind mir die Windräder, die natürlich auch unsere Gemeinde(n) hier planen, immer noch lieber als die Kühltürme samt GAU-Gefahren der AKW Philippsburg und Neckarwestheim, zwischen denen ich hier platziert war...
Was ich noch nicht richtig beurteilen kann sind riesige Freiland-PVanlagen, wo es doch noch sooo viele Dächer (Häuser, Hallen etc.), Parkplätze und sonstiges eh versiegeltes Potential gibt.
- Sinkt der CO2 Ausstoß global, wenn wir unseren reduzieren?
Steigt er, wenn wir ihn nicht reduzieren?
- Was kostet uns das nominal?
was kostet es uns, wenn wir es nicht tun?
- Welche Auswirkungen hat das auf die Wettbewerbssituation?
Wie sieht das in paar Jahren aus, wenn wir eine offensichtlcih eh kommende Anstrengung schon geschafft haben?
- Sind die Ziel überhaupt realisierbar?
Sind die Ziele überhaupt verhandelbar?
- Scheint die Sonne in der Nacht?
Oh, ein Maffay-Fan. Haette ich gar nicht von dir gedacht.
- Haben wir immer Wind?
Brauchen wir Sonne in der Nacht und permanent Wind?
Spoiler: Nein, vermutlich bald nicht mehr, und in Zukunft noch viel weniger.