Dann möchte ich auch mal meinen Rennbericht von meiner ersten und wohl auch erstmal letzten Langdistanz veröffentlichen.
Das Training lief bei mir relativ rund. Hatte ne Phase von 4 Wochen rund um den Mai herum als ich bei etwas schnellerem Tempo immer direkt Seitenstechen beim Laufen bekommen habe. Aber auch nur im Training, im Wettkampf nicht. Keine Ahnung was das war, war dann aber auch bald wieder weg.
Mein Ziel in Roth war unter 12 Stunden, aufgeteilt in 1:20 Schwimmen, 06:30 Rad und dann in etwa 03:50 Marathon.
Am Wettkampfmorgen war mir etwas schlecht, hielt sich aber in Grenzen, war wohl doch nur die Nervosität. Dann beim Schwimmstart erstmal der Schock. Ich sehe fast gar nix mit meiner Brille. Hatte bisher nur Wettkämpfe bei strahlendem Sonnenschein und nicht dran gedacht das vorher zu testen. Anfängerfehler. Zum glück geht es nur geradeaus, also einfach nur schauen dass ich nicht nach zu weit rechts oder links abdrifte.
Lief dann auch relativ gut und ich bin nach 1:16 aus dem Wasser.
Radfahren lief am Anfang gut, die Strecke in Roth scheint mir zu liegen. Ich komme aus dem Gebiet Kraichgau/Heilbronn, deswegen ist die Strecke relativ flach für mich. Ich kann auch bergauf und bergab immer gut überholen und hab dann in der Ebene meistens eine Gruppe erwischt die etwas stärker ist als ich.
Dann geht es aber los. Ich muss dringend pinkeln, was ich eigentlich nie muss im Wettkampf. Egal bei geplant 12 Stunden kein Problem. Dann aber nach weiteren 20-30 Km wieder dringend aufs Klo gemusst. Ich hatte insgesamt 4 Pinkelpausen auf der Radstrecke. Ich kann mir das nur so erklären, da ich am Tag vorher lange im heißen Zelt lag und Kopfschmerzen bekommen habe. Ich dachte das lag an zu wenig Flüssigkeit und habe ordentlich viel getrunken, glaub so 3-4 Liter. Vielleicht habe ich aber auch einfach zu viel Kanalwasser geschluckt
Einmal ist mir dann noch die Kette abgesprungen als ich aufs kleine Ritzel wechseln wollte und nicht gemerkt habe, dass ich nach der Abfahrt im größten Gang unterwegs war.
Insgesamt haben Pinkelpausen und Kettenabwurf 10 Minuten gekostet.
Was mir aber wieder aufgefallen ist, ist wie schlecht Triathleten bergab fahren können. Ich hab schon mal am Arlberg Giro teilgenommen, dort habe ich bergauf auch gut überholt, wurde bergab aber dann auch immer wieder kassiert, weil ich mir mehr wie 80 km/h nicht zugetraut habe. Aber in Roth bin ich zum Teil bei den kurzen abfahren an 10 - 15 Leuten vorbeigefahren, ohne wirklich ins Risiko gegangen zu sein bei der Nässe und meinen Felgenbremsen.
Schließlich kam ich dann trotz diverser Pausen exakt nach 6 Stunden in der Wechselzone an und wusste eigentlich schon, dass ich die 12 Stunden damit im Sack habe.
Also habe ich ein bisschen was riskiert und bin anstatt den geplanten 05:15 pro Km in 05:00 - 05:05 angelaufen. Das ging dann bis KM 30 so weiter. Mit den Steigungen kamen dann auch die schwere Beine und ich hab mein Mnstry Gel nicht mehr vertragen. Also auf Cola umgestiegen und das Ding bis nach Hause getrabt. Die letzten Km waren dann so zwischen 05.25 und 05:55 sodass ich den Marathon in 03:39 beendet hab und insgesamt 11:07:59 gebraucht habe.
Jetzt ärgern mich die 10 Minuten beim Radfahren natürlich doch, weil ich sonst wohl sogar unter 11 Stunden gekommen wäre.
Insgesamt waren es aber tolle 3 Tage in Roth, obwohl ich wieder gemerkt habe, dass ich ganz und gar kein Camper bin. Nach dem Regen am Samstag war der Platz eine einzige Dreckfläche und es sind Reihenweise Autos stecken geblieben. Und den Dixie Geruch bei 30 Grad in der Sonne werde ich auch nicht so schnell vergessen.
