D Ich teile auch Schwarzfahrers Einwurf, dass wir den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun sollten. Das bedeutet konkret, dass das Forcieren von Mobilität und Wärme auf Strombasis dem Ausbau folgt. Ansonsten würde der CO2 Ausstoß temporär über einen langen Zeitraum sogar steigen, die Stabilität und Verfügbarkeit würden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
Wir brechen ja auch nichts über Knie und wir machen auch keinen zweiten Schritt vor dem Ersten. Der Ausbau der EE hat bereits vor 30 Jahren begonnen, so dass wir im Strommix jetzt bei 50-60% liegen, Tendenz steigend.
Es ist also längst Zeit für den zweiten (Mobilität) und dritten Schritt (Wärme). Beide Umstellungen dauern wiederum viele Jahre, so dass man während dieser Zeit Stromerzeugung und -übertragung weiter ausbauen kann. Das passt sehr gut zusammen.
Eines der vielen Probleme zeigt sich auch hier im Faden exemplarisch, nämlich dass den Leuten suggeriert wurde, sie müßten auf Teufel komm raus, sofort!, ihre funktionierende Heizung zwingend durch eine Wärmepumpe ersetzen, und natürlich eine komplette energetische Sanierung de Hütte dazu, denn sonst kann, ja darf so eine WP ja keinesfalls funktionieren.
Und natürlich eAutos, Gott bewahre!
Da sind wir aber wieder bei der teils eklatanten Diskrepanz zwischen den realen Zielen und Plänen und dem was uns Lobbyisten verkaufen. Logisch will der WP-Hersteller völlig überteuert funktionierende Heizungen ersetzen, der Bauunternehmer zu völlig überdrehten Preisen die Komplettsanierung dazu verkaufen.
Wenn ich aber so rumgucke in meinem Umfeld wie viele "low hangig Fruits" wie es neudeutsch so schön heißt nicht umgesetzt werden frage ich mich manchmal ob die Leute alle zu viel Geld haben. Da stehen im Winter reihenweise Fenster kauf Kipp (schön in den Einbruchsmeldungen der Polizei zu lesen), ich möchte nicht wissen wie viele Heizungen noch unsinnig auf Werkseinstlelung stehen, oberste Geschossdecken ungedämmt sind, ...
Aber weil die Komplettsanierung wirtschaftlich nicht stemmbar ist wird gleich gar nichts gemacht.
Schon irgendwie faszinierend dieses konsequente Kopf in den Sand stecken. Ich hab vor Jahren einiges am Haus gemacht. Im letzten Jahr als alles über die Gapreise diskutiert hat standen diverse Nachbarn vor der Tür und wollten Tipps und gucken was ich gemacht habe und warum ich so wenig Kosten habe. Mittlerweile haben sich alle an die Preise gewöhnt, keiner hat was gemacht, keiner fragt mehr ...
Wenn ich aber so rumgucke in meinem Umfeld wie viele "low hangig Fruits" wie es neudeutsch so schön heißt nicht umgesetzt werden frage ich mich manchmal ob die Leute alle zu viel Geld haben. Da stehen im Winter reihenweise Fenster kauf Kipp (schön in den Einbruchsmeldungen der Polizei zu lesen), ich möchte nicht wissen wie viele Heizungen noch unsinnig auf Werkseinstlelung stehen, oberste Geschossdecken ungedämmt sind, ...
Aber weil die Komplettsanierung wirtschaftlich nicht stemmbar ist wird gleich gar nichts gemacht.
Das sage ich doch schon die ganze Zeit: über die "low hanging fruits" kann man eine Menge heben - dann sollte die Politik aber auch nicht so überhöht auf die 65 % Erneuerbare konzentrieren, sondern mehr auf die Vielfalt der Immobilien und der passenden Lösungen aufmerksam machen. Wenn man solche kleineren Schritte mehr bewirbt und fördert, dann entsteht weniger Zukunftsangst sondern es wird eher was gemacht. Und ich bin weiterhin dafür, daß die Förderung von der im Jahr danach eingesparten Energiemenge abhängig gemacht wird - das wäre die klarste Motivation, auch für die Handwerker für saubere Arbeit.
