Du kompensierst also deine Schwächen mit Hilfsmitteln um ein Gefühl zu bekommen, was du ohne nicht hast. Lernst dabei aber eigentlich gar nichts, außer dass es mit Hilfsmitteln leichter ist. Kann man machen, bringt nur nix.
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Lüning hat im 1.Teil vom 3 teiligen ABC Kraulkurs als 2. Übung von 6 (mein ich) Kraul-Beine mit Kurzflossen und Brust-Armzug (200m in 4 x50 oder 8 x 25) stehen - das macht Spaß, ich finde es schade nicht so Brustschwimmen zu können, aber die Kraulbeine haben bei mir den "tilt"- Alarm herzlicherseits ausgelöst, sodass die Einheit sofort abgerochen werden musste und ich mein, erst am nächsten Tag hab ich mich wieder ins Wasser getraut mit der Erfahrung: Kraul-Beine ist für mich Gift, es sind nicht die Kurzflossen, sondern die Frequenz mit der gewurschtelt wird, die ich nicht vertrage.
Ich hab dann weiter gemacht mit 1 armig, Auftriebskörper am ausgestreckten Arm, Kurzflossen und Schnorchel. Das Wühlen mit dem einen Ärmchen hat mich doch sehr verwundert, das muss ich noch weiter Beäugen. - krass wird es, wenn es zum Abschlagschwimmen kommt, irgentwie schaut das nicht symetrisch aus.
Ich denk, da werd ich noch ein paar Jahre brauchen, wenn ich den überhaupt kapier was grade so läuft.
Nochmal zur Wasserlage: Schwimmen ist ein Ganzkörpersport. Das heißt, auch die Körpermitte hat erheblichen Einfluss auf den Schwimmstil, gerade beim Kraulschwimmen. Ich glaube wichtig für die Wasserlage ist, was Schnodo auch schon sagte, eine gewisse Anspannung der Körpermitte. Im Wasser versuche ich mich lang zu mache, als ob ich an beiden Enden auseinander gezogen werde. Ich schiebe nicht nur die Arme nach vorne, sondern das Gefühl ist, auch die Körpermitte zu strecken. Dadurch entsteht eine leichte Anspannung des Bauches und im Hintern. Der Kopf ist dabei in Verlängerung der Wirbelsäule. Das Kinn zeigt zur Brust, liegt aber nicht auf der Brust.
Zur Übung würde ich immer versuchen nach dem Abstoßen etwas zu gleiten, dabei mich lang machen, bevor man mit dem Propellern loslegt
Lüning hat im 1.Teil vom 3 teiligen ABC Kraulkurs als 2. Übung von 6 (mein ich) Kraul-Beine mit Kurzflossen und Brust-Armzug (200m in 4 x50 oder 8 x 25) stehen - das macht Spaß.
Erwachsene haben halt das Problem, dass sie immer meinen gefühlte Fortschritte machen zu müssen. Wenn man Erwachsenen einmal vor Augen führt wie dusselig sie sich anstellen, kommen viele damit nicht klar. Insbesondere in einem Sport wie Triathlon, wo die Leute eher dem gehobenen Einkommensniveau mit entsprechenden Führungspositionen entstammen.
Ich habe es aufgegeben Erwachsenen (im speziellen Sportstudenten) das richtige Schwimmen beibiegen zu wollen.
Die ganzen Hilfsmittel in der Erwachsenenschwimmausbildung haben hauptsächlich einