Der ganz große Sympathieträger wird Evenepoel nicht mehr werden und daran hat sich seit seinen Juniorentagen nichts geändert.
Yep, er hatte schon als Fussballer Probleme im Team. Einer der Gründe, warum er den Sport gewechselt hat, wird gesagt. Er wird auch noch drauf kommen, dass es nicht immer die anderen sind.
Bin gespannt, wie er die heutige Etappe durchsteht. Nächster Tag nach Sturz ist immer der Schlimmste. Und er ist nicht gerade hart im Nehmen. Die anderen könnten es ausnutzen.
Warum sollte Evenepoel nicht hart im Nehmen sein? Radprofis sind alle naturgemäß hart im Nehmen, handelt es sich doch um den härtesten Sport der Welt. Im Vorjahr hat er trotz Stürzen die Vuelta gewonnen. Er ist auch ziemlich robust gebaut im Vergleich zu so manchen Bergfahrern, die Gefahr laufen, bei jedem Umfaller "auseinanderzubrechen".
Beispiel: Nach seinem schwereren Sturz letztes(?) Jahr hat er extrem Probleme gehabt bei der Gravel-Passage der Strade Bianche Risiken einzugehen und an der vorderen Gruppe dran zu bleiben.
Auch seine Frustrationstoleranz empfinde ich als nicht so hoch, er zeigt es auch extrem. Das ist bei so einem Mental Game wie Radsport problematisch.
Nach einem solchen Sturz wie er ihn bei der Lombardeirundfahrt 2020 hatte, hätte jeder Probleme. Viele hätten aufgehört. Die Strade Bianchi is er nie gefahren, aber beim Gravelabschnitt des Giros 2021, der viel zu früh für ihn gekommen ist, hatte er Probleme, nicht nur aufgrund seines Sturzes, sondern weil er kein "gelernter" Radfahrer ist und wahrscheinlich immer noch gewisse technische Defizite hat.
Ich würde ihn sowohl mental als auch körperlich hart im Nehmen einschätzen. Ein Sieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt wie der Vuelta spricht dafür.