Sehe ich auch so. Er hätte die Sache Stunden vorher beenden können, ins Hotel fahren und duschen können und dann mit einem vorgefertigten Sprechbaustein an den Mikrofonen auftauchen können. Stattdessen ist er auf der Strecke rumgewackelt und hat Konkurrenten siegen sehen.
Und wie gesagt: Er hat die Ansage gemacht, da nochmal voll angreifen zu wollen, hatte einen Plan und hat den auch kommuniziert. Er hat daran geglaubt, eine Chance zu haben ( aus meiner Sicht hatte er die auch) und er hat nach meiner Einschätzung auch gewusst, dass diese Chance nicht besonders groß ist und deutlich kleiner, als in den letzten Jahren.
Aber das zeichnet aus meiner Sicht Champions/Siegertypen aus, dass die auch an kleine Chancen glauben und sich voll fokussieren. Das war sicherlich nicht nur Marketinggewäsch - aber auch. Auch das zeichnet Ihn als Profi aus.
Klar muss er sich dann daran messen lassen und das bedeutet: Ziel nicht erreicht. Finde ich aber voll ok. Man darf an ambitionierten Zielen scheitern, vor allem auch als mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger.
Nicht ok finde ich, wenn das Selbstbewusstsein in Arroganz umschlägt und die Leistung anderer nicht anerkannt wird und sportliche Konkurrenz über harmloses Geplänkel wirklich zu Psychospielchen und Unfairnis wird. Hab ich bei ihm aber nie so erlebt.
Ich denke die Missstimmung Frodeno/ Kienle vs. Lange ist mittlerweile ausgeräumt.
keine Ahnung.. ich kann mir aber auch vorstellen, dass weder Frodo noch Seb Lust darauf gehabt hätten, nächstes Jahr Lange auf seinem Weg zum möglicherweise vierten WM-Titel zu kommentieren.. ist halt auch für das Geschäftliche nicht gut.
Zitat:
Zitat von Antracis
Er hat daran geglaubt, eine Chance zu haben ( aus meiner Sicht hatte er die auch) und er hat nach meiner Einschätzung auch gewusst, dass diese Chance nicht besonders groß ist und deutlich kleiner, als in den letzten Jahren.
Er hat so Aufmerksamkeit generiert, was aus Profisicht nicht ganz nebensächlich ist. Auch für alle anderen die dort starteten.
Ich verstehe langsam nicht mehr, welche Häme und Arroganz sich hier in diesem Forum breit zu machen scheint, die Abwertung individueller Leistungen ist unschön.
Vieleicht ist es an der Zeit einen eigenen Faden für Sieger zu eröffnen..., ich würde gern sehen, wer dort schreibt.
Klar, wir werden uns nicht vom allgemeinen Ton unserer Gesellschaft abkoppeln können,
dass wir aber immer stärker Unterschiede betonen, Differenzen suchen und Diskrepanz erzeugen, das ist kein gutes Zeichen in einem Triathlonforum.
+ 1
Auch bedenklich, dass mehrere User offen zugeben, dass sie sich nicht mehr trauen, mitzuschreiben oder Raceberichte zu machen, weil sie in den Augen "des Forums" nicht gut genug sind und nicht wm-würdig etc.
Alter, wo sind wir denn hier mittlerweile???
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"Vor mir nur Freudlose, hinter mir nur Versager!"
Zwischen Sieger und Gewinner können Welten oder eben 23 Plätze sein, aber das weisst du sicher.
Sieger ist der Erste, auch die Ersten ihrer AK, Gewinner ist auch, wer vor dem Besenwagen über die Ziellinie geht.
Ich selbst war in Lahti ein Gewinner. Nach einem Stroke Ende April war ich froh überhaupt und ohne nennenswerte Vorbereitung starten und finishen zu können.
Das war für mich und mein Umfeld ein großer Gewinn, nachdem bereits aller Sport in Frage stand und zu Ende schien.
Die Leistung, die Zeit selbst wurde zur totalen Nebensache.
Allgemein, ohne dich zu meinen:
Ich verstehe langsam nicht mehr, welche Häme und Arroganz sich hier in diesem Forum breit zu machen scheint, die Abwertung individueller Leistungen ist unschön.
Vieleicht ist es an der Zeit einen eigenen Faden für Sieger zu eröffnen..., ich würde gern sehen, wer dort schreibt.
Klar, wir werden uns nicht vom allgemeinen Ton unserer Gesellschaft abkoppeln können,
dass wir aber immer stärker Unterschiede betonen, Differenzen suchen und Diskrepanz erzeugen, das ist kein gutes Zeichen in einem Triathlonforum.
ist das Problem von Bubbles, in der sich solche Sachen selbstverstärken. Für jeden ausserhalb sind Leistungen wie LD oder auch 70.3 kaum fassbar. Wenn dann Leute zusammen kommen, wo das jeder schonmal gemacht hat, einige davon auf einem extrem hohen Niveau, dann verschwimmen die Masstäbe.
Bei Kommentaren wie "bei 2:00/100m kann man doch gar nicht Kraul schwimmen" wird dann auch noch schnell negiert, dass es ganz unterschiedliche Vorraussetzungen gibt und ein berufstätiger Familienvater vielleicht auch nicht die Chance hat, zu Schwimmseminaren oder ins Schwimmtrainingslager zu gehen, sondern sich das im Selbstkurs morgens um 5:30 vor der Arbeit selber beigebracht hat
Ein wenig mehr Grundrespekt vor jedem der sich der Herausforderung Triathlon stellt - egal mit welcher Zeit auf welcher Distanz - könnte man sich schon hin und wieder wünschen.
Auch bedenklich, dass mehrere User offen zugeben, dass sie sich nicht mehr trauen, mitzuschreiben oder Raceberichte zu machen, weil sie in den Augen "des Forums" nicht gut genug sind und nicht wm-würdig etc.
Alter, wo sind wir denn hier mittlerweile???
Naja, das hab ich schon mehrfach aus meiner Sicht so empfunden...