Die Selektion inbezug auf die Willensstärke findet sicher schon vorher statt, so dass sich im Kona-Profi-Rennen bei den Top Level Athleten nur noch die Gruppe derjenigen findet, welche (fast) alle eine sehr hohe Willensstärke haben, würde ich mal annehmen.
Genau so sehe ich das auch.
Leute wie ich, die keine Wettkampftypen sind und sich nicht auspowern können oder wollen bis zum Letzten, die werden erst gar keine Profisportler oder Topp-AKler.
Mir reicht Ankommen
Gewinnen wollte ich nie, mal abgesehen von Hobby-Straßenfußball.
..... Voll bei sich? Keine Ahnung wo du das siehst, für mich zeigt sich ein gegenteiliges Bild.
Ich mache es am objektiv Sichtbaren fest. Der Auslöser für den Zusammenbruch war nicht der Körper, sondern der Beginn der Zielrampe, sprich eine andere muskuläre Belastung.
Für mich geben dort immer wieder nur die Beine nach. Der Kopf ist stabil, was dafür spricht, dass sie nicht mit der Ohnmacht kämpft, sondern bei vollem Bewusstsein ist. Natürlich sieht das alles nicht schön aus, aber lebensbedrohlich sieht das für mich nicht aus, dazu versucht die Athletin zu energisch hochzukommen und scheitert immer nur wieder an den Oberschenkeln. Es sieht halt wild aus, weil sie so kurz vor dem Ziel so schnell wie möglich hoch- und weiterkommen wollte. Mit etwas mehr Ruhe und einer anderen Aufstehtaktik wäre es wahrscheinlich besser gegangen.
Ich war nach einem Marathon kurz hinter der Ziellinie schon einmal in derselben Situation....ich dachte mir das ist doch albern, hier so rumzumachen, weil es mir körperlich gar nicht so schlecht ging. Nur die Oberschenkel sagten nein.
"König Fußball" ist ja medial hier die Sportart # 1.
Und vieles wird eben (unbewusst) von dort übernommen:
Es werden die harten Kerle gehuldigt, Schwächen werden nicht gerne gesehen.
Leidiges Thema (neben vielen, vielen anderen) ist da unter anderem der Umgang mit Kopfverletzungen. Spieler*innen knallen im Luftduell mit den Köpfen zusammen oder bekommen einen Ellenbogen ab. Dann kommt oft das medizinische Personal auf den Platz, checkt den Pupillenreflex und eine mögliche Desorientierung. Und wenn der/die Spieler*in auf die Frage "welcher Tag ist heute?" die richtige Antwort gibt hat er/sie es selbst in der Hand, zu entscheiden ob er/sie weiterspielen kann.
Und wenn Spieler*in XY dann mit einem "Turban" um den Kopf an der Seitenlinie steht und das Spiel kurz unterbrochen wird um wieder reinzukommen gibt es Applaus von Tausenden.
Das wird dann so ähnlich auf den Triathlon übertragen. Wer da auf allen vieren ins Ziel kriecht ist super-hart und erntet Respekt und Ehrfurcht. Wer aber aufgibt und sich vor niemandem auf dieser Welt rechtfertigen muss ist Diskussionsthema an den Stammtischen dieser Welt.
Unter anderem in diesem Forum gibt es ja auch einige, die "PL5" Patrick Lange nicht so mögen. Unter anderem wegen seiner "Heulerei". Er erfüllt halt eben nicht soooo das Bild des ach so harten bullet-proof Eisenmann.
Ob das jetzt mentale Stärke ist, zu "beißen" und sich krank/verletzt/dehydriert ins Ziel zu schleppen oder gefährlicher Leichtsinn ist von außen schwer zu beurteilen im Einzelfall.
.....und sich krank/verletzt/dehydriert ins Ziel zu schleppen oder gefährlicher Leichtsinn ist von außen schwer zu beurteilen im Einzelfall.
Ich mache es an den Risiken und Nachwirkungen fest.
Lebensbedrohliche Zustände gilt es natürlich zu vermeiden und sind abzubrechen. Bei Verletzungen würde ich abwägen, ob mir ein Weitermachen eine dauerhafte Schädigung einbringt. Blasen, aufgescheuerte Füße, auch eine Schürfwunde (solange sie nicht tellergroß ist) kann man schon mal wegdrücken. Dabei hat das weniger mit "Härte" zu tun, mir wäre es schlichtweg zu schade um Geld und Aufwand um deswegen nicht in Ziel zu kommen.
Ob das jetzt mentale Stärke ist, zu "beißen" und sich krank/verletzt/dehydriert ins Ziel zu schleppen oder gefährlicher Leichtsinn ist von außen schwer zu beurteilen im Einzelfall.
Und es gibt ja genug Beispiele von mental harten Sportlern. die nach Ende der Karriere körperliche Probleme bekamen.
Von Boris Becker bis Ali.
Das Problem ist, dass die Probleme in die Zukunft verschoben werden und letztlich niemand beurteilen kann, ob z.b. das was der Schweizer da in Hawaii gemacht hat, sich in 20 Jahren auf seine Gesundheit auswirkt und er doch lieber ausgestiegen wäre.
Ansonsten ist das alles auch so, weil wir ne Leistungsgesellschaft sind.
mir wäre es schlichtweg zu schade um Geld und Aufwand um deswegen nicht in Ziel zu kommen.
Kann man so sehen, allerdings ist auch ein nicht gefinishter WK ja ein WK an dem man teilgenommen hat, bei dem man Erfahrungen gesammelt hat usw. usw..
Also mir wäre die Überlegung wg. des Geldes komplett wurscht in dem Moment. Das Geld kann ich nicht zurück holen, es ist ausgegebem. Die Frage die sich stellt, ist die nach der Zukunft und den Konsequenzen des aktuellen Tuns.
Wobei klar, ne Blase ist nicht das Problem. Deswegen steigt man nicht aus.
Meines Wissens hat sich Blummenfelt bei seinem Olympiasieg übergeben müssen. D.h. für mich, dass er bis an seine Grenzen gehen kann. Aber nicht, dass jemand, der das nicht tut, das nicht tun kann.
Habe ich das geschrieben? Meine Äußerung wollte ich als Kommentierung von Arne Beitrag verstanden wissen, da dies doch sehr nach Blummenfelts Zieleinlauf (dieses Jahr Hawaii) klang. Aufgrund der Präsenz im anderen Thread kommt es mir so vor, als hätte Arne sich doch sehr auf ihn eingeschossen, das war alles.
....Die Frage die sich stellt, ist die nach der Zukunft und den Konsequenzen des aktuellen Tuns....
Ja, das schrob ich ja. Sachen die nach 2-3 Wochen wieder gut sind, sind zumindest für mich kein Grund einen WK abzubrechen. Schmerzen würde ich dann solange ignorieren, wie sie mich nicht am Laufen hindern.
Ich war dieses Jahr am Nordkapp und wollte dort zum "richtigen" Nordkapp, was eine ca. 18km lange Wanderung hin und her bedeutet. Ich musste 1 Woche vor der Reise einen Lauf mit Achillessehnenbeschwerden abbrechen. Nach genau 2km Wanderung bin ich von einem Stein abgeglitten und die Achillessehne hat voll reingezogen, dass ich fast zusammengebrochen bin. Auch wenn es kein Achillessehnenriss war, war die Wade praktisch hinüber, bei jedem unkontrollierten Aufsetzen oder Abrollen des Fußes bin ich fast in die Knie gegangen. Jetzt hätte ich zurückwandern können, aber eigentlich war die ganze Reise auf dieses Wanderziel ausgerichtet. Also bin ich dann 16km gehumpelt, das Bein mit der kaputten Wade nur noch mit dem Hacken aufgesetzt und versucht ohne jede Fußbewegung zu gehen, das Bein praktisch nur noch als steife Stütze benutzt.
ich habe das nicht gemacht, um einen auf hart zu machen (hätte da sowieso niemanden interessiert, weil dort kaum jemand war), sondern um ein persönliches Ziel zu erreichen. Meine Überlegung war....Wade kaputt, sowieso mindestens 4-5 Wochen keinen Sport und wenn ich sie jetzt bewegungsmäßig nicht mehr belaste, kann ich genauso gut auch weiterhumpeln, anstatt zurück.
Es ist halt immer eine Abwägungssache. Hätte es mit einem Achillessehnenriss richtig geknallt, wäre ich natürlich auf einem Bein zurückgehopst.