Doch, eine Zusage von Sozialleistungen an eine zahlenmäßig nicht begrenzte Gemeinschaft, also an jeden, der es schafft die Grenzen des Landes zu überschreiten, wenn gleichzeitig die dafür nötigen Steuern durch eine begrenzte Zahl an arbeitenden Steuerzahlern in Deutschland erwirtschaftet werden, muß zwangsläufig auf die Dauer die finanziellen Fundamente des Sozialstaats untergraben.
Du entwirfst hier ein Zerrbild, das nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Es gibt keine Sozialleistungen an eine unbegrenzte Menge Menschen, der eine begrenzte Menge Steuerzahlende gegenüberstünden.
Die Zahl der Menschen, welche aus dem Ausland kommen und unser Sozialsystem belasten, ist begrenzt.
In den Sozialkassen spielt die Migration durch Flucht eine verschwindend kleine Rolle. Selbst Experten tun sich schwer mit der Abwägung, ob Deutschland von der Fluchtmigration finanziell profitiert oder finanziell belastet wird. Dass wir von der Arbeitsmigration finanziell profitieren, steht hingegen außer Frage.
Den mit Abstand größten Posten in der Sozialkasse stellen die Renten und das Gesundheitssystem dar. Fluchtmigranten sind aber jung und haben geringere Krankheitskosten als der Durchschnitt. Ein Teil von ihnen bleibt zudem nicht bis zur Rente in Deutschland.
Die Beschäftigungsquote von Fluchtmigranten liegt unter dem Bundesschnitt von 70%. Doch die Kosten der gesamten Arbeitslosigkeit machen insgesamt nur einen einstelligen Prozentanteil des Sozialbudgets aus.
Stell die vor du bist ein junger Journalist bei der Washingting Post. Stell dir vor jemand spielt dir Informationen zu, in denen ausbeuterische Arbeitsbedingungen bei Amazon dargestellt werden. Würdest du den Artikel herausbringen wollen? Vielleicht!
Aber du müsstest ihn genehmigen lassen. Von einem Herrn in meinem Alter, der auf seine Rente schielt und seine Ruhe haben will. Glaubst du, er geht das Risiko ein, Ärger mit dem Eigentümer der Washington Post zu bekommen?
So was kann dir egal sein. Aber auf den (fiktiven) Mitarbeiter bei Amazon hat das Auswirkungen.
Wäre ich der Journalist, und mir wäre das Thema wichtig, und mein Redakteur stellt sich quer - dann würde ich eben ein anderes Medium für die Veröffentlichung suchen und finden, es gibt genügend Möglichkeiten, vielleicht mit weniger Reichweite, aber trotzdem öffentlich. Und wenn das jeder macht, wenn ihm etwas wichtig erscheint, dann ist das auch eine Macht, als Summe vieler kleinen Aktionen. Wir sind den Medien nie so vollkommen ausgeliefert, wie mächtigen Politikern.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Hör doch bitte auf so zu lügen, niemand nimmt Dir Deine Heizung weg.
Ich habe nicht behauptet, sie tun es, sondern daß sie die Macht haben, dies zu tun (und zwar alle, unabhängig von der Partei). Glücklicherweise gibt es noch in der Demokratie Korrekturmechanismen (Opposition), die den Machtmißbrauch etwas begrenzen.
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Wäre ich der Journalist, und mir wäre das Thema wichtig, und mein Redakteur stellt sich quer - dann würde ich eben ein anderes Medium für die Veröffentlichung suchen und finden,
Und am Tag drauf belastet der Journalist die Sozialkassen ...
Letztlich geht es aber genau um die Frage der Reichweite. Immer wieder in sozialen Medien geteilte Fake-News haben gewaltige Reichweite und Einfluss auf die öffentliche Meinung, auf Wahlen und damit auch auf Politik. Die Macht der großen sozialen Medien darüber welche News wie verbreitet und publiziert werden ist gewaltig.
Wenn da ein Politiker was gegensetzen will dann nur auf Methode Putin mit Zensur, Kontrolle über Medien und Internet, ...
Du entwirfst hier ein Zerrbild, das nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Es gibt keine Sozialleistungen an eine unbegrenzte Menge Menschen, der eine begrenzte Menge Steuerzahlende gegenüberstünden.
Was begrenzt die Anzahl der Zuwanderer, die vom Sozialsystem leben? Solange nicht wirklich jeder, der kein Bleiberecht hat, das Land verläßt, oder zumindest keine Sozialleistungen mehr bekommt, und jeder, der will, erst mal ins System aufgenommen wird, steigt diese Zahl stetig an. (von Somaliern mit 10 Identitäten mal ganz zu schweigen...).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
In den Sozialkassen spielt die Migration durch Flucht eine verschwindend kleine Rolle. Selbst Experten tun sich schwer mit der Abwägung, ob Deutschland von der Fluchtmigration finanziell profitiert oder finanziell belastet wird. Dass wir von der Arbeitsmigration finanziell profitieren, steht hingegen außer Frage.
Den mit Abstand größten Posten in der Sozialkasse stellen die Renten und das Gesundheitssystem dar. Fluchtmigranten sind aber jung und haben geringere Krankheitskosten als der Durchschnitt. Ein Teil von ihnen bleibt zudem nicht bis zur Rente in Deutschland.
Ich kann natürlich die Bezugsbasis beliebig vergrößern - was aber am absoluten Problem nichts ändern, nur weil ich einen großen, damit nicht verknüpften Posten danebenstelle. Es geht nun mal um einen Topf "Sozialhilfe", der auf zunehmend mehr Menschen aufgeteilt werden muß - und der also in Deinen Augen verschwindend klein ist. Da mein Sohn zu denen gehört (schwer behindert), die lebenslang darauf angewiesen sein werden (und die zahlenmäßig inzwischen kaum mehr sind, als alle nicht-deutschen Sozialhilfeempfänger zusammen), ist es mir wichtig, weil ich jetzt schon sehe, wie das Sozialamt alles tut, um die ihm zustehenden Mittel möglichst zurückzuhalten oder zu verzögern, weil es hinten und vorne fehlt. Da nützt es nichts, daß der Rentenposten viel höher ist - davon bekommt keiner mehr Sozialhilfe.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Geändert von Schwarzfahrer (18.01.2024 um 21:30 Uhr).
Woher kommt eigentlich die sichere Annahme das ein Flüchtling irgendwann mehr einbringt als er dem Staat kostet? Habe ich hier jetzt schon öfter als Argument gelesen. Die Studien die ich gesehen habe kamen nie zu dem Ergebnis, nichtmal knapp. Die Studie aus Holland zeigt ja ebenfalls das es ein komplettes Verlustgeschäft ist.
Viele große Firmen straucheln ja gerade, z.B. Bayer. Vllt brauchen wir ja garnicht mehr Menschen sondern machen's wie bei den sehr guten CO2 Werten, einfach weniger produzieren und schrumpfen.
Woher kommt eigentlich die sichere Annahme das ein Flüchtling irgendwann mehr einbringt als er dem Staat kostet?
Im Wesentlichen kommt das daher, dass ein Mensch vor allem in seiner Jungend und im Alter hohe Kosten verursacht: In der Jugend durch die Kosten der Ausbildung. Im Alter durch die Rente* und die Krankheitskosten.
Flucht- und Arbeitsmigration bringt überwiegend Menschen im mittleren Alter zu uns. Sie belasten unser Ausbildungssystem weniger als der Durchschnitt. Ein Teil von ihnen geht irgendwann wieder zurück in die Heimat, bevor das Rentenalter da ist. Kurz, diese Menschen sind im Durchschnitt mehr während ihres arbeitsfähigen Alters bei uns.
Dem entgegen steht die geringere Erwerbsquote. Bei deutschen Staatsbürgern liegt sie bei 70%, bei Migranten bei 45-60%, je nach dem, wie man das rechnet. Es kommt stark darauf an, wie lange sie hier sind.
Unterm Strich scheint die Fluchtmigration mehr zu kosten als sie bringt, aber das ist nicht so klar wie man meinen könnte. Es ist ja auch nicht die Aufgabe des Asylrechts, dem Gastgeberland finanzielle Vorteile zu bringen. Man gewährt Asyl bekanntlich aus humanitärer Überzeugung, ausgehend von der unveräußerlichen Würde jedes Menschen.
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*Früher kamen auf einen Rentner sechs Erwerbstätige. Heute kommen auf einen Rentner zwei Erwerbstätige. Die Rente ist mit großem Abstand der größte Ausgabenbereich unseres Sozialsystems. Es scheint zu helfen, wenn arbeitende Menschen zu uns kommen, die in die Rentenkassen einzahlen, aber keine Rente erhalten (weil sie dann wieder zu Hause sind).