Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Heute wird ein Bürgerrat von der Regierung konstituiert, und zwar zum Thema Ernährung.
Das Auswahlverfahren der Rätinnen und Räte dauert schon lange an, da es recht aufwendig gestaltet wurde. Mehr dazu in diesem Artikel des ZDF:
https://www.zdf.de/nachrichten/polit...g-faq-100.html
|
Danke, interessante Details, die bei mir so manche Frage triggern:
Wieso wollten nur 10 % der Ausgelosten überhaupt mitmachen? Spricht nicht gerade für ein relevantes Interesse der Bevölkerung am Konzept, bzw. nicht für ein Glaube daran, etwas wirklich bewirken zu können.
Wieso muß die Zusammensetzung dann nach "geografische Herkunft, Geschlecht, Alter, Gemeindegröße und Bildungsstand" selektiert werden? Solche Kriterien werden doch weder bei der Nominierung von Abgeordneten, noch bei der Berücksichtigung von Wählerstimmen angewendet, in beiden Fällen ist die Zusammensetzung durch den Mitmachwillen der jeweiligen Menschen bestimmt. Insbesondere die Reduzierung des Akademikeranteils in der "Endauswahl" erweckt Erinnerungen an kommunistische Selektionen beim Hochschulzugang. Was ist übrigens "geografische Herkunft"? Aktueller Wohnort, Geburtsort, oder gar Kaukasisch/Afrikanisch/Asiatisch? Und Ernährungsgewohnheiten dürften überhaupt keine Rolle spielen, ebenso wie Haarfarbe oder bevorzugte Handymarke oder Sportart.
Wieso darf denn die Endauswahl von 160 Leuten nicht selbst seine Arbeitsthemen wählen? Ich glaube kaum, daß Ernährung hoch priorisiert wird von den meisten, auch wenn es in dem Feld natürlich auch sinnvolles zu diskutieren gibt (Tierhaltung, Lebensmittelverschwendung). Oder stand das Thema von vornherein fest, und haben deswegen 90 % abgelehnt?
Als Methodiker sehe ich es als große Herausforderung, mit 160 Leuten in nur drei Wochenendsitzungen und einer Handvoll digitaler Abendveranstaltungen zu einem wesentlichen Ergebnis zu kommen - außer die Masse wird von Anfang an in viele kleine arbeitsfähige Gruppen aufgeteilt, die unabhängig voneinander an ihren Teilthemen arbeiten. Insofern würde ich gerne als Methodik-Beobachter Mäuschen spielen bei den Veranstaltungen, könnte spannend sein.