Das mit den gekippten Fenstern muß in den Genen der Deutschen liegen, kenne ich aus keinem anderen Land in diesem Ausmaß, ebenso wie den Hang, die Schlafzimmer möglichst kalt (ungsund kalt) zu halten. Es wird nur allzu oft mit unbedingt notwendiger "Frischluft" begründet. Das wegzubekommen dürfte genauso schwer sein, die Überwindjng des dreigliedrigen Schulsystems oder G8 statt G9.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das sage ich doch schon die ganze Zeit: über die "low hanging fruits" kann man eine Menge heben - dann sollte die Politik aber auch nicht so überhöht auf die 65 % Erneuerbare konzentrieren, sondern mehr auf die Vielfalt der Immobilien und der passenden Lösungen aufmerksam machen. Wenn man solche kleineren Schritte mehr bewirbt und fördert, dann entsteht weniger Zukunftsangst sondern es wird eher was gemacht. Und ich bin weiterhin dafür, daß die Förderung von der im Jahr danach eingesparten Energiemenge abhängig gemacht wird - das wäre die klarste Motivation, auch für die Handwerker für saubere Arbeit.
Das mit den gekippten Fenstern muß in den Genen der Deutschen liegen, kenne ich aus keinem anderen Land in diesem Ausmaß, ebenso wie den Hang, die Schlafzimmer möglichst kalt (ungsund kalt) zu halten. Es wird nur allzu oft mit unbedingt notwendiger "Frischluft" begründet. Das wegzubekommen dürfte genauso schwer sein, die Überwindjng des dreigliedrigen Schulsystems oder G8 statt G9.
Einen exakten Wert gibt es sicher nicht, und es dürfte individuell sein. Warum ich darauf komme:
Meine Mutter hatte als Lungenärztin viele Patienten, die mit schweren, chronischen Atembeschwerden zu ihr kamen, und die weitgehend beschwerdefrei wurden, sobald sie aufgehört haben, im Winter bei offenem Fenster in unbeheizten Schlafzimmer (Temperaturen häufig deutlich unter 18 °C) zu schlafen, und ihr Schlafzimmer mindestens in den Bereich von 18 - 20 °C heizten.
Das Phänomen solcher Patienten hatte sie nur in Deutschland, in Rumänien und Ungarn davor hat sie das praktisch nie angetroffen, obwohl dort sicher mehr Leute nicht richtig heizen konnten - aber sie haben (vielleicht gerade deshalb) das Fenster nachts im Winter nicht auch noch dauerhaft offen gelassen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das sage ich doch schon die ganze Zeit: über die "low hanging fruits" kann man eine Menge heben - dann sollte die Politik aber auch nicht so überhöht auf die 65 % Erneuerbare konzentrieren, sondern mehr auf die Vielfalt der Immobilien und der passenden Lösungen aufmerksam machen. Wenn man solche kleineren Schritte mehr bewirbt und fördert, dann entsteht weniger Zukunftsangst sondern es wird eher was gemacht.
Damit wäre ich einverstanden.
Auch für Deine Strategie der kleinen Schritte (öfter mal eine neue Heizung einbauen) gälte das Klimaschutzgesetz. Es legt fest, wie viel CO2 der Gebäudesektor in den kommenden Jahren jeweils maximal ausstoßen darf.
Für das Jahr 2030:
119 Millionen Tonnen oder 57% des Ausstoßes von 1990.
Die Emissionsziele sind verbindlich für jedes einzelne Jahr gesetzlich festgelegt. Die Grafik unten zeigt alle Sektoren und deren Emissionspfade. Der Gebäudesektor ist lila dargestellt (dritte Linie von unten):
Seit 2015 sinken die Emissionen im Gebäudebereich nicht mehr oder steigen sogar an. Laut Klimaschutzgesetz muss das Einhalten des Emissionspfades jährlich geprüft werden. Verfehlt ein Sektor das Emissionsziel, ist innerhalb von drei Monaten vom zuständigen Ministerium ein Sofortprogramm vorzulegen, welches die Einhaltung der Zielvorgaben sicherstellt.