Drosten sehe ich hier nicht als Problem, sondern als Symptom. Er war und ist ein exzellenter Virologe. Als Wissenschaftler hat er in seinem Feld ein immenses Wissen und entsprechenden Erfahrungsschatz. Aber auch in der Wissenschaft ist jeder Standpunkt angreifbar. Letztendlich muss man mit Szenarien und Wahrscheinlichkeiten arbeiten. Die Virologie war aber nur ein Aspekt in dem ganzen Gebilde. Es gab viele andere Disziplinen, die hinten runter gefallen sind oder zumindest deutlich unterrepräsentiert eingeflossen sind. Die Aufgabe der Politik wäre gewesen, diese Expertenwissen aufzunehmen und daraus eine vernünftiges Vorgehen abzuleiten. Das ist aber nur teilweise und zu Beginn teils gar nicht gelungen. Vielmehr wurden Drosten & co. instrumentalisiert und parallel wurde ihnen die interdisziplinäre Deutungshoheit zugesprochen. Viele Medien und auch der Spiegel haben das sogar forciert. Wenn man den Virologen einen Vorwurf machen kann, dann, daß sie diese beiden Rollen nicht immer unterschieden haben. Aber auch hier sehe ich Drosten eher auf der positiven Seite.
Ja, so sehe ich das auch.
Drosten ist Virologe und sieht überall Viren. Ein Bio-Ingenieur will irgendwas entwicklen. Die Firma, in der er angestellt ist, möglichst viel davon verkaufen --- alles absolut normal!
Teile der Politik und der Medien hätten mäßigend wirken solllen.
Dann hätte mir auch mein Nachbar nichts von Impfgegnern erzählt, die wie Terroristen seien ;-)
Du hast mit einer Journalistin gesprochen. Diese hat erzählt, dass gewisse Grafiken von Teilen des Wissenschaftsressorts, also ebenfalls Journalisten, kritisiert worden seien.
Bitte nimm das nicht persönlich, denn das ist nicht meine Absicht. Die Aussagekraft solcher Anekdoten halte ich für gering. Welche Grafiken sind gemeint? Was war deren Aussage? Wer hat sie kritisiert mit welchen Argumenten?
Deine vagen Andeutungen werden dann zu einer weit gehenden Medienkritik verallgemeinert, die zufällig Deine Sichtweise zu bestätigen scheint.
Konkrete Zahlen wie jene, die ich auf Deine Anregung hin zu England, Dänemark, Schweden und Deutschland angeführt habe, werden hingegen zu Datenrauschen erklärt und verführten zu einseitigen Interpretationen.
Auf mich wirkt das nicht sehr überzeugend.
Mit meinem Zitat der SZ weise ich nochmals auf die Schräglage der Berichterstattung von renommierten Medien wie der SZ und dem Spiegel hin. Hierfür wurde ich hier schon angegriffen. Es ist dies zunächst eine Medienkritik; diese ist nicht vage, sondern konkret. Die Spiegelkolumne trifft es ziemlich genau; es stünde der Zeit und der Süddeutschen und anderen gut zu Gesicht, ihre eigene Rolle ebenfalls zu hinterfragen. Meine Sichtweise wurde durch diese Art der Berichterstattung begründet, und nicht umgekehrt.
Deine konkreten Zahlen sind korrekt und sie zeigen eine höhere Sterblichkeit in Deutschland als in England, Dändemark und Schweden über den gleichen Zeitraum. Das ist völlig korrekt. Andererseits zeigen die Zahlen im Bundeländervergleich Deutschlands, dess es nicht möglich ist, eindeutige Schlüsse aus diesen Zahlen zu ziehen. Hier bleibt Interpretationsspielraum offen. Und ich kann Dir darauf keine klare Antwort geben.
Es ja immer um die Abwendung der Überlastung des Gesundheitssystems und den Schutz vulnerabler Gruppen. Ab dem Zeitpunkt, als alle Risikogruppen ein Impfangebot hatten, hätte man die Maßnahmen zurückfahren müssen.
Drosten ist Virologe und sieht überall Viren. Ein Bio-Ingenieur will irgendwas entwicklen. Die Firma, in der er angestellt ist, möglichst viel davon verkaufen --- alles absolut normal!
Was will Christian Drostens "Firma" denn möglichst viel verkaufen?
dann erkläre doch bitte was die tatsächliche Ursache für die höchsten Todesfälle im Bundesvergleich in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Vergleich zu den anderen Bundesländern darstellt.
dann erkläre doch bitte was die tatsächliche Ursache für die höchsten Todesfälle im Bundesvergleich in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Vergleich zu den anderen Bundesländern darstellt.
Was will Christian Drostens "Firma" denn möglichst viel verkaufen?
Es geht im übertragenen Sinn ums Verkaufen. Jede Teildisziplin der Wissenschaft kann dazu neigen, ihren Aspekt als Universalschlüssel für alles zu sehen - und alles andere als untergeordnet
Du hast mit einer Journalistin gesprochen. Diese hat erzählt, dass gewisse Grafiken von Teilen des Wissenschaftsressorts, also ebenfalls Journalisten, kritisiert worden seien.
Bitte nimm das nicht persönlich, denn das ist nicht meine Absicht. Die Aussagekraft solcher Anekdoten halte ich für gering. Welche Grafiken sind gemeint? Was war deren Aussage? Wer hat sie kritisiert mit welchen Argumenten?
Deine vagen Andeutungen werden dann zu einer weit gehenden Medienkritik verallgemeinert, die zufällig Deine Sichtweise zu bestätigen scheint.
Konkrete Zahlen wie jene, die ich auf Deine Anregung hin zu England, Dänemark, Schweden und Deutschland angeführt habe, werden hingegen zu Datenrauschen erklärt und verführten zu einseitigen Interpretationen.
Auf mich wirkt das nicht sehr überzeugend.
Tatsächlich kenne ich noch ein paar weitere Journalisten der SZ (und des BR). Und wie in diesem Thread gibt es dort diese „Lager“ derjenigen, die besonders strenge Regeln wollten und die anderen, die dies auf Dauer in Frage stellten. Durchgesetzt in den Redaktionen haben sich die ersten. Die anderen haben sich intern still zurückgezogen oder gekündigt. Man hat ein diesen Redaktionen die Furcht, durch das Veröffentlichen von Kritik „die falsche Seite“ zu bedienen. In dieser letzten Aussage sind sich alle einig - ob der Weg der richtige ist, darüber herrscht Uneinigkeit.
Es geht im übertragenen Sinn ums Verkaufen. Jede Teildisziplin der Wissenschaft kann dazu neigen, ihren Aspekt als Universalschlüssel für alles zu sehen - und alles andere als untergeordnet
Das bestreite ich, aber es spielt auch keine Rolle. Die politischen Entscheidungen, welche Du kritisierst, wurden nicht von Wissenschaftlern getroffen.