Das halte ich für ein riesiges Problem in der Debatte. Es ist aber auch schwer, Israel ohne Judentum und damit ohne Religion zu denken. Damit bist du natürlich sofort in der Gefahr Antisemit zu sein. Keine Ahnung ob das überhaupt aufzulösen ist, ist doch die religiöse Sichtweise auf beiden Seiten eine, oft angeblich letztgültige, Rechtfertigung von Gewalt im Nahost-Konflikt.
Ich habe den Eindruck, die Juden und Isrealis differenzieren stärker zwischen den unterschiedlichen politischen Strömungen als die Leute, welche hier bei Kritik an der Regierung Israels sofort den Vorwurf des Antisemitismus erheben. Weder das Judentum noch der Zionismus noch der Staat Israel teilen IMHO einheitliche politische Vorstellungen, weder in der Innenpolitik noch in der Palästinafrage. Sie reichen von Kritik am kolonialistischen Zionismus über links-, liberal, rechtszionistische Vorstellungen bis zu den ultraorthodox-religiösen, die ganz Palästina für die Juden beanspruchen. Irgendwelche Gründe für Gewalt kommt vielleicht bei allen Strömungen, mal mehr oder weniger, vor, sei es religiös oder politisch oder ethnisch motiviert.
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Am Krieg von Arabern gegen Israel ist aber keineswegs "der Westen" schuld, außer man denkt an sowas wie die Unterstützung, die z.B. der Mufti von Jerusalem von Hitler bekam. Und ich bin mir nicht sicher, warum ich Leute, die überzeugt sind, daß Juden töten ein anzustrebendes Ziel ist, dem vieles andere untergeordnet wird, nicht als dumm bezeichnen soll.
Es ist eine Mischung aus unfähigen, korrupten oder eigennützigen Führern in den jeweiligen Ländern und westlichen Interessen, die z.B. im Namen der Demokratie (früher im Namen Gottes) handfest durchgesetzt werden.
Es ist eine Mischung aus unfähigen, korrupten oder eigennützigen Führern in den jeweiligen Ländern und westlichen Interessen, die z.B. im Namen der Demokratie (früher im Namen Gottes) handfest durchgesetzt werden.
Das mag für viele Länder der dritten Welt und ihre Probleme gelten - aber es passt überhaupt nicht auf den Konflikt um Israel, nicht auf die Leute, die Mitmenschen bestialisch ermorden nur weil sie Juden sind, oder dies bei uns auf der Straße feiern - dafür kann man die Verantwortung nicht auf eigennützige Führer oder westlichen Einfluß abwälzen, dafür ist jeder selbst voll verantwortlich, oder höchstens noch ihre Eltern, die ihnen dieses Denken anerzogen haben.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das mag für viele Länder der dritten Welt und ihre Probleme gelten - aber es passt überhaupt nicht auf den Konflikt um Israel, nicht auf die Leute, die Mitmenschen bestialisch ermorden nur weil sie Juden sind, oder dies bei uns auf der Straße feiern - dafür kann man die Verantwortung nicht auf eigennützige Führer oder westlichen Einfluß abwälzen, dafür ist jeder selbst voll verantwortlich, oder höchstens noch ihre Eltern, die ihnen dieses Denken anerzogen haben.
Ich wälze nichts ab.
Die Verbindung USA-Israel ist ja wohl hinlänglich bekannt.
Meinst du, das spielt keine Rolle in dem Konflikt? Warum gehen wohl gerade amerikanische Chefdiplomaten ein und aus? Iran kann man nur schwer aus dem Konflikt rausdenken. Und schon reden wir über ganz andere Dinge...
...meintest du finanzielle Dinge? Ich erinnere an das Sondervermögen per Federstrich. Reichte das? Im Lokal-TV sprach ein Rabbi (Amberg, glaube ich). Das war nicht wirklich so nice von wegen Sorgen. Später sprach Jo Herrmann (Innenminister Bayern) und erwähnt nebst Solidarität glaube ich, auch Material und als dritten Punkt militärische Unterstützung von Israel.
Klar, dir ging's vermutlich um die Eskalationsgefahr. Nur was kostete das uns hier? Können wir das in der Flaute bei Teuerung auch noch stemmen? Wir müssen. Falls. So gesehen bleibt bald nichts mehr übrig von verdienten Wohlstand des 0815-Buergers oder Otto-Normal-Verbrauchers.
Und wenn wir dann quasi Pleite wären als Staat (Staatspleite) saenke auch unserer Einfluss im Weltklimarat z.B.?
Ich habe die Ereignisse des Wochenendes mit Entsetzen und größter Sorge verfolgt, da ich sehe, wie sich die Lage in Israel/Palästina in unvorstellbarem Ausmaß verschlimmert. Der Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung ist ein ungeheuerliches Verbrechen, das ich auf das Schärfste verurteile.
Der Tod so vieler Menschen im Süden Israels und im Gazastreifen ist eine Tragödie, die noch lange Zeit nachwirken wird.
Das Ausmaß dieser menschlichen Tragödie zeigt sich nicht nur in den verlorenen Menschenleben, sondern auch in den Geiselnahmen, den zerstörten Häusern und den verwüsteten Gemeinden.
Die israelische Belagerung des Gazastreifens stellt eine Politik der kollektiven Bestrafung dar, die eine Verletzung der Menschenrechte ist.
Edward Said und ich haben immer geglaubt, dass der einzige Weg zum Frieden zwischen Israel und Palästina ein Weg ist, der auf Humanismus, Gerechtigkeit, Gleichheit und einem Ende der Besatzung basiert, und nicht auf militärischen Maßnahmen, und ich halte heute mehr denn je an dieser Überzeugung fest.
In diesen schwierigen Zeiten und mit diesen Worten stehe ich in Solidarität mit allen Opfern und ihren Familien.
Ich wälze nichts ab.
Die Verbindung USA-Israel ist ja wohl hinlänglich bekannt.
Meinst du, das spielt keine Rolle in dem Konflikt?
Wenn's um Ursachen oder Auslöser vom Konflikt geht, spielt das sicher keine Rolle. Araber morden Israelis seit 1948 nicht weil die USA Israel unterstützen, sondern weil es Juden sind. Die USA tut in dem Konflikt das, was eigentlich die UNO tun müßte: sich für Israels Sicherheit einsetzen (Israel ist immerhin m.W. der einzige Staat, der mit UNO-Mandat gegründet wurde).
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