In einer Disziplin war ich erster: Treffen am Parkplatz
Ich übernachtete im Emsland und hatte ca. 1h Anreise. Und da ich nur ungern zu spät komme, fuhr ich mit ordentlich Puffer los. Auf dem Parkplatz trudelten auch schon bald die Teilnehmer ein, und wie Arne es richtig bemerkte, wir schmunzelten über uns selbst. Das Bild war genial: im Schatten einens kleinen Baumes steht ein Kombi mit offener Heckklappe, davor eine Rolle, auf der jeder drei Minuten 200W zu treten hatte. Im Kofferraum lief ein Notebook mit und Sabine gab Kommandos, ab wann man jeweils seinen Tacho zu starten hatte. Danach wurden die drei-Minuten-Durchschnitte verglichen.
Auf der ersten Runde fuhr ich alles andere als optimal, auf der schnellen Passage zu langsam und bei Gegenwind mit zu viel Watt, aber ich glaube keiner fuhr die Strecke wirklich ideal. Ich kam auf einen Schnitt von 39,4km/h mit 213W. Kurz vorab: mit dem Wert bin ich mega zufrieden, habe mit schlechteren Werten gerechnet, und vor allem wenn man sich die Bilder anschaut, würde ich einen grösseren Unterschied zu Sabine erwarten. Er fuhr nahezu identische Watt, nämlich 211W, und war 0,7km/h schneller, also 40,1km/h. Ist mein Wert nun gut oder schlecht? Wenn ich im Wettkampf um die vorderen Plätze mitfahren würde, würde mich mein Wert ärgern, denn Sabine hätte die 180km in 4:29:20 absolviert und ich wäre fast fünf Minuten langsamer. Ich aber wäre nichtmal im Stande die 200W über 4h zu treten, daher ist das nur ein theoretisches Konstrukt. Die Hitzeschlacht von Frankfurt 2019 habe ich irgendwo zwischen dem vorderen Drittel und Viertel gefinished, und da ist der Platz auf der Finisherliste wirklich bedeutungslos. Von daher, in dem Feld, in dem ich mich bewege, kann ich mit dem Wert sehr zufrieden sein, und es zeigt mir, dass das, was ich an Optimierungsmaßnahmen vor über zwei Jahren vor der Geburt unseres Sohnes begann, nicht so verkehrt war. Mein Rahmen ist inzwischen fast 10 Jahre alt, ich fuhr mit 23mm-Reifen mit Butyl Light-Schläuchen. 25mm wären evtl. marginal schneller gewesen, 28mm hätte auf dem Asphalt nichts gebracht, so meine grobe Einschätzung. Sabine gab mir den Tipp, es mit dem Met Drone zu versuchen, um die Lücke Kopf/Rücken zu schliessen. Zudem habe ich mir neulich ein Yoga-Buch schenken lassen, um aufgrund der verkürzten Muskulatur vorne tiefer zu kommen.
Wenn man bedenkt, wie konsequent Sabine an Position und Material tüftelt, da kann ich mehr als zufrieden sein!
Da die Beine eh schon platt waren, versuchte ich erst gar nicht, auf der zweiten Runde die 40km/h zu treffen und peilte die 36 an, da es hier im Forum viele Vergleichswerte gibt. Ich kam auf 35,8km/h bei 171W.
Bin 180cm gross und komme derzeit auf ca. 71kg.
Was ich aus dem Wochenende mitnehme:
- ganz viel Motivation und Inspiration! Wenn ich nun etwas mehr Zeit finde, werde ich konsequenter Messen, Vergleichen und Daten sammeln.
- Ich war beeindruckt, wie clean ein felgengebremstes Rad sein kann (schaut Euch Arnes Rad ganz genau an wenn Ihr die Gelegenheit habt!).
- Mumuku und ich waren anschliessend im Kanal planschen/schwimmen. Auf dem Heimweg kam mir der Gedanke, wie genial diese Gegend für einen DIY-Triathlon ist. Schwimmen im Kanal, superruhige Straßen und Wege für Rad und Laufen. Wechselzone und Verpflegungsstation auf dem Parkplatz. Vielleicht machen wir einen kleinen Forums-Triathlon???
- wie genial dieses Forum ist! Vielen Dank an alle die dabei waren und dieses Wochenende möglich gemacht haben. So viele tolle Gespräche, und als Abschluss gibt es die Fotos noch als Kirsche on top!