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Alt 27.09.2023, 08:18   #5745
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 9.658
Zitat:
Zitat von Plasma Beitrag anzeigen
Dann hören diese unsäglichen NS Vergleiche vielleicht mal auf.
Dieses Thema ist etwas, was ich auch als Übermoralisierung empfinde. Kaum ist man etwas rechts von der gefühlten medial-moralischen Mitte oder des "guten Anstands", läuft man sehr schnell Gefahr als Nazi betitelt zu werden. Wenn man Pech hat realisiert sich die Gefahr sogar und ist man im Netz (z.B. auf X) unterwegs, ist der Shitstorm nahezu gesichert.

Das tut einerseits einer rechten Politikposition unrecht, vergiftet die Debatte und verharmlost den Nationalsozialismus. Wenn ich es recht überlege hat sich da seit Strauß nicht viel getan: Strauß beschimpfte SPDler als Kommunisten und Grüne als Sowjetkavallerie. Kommunist ist heute kein Schimpfwort mehr, der Käs' ist gebissen. Heute ist es der Nazi oder der Putinversteher, was als "Doppel-Wums" der Schimpfwörter eingesetzt wird.

Der Unterschied: Heutzutage lamentieren nicht nur nur politische Populisten wie damals Strauß und heute Aiwanger oder Söder. Die Rede vom Putinversteher und Nazi ist mehr oder weniger direkt in den Kommentaren und in Teilen der Bevölkerung angekommen. Jedoch wird die Schlacht auf dieser Ebene erbarmungs- und gnadenloser geführt als noch zu Strauß Zeiten in der Politik.

Eines ist aber trotz allem aus meiner Sicht klar: Bei der AFD gibt es neben völlig weltfremden Positionen (z.B. Austritt Eurozone uvm.), die deren thematische Inkompetenz deutlich zeigen, eben auch Positionen die extrem grenzwertig oder gar drüber sind. Das Problem: In den Programmen der AFD liest man solche Positionen nur zwischen den Zeilen, als Konsequenzen des Faktischen (wenn-dann) oder nur sehr abgeschwächt. Allerdings führen ihre Personen derartige Reden - und hier kann man die Gefahr erkennen, meine ich. Allen voran spreche ich von Höcke, Chruppalla, Gauland, Weidel oder Kalbitz. Die Wahlkampf und Bierzeltreden noch gar nicht berücksichtigt.


Geändert von Helmut S (27.09.2023 um 09:27 Uhr).
Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2023, 09:17   #5746
TobiBi
Szenekenner
 
Registriert seit: 06.11.2017
Beiträge: 746
Zitat:
Zitat von Plasma Beitrag anzeigen
Antisemitismus spielt bei der AfD keine Rolle. .
Bist du wirklich dieser Meinung?

Amadeu Antonio Stiftung oder Spiegel sind da anderer Meinung:

https://www.spiegel.de/politik/deuts...e-d68e0bac8f73

https://www.amadeu-antonio-stiftung....die-afd-99509/
TobiBi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2023, 09:25   #5747
TobiBi
Szenekenner
 
Registriert seit: 06.11.2017
Beiträge: 746
Zitat:
Zitat von Plasma Beitrag anzeigen
Ernsthaft, ich glaube ein Krankenpfleger mit Beruferfahrung verdient heutzutage so viel, dass er auch ohne Sozialtransfers über die Runden kommt.
Da meine Frau Krankenschwester ist, kann ich hier glaub ganz gut mitreden.

Als Median-Krankenpfleger verdient man in Dtland ca. 3650 Euro/Monat zzgl. ggf. Schichtzulagen.
Ja, damit kann man im Grunde recht gut verdienen und liegt deutlich über Mindestlohn.

Wenn man nun aber alleinerziehend (warum auch immer) ist und in einem Ballungsgebiet/Großstadt lebt, dann wird das trotzdem ganz schön eng am Ende des Monats.
TobiBi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2023, 09:32   #5748
Plasma
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Registriert seit: 07.10.2020
Beiträge: 487
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Eines ist aber trotz allem aus meiner Sicht klar: Bei der AFD gibt es neben völlig weltfremden Positionen (z.B. Austritt Eurozone uvm.), die deren thematische Inkompetenz deutlich zeigen, eben auch Positionen die extrem Grenzwertig oder gar drüber sind.
Das stimmt, und deswegen wäre es ja auch so wichtig, dass sich die anderen Parteien und gewisse Medien mal inhaltlich mit dieser Partei auseinander setzen, anstatt ständig nur rechtsradikal zu grölen und Höckeframing zu betreiben.

Ich lehne die AfD auch ab. Aber nicht weil ich sie für eine rechtsradikale Partei halte. Für mich ist sie eine rechts-populistische Partei, vergleichbar mit der PiS in Polen oder Fidez in Ungarn.

Ich lehne sie ab, weil ich gewisse politische Positionen ablehne, die sie einnehmen. Im Wesentlichen sind das:

- Klimawandel
- Blick auf Ukrainekrieg/Putin/Russland
- Euro/EU Feindlichkeit.
Plasma ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2023, 09:39   #5749
Schwarzfahrer
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Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.534
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Gewinnt man durch Wahlen Einfluss, kann man Gelder und Themen lenken. Der Sprachgebrauch kann sich ungünstig entwickeln, man lacht wieder über Witze über Minderheiten, man fühlt sich in seinen Ansichten bestärkt.
Der erste Satz gilt ja für jede Seite. Aktuell liegt die Mediale Meinungshoheit immer noch überwiegend linkslastig (s. Statistiken zu politischen Zuordnung von Medienschaffenden...), mit entsprechenden Schwerpunkten - die auch nicht jedem gefallen, und zum Teil die Polarisierung sogar befeuern. Schließlich fühlen sich durch Böhmermann oder Heute-Show inzwischen alle mit der richtigen linken Gesinnung in ihrer Sicht auf Rechts bestätigt, und findent es toll, daß sie über Rechte Witze machen können, seien sie noch so unterirdisch. Daß da auch Gegenteilige Positionen versuchen, sich Gehör zu verschaffen, ist erst mal verständlich.

Mehr Gelassenheit bzgl. Vielfalt in Medien, bzgl. der Akzeptanz unterschiedlicher Sichtweisen auf die Welt wäre nötig, um die Polarisierung und damit auch die gefühlte Überhöhung der Gefahr von der Gegenseite abzubauen.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2023, 09:42   #5750
keko#
Szenekenner
 
Benutzerbild von keko#
 
Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 19.273
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
...

...

Der Unterschied: Heutzutage lamentieren nicht nur nur politische Populisten wie damals Strauß und heute Aiwanger oder Söder. Die Rede vom Putinversteher und Nazi ist mehr oder weniger direkt in den Kommentaren und in Teilen der Bevölkerung angekommen. Jedoch wird die Schlacht auf dieser Ebene erbarmungs- und gnadenloser geführt als noch zu Strauß Zeiten in der Politik. ...
Putinversteher, Lumpenpazifist, Rassist oder Nazi usw. dienen das eine oder andere Mal lediglich dazu, eine Person zu diffamieren und/oder sich nicht mit dem Thema auseinander setzen zu müssen. Diesen Mechanismus sollte mittlerweile jeder kennen, er findet in jeder "Krise" Anwendung.
Manchmal sind sie halt auch berechtigt, deshalb muss man genau hinschauen und die Argumente anhören
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2023, 09:46   #5751
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.534
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Dieses Thema ist etwas, was ich auch als Übermoralisierung empfinde. Kaum ist man etwas rechts von der gefühlten medial-moralischen Mitte oder des "guten Anstands", läuft man sehr schnell Gefahr als Nazi betitelt zu werden. Wenn man Pech hat realisiert sich die Gefahr sogar und ist man im Netz (z.B. auf X) unterwegs, ist der Shitstorm nahezu gesichert...
Ja, empfinde ich ähnlich.
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Eines ist aber trotz allem aus meiner Sicht klar: Bei der AFD gibt es neben völlig weltfremden Positionen (z.B. Austritt Eurozone uvm.), die deren thematische Inkompetenz deutlich zeigen, eben auch Positionen die extrem grenzwertig oder gar drüber sind. Das Problem: In den Programmen der AFD liest man solche Positionen nur zwischen den Zeilen, als Konsequenzen des Faktischen (wenn-dann) oder nur sehr abgeschwächt. Allerdings führen ihre Personen derartige Reden - und hier kann man die Gefahr erkennen, meine ich. Allen voran spreche ich von Höcke, Chruppalla, Gauland, Weidel oder Kalbitz. Die Wahlkampf und Bierzeltreden noch gar nicht berücksichtigt.

Hier stimme ich auch weitgehend zu (vermtulich hätten wir nur Diskrepanzen darin, was wir als weltfremd einstufen ). Ich sehe aber noch ein Aspekt im Gesamtbild AfD: neben den genannten Personen, die sicherlich zum Teil recht Grenzwertiges vom Stapel lassen, gibt es gerade auf kommunaler Ebene wie auch im parlamentarischem Fußvolk noch viele AfD-Abgeordnete, und erst recht Wähler, die sich eher am konservativen Wortsinn des Programms orientieren und einfach konservative Politik machen. Diese Leute wollen die Möglichkeit, mitzugestalten, nicht aufgeben nur weil die Promis z.T. Unfug von sich geben. Vielleicht auch weil sie erleben mußten, wie Frauke Petry und viele mit ihr Ausgetretene mit ihrem Versuch, eine weniger polarisierte Version zu gründen, gescheitert sind. Es gibt in jeder Partei Mitglieder, die ihre Arbeit fortsetzen, auch wenn sie nicht mit der Spitze harmonisieren - alle diese sollte man an ihrer faktischen Arbeit messen, und nicht an den Frontleuten ihrer Partei.
__________________
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Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2023, 09:59   #5752
Genussläufer
Szenekenner
 
Registriert seit: 01.03.2010
Ort: Frankfurt und Erfurt
Beiträge: 2.587
Zitat:
Zitat von TobiBi Beitrag anzeigen
Bist du wirklich dieser Meinung?

Amadeu Antonio Stiftung oder Spiegel sind da anderer Meinung:

https://www.spiegel.de/politik/deuts...e-d68e0bac8f73

https://www.amadeu-antonio-stiftung....die-afd-99509/
Ich hätte das auch wie Plasma gesehen. Die Studien lesen sich dann immer wieder beeindruckend eindeutig. Wenn man dann ins Detail geht und die Definition von "extrem" mal genauer prüft, sieht die Welt häufig wieder anders aus. Das ist mir stark bei der viel zitierten Studie der Heinrich-Böll-Stiftung aufgefallen. Von daher sehe ich diese Berichte kritisch.

Was ich nicht einschätzen kann, sind die Auswirkungen aufgrund von Sprache und Wörding. In dem einen Artikel wurde von Sprach Codes gesprochen. Mein Gefühl sagt mir, dass dies Unsinn ist. Das Gefühl trügt aber auch ganz gern. Von daher traue ich mir hier keine Einschätzung zu.

@ Helmut: Du schreibst sehr richtig:

Zitat:
Eines ist aber trotz allem aus meiner Sicht klar: Bei der AFD gibt es neben völlig weltfremden Positionen (z.B. Austritt Eurozone uvm.), die deren thematische Inkompetenz deutlich zeigen, eben auch Positionen die extrem grenzwertig oder gar drüber sind. Das Problem: In den Programmen der AFD liest man solche Positionen nur zwischen den Zeilen, als Konsequenzen des Faktischen (wenn-dann) oder nur sehr abgeschwächt.
Da fand ich hart aber fair diese Woche sehr aufschlussreich. Dort hatte Voigt einen ganz soliden Aufritt gehabt. Leider hat der sich dann mit einer m.E. umpraktikablen "Überrdistanzierung" zur AfD wieder ein wenig unglaubwürdig gemacht. Chrupalla musste gar nichts sagen. Den Wahlkampf für die AfD hat Göhring-Eckhardt bravourös für die Band geliefert. Es wäre ja schonmal eine Verbesserung, wenn die aktuelle Regierung sich nicht selbst zerlegen würde
Genussläufer ist gerade online   Mit Zitat antworten
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