So wie ich Tobi verstanden habe, kritisiert er generell den heutigen Umgang mit der NS-Zeit.
Hier gehts aber nunmal um die Ergbnisse, und die kann man sehr wohl auch missbilligen, ohne über die Ursachen zu diskutieren, weil sie an dem Punkt schlicht egal sind. Ich glabe, wir reden hier über zwei verschiedene Dinge.
Ich stimme zu, dass man an den Wurzeln beginnen muss, wenn man Schlimmeres in Zukunft verhindern will. Nur bezog sich Tobis Kritik ja eher darauf, dass "wir" uns hier über die Eltern Campell echauffieren, anstatt mal drüber nachzudenken, wie es 33 überhaupt zur Machtergreifung kommen konnte, und das finde ich falsch, da zusammenhangslos.
__________________ Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser.
Die NPD verbieten? Ich lach mich tot. Von dem Geld hätte man 2 Kindergärten in Ückermünde bauen können, was mindestens 100 Leute dazu animieren würde nicht Nazi zu werden.
Zitat:
Zitat von honeyjazz
So wie ich Tobi verstanden habe, kritisiert er generell den heutigen Umgang mit der NS-Zeit.
Hier gehts aber nunmal um die Ergbnisse, und die kann man sehr wohl auch missbilligen, ohne über die Ursachen zu diskutieren, weil sie an dem Punkt schlicht egal sind. Ich glabe, wir reden hier über zwei verschiedene Dinge.
Ich stimme zu, dass man an den Wurzeln beginnen muss, wenn man Schlimmeres in Zukunft verhindern will. Nur bezog sich Tobis Kritik ja eher darauf, dass "wir" uns hier über die Eltern Campell echauffieren, anstatt mal drüber nachzudenken, wie es 33 überhaupt zur Machtergreifung kommen konnte, und das finde ich falsch, da zusammenhangslos.
Tobi, sag was.
Honeyjazz, Du hast völlig recht, wenn du sagst, die Ursachen spielen für das Ergebnis erstmal keine Rolle und es ist im Grundsatz abzulehnen.
Trotzdem spielen für das Gesamtbild die historischen Zusammenhänge schon eine Rolle, wenn man aus der Geschichte lernen möchte, um dafür Sorge zu tragen, dass so etwas nicht wieder passiert. Und da besteht imho noch Nachhol- bzw Aufarbeitungsbedarf.
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One week without training makes one weak.
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Trotzdem spielen für das Gesamtbild die historischen Zusammenhänge schon eine Rolle, wenn man aus der Geschichte lernen möchte, um dafür Sorge zu tragen, dass so etwas nicht wieder passiert. Und da besteht imho noch Nachhol- bzw Aufarbeitungsbedarf.
Da bin ich ganz bei dir, dass die Kenntnis der Zusammenhänge grundsätzlich nie verkehrt sind, sondern im Gegenteil das Begreifen und somit auch das Verhindern von Wiederholungen fördern. Und ich stimme mit dir auch darin überein, dass da leider noch Nacholbedarf besteht.
Was mich an Tobis Aussage so stört ist dieses unterschwellige "Wenn man mal die Hintergrunde kennt, dann isses gar nicht so schlimm gewesen damals" - aber vllt ist das auch Fehlinterpretation meinerseits (oder schlecht formuliert seinerseits )
__________________ Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser.
Honeyjazz hat recht mit dem was sie sagt, aber (in meinen Augen) nur teilweise.
Ich sehe genau die Krux darin dass man der NS Zeit null Verhandlungsspielraum gibt.
Was passiert denn auf dieser Welt: Irgendwo wird ein Hakenkreuzsymbol auf Judengräber geschmiert, ein Kind Adolf Hitler genannt oder sonstwas. Sofort "flippt" die Welt aus. Staatsschutz, Medienhysterie usw. Das ist natürlich super, weil die Zeit an sich schrecklich war. Aber: es reduziert das kritische Denken der dummen Massen auf Symbole und Namen.
Um das mal drastisch auszudrücken:
Fiktive Schlagzeile:
FAZ: 1994: "In Ruanda wurden eine Millionen Menschen umgebracht, aber keine Angst die Tat ist nicht so schlimm, es liegt kein rechtradikaler Hintergrund vor.!"
Ich find das schon ganz entscheidend für das Zukunftige Denken der Menschen das nicht entscheidend ist, was die Nazis gemacht, sondern, was die Nazis gemacht haben.
Und wenn man das ergründet, kommt man ganz schnell darauf, dass die Nazis eigentlich gar nichts so "aussergewöhnliches" gemacht haben im Rahmen der Menschheitsgeschichte. Sie haben Krige geführt und Minderheiten unterdrückt und ermodet. Da spielt es (in meinen Augen) keine Rolle wieviele.
Der Kern ist: Es gab die Hitlers davor und vor allem danach.
Was nützt also das ganze echauffieren über Nazinamen und Symbole, die man (zurecht) verbietet, wenn zur gleichen Zeit in Pakistan und im Nahen Osten eine neue Gefahrenquelle entsteht. Die Gefahr ist natürlich nicht so schlimm, weil die Symbole ja anders aussehen.
Darum: Namen sind schall und rauch. Es hilft nur, wenn man die Ursache hinterfragt und verhindert.
Was mich an Tobis Aussage so stört ist dieses unterschwellige "Wenn man mal die Hintergrunde kennt, dann isses gar nicht so schlimm gewesen damals" - aber vllt ist das auch Fehlinterpretation meinerseits (oder schlecht formuliert seinerseits )
Das intepretierst du falsch. Die Zeit war schlimm.
Aber nichts besonderes im Lauf der Geschichte. Nicht davor und vor allem auch nicht danach.
...beim Thema 3.Reich gibt es mE schlicht keinerlei Diskussionsspielraum.
Naja, meine Meinung kennst du ja nun.
Ich persönlich finde die NS Zeit nicht schlimmer als den 1. Weltkrieg, oder die Hexenverbrennung oder die Christenkreuzigungen.
Um mal zu provozieren: Die 45 jährige Mutter, die 3 Kinder durch Bomben der Briten und 2 Töchter durch Selbstmord, nachdem sie von zig Russen vergewaltigt wurden verloren hat, und ihr Ehemann in russischer Gefangschaft 1956 verstorben ist, hat evtl. eine ganz andere Sicht auf die Zeit von 1933 -1945.
Ich persönlich finde dass es sich zu einfach gemacht wird. Und das radikale (gedankenlose) Verdammen allem was mit der NS Zeit zu tun hat, verschlimmert eigentlich mehr, als es zu helfen beabsichtigt. Man braucht kein Hakenkreuz, um viele Menschen zu töten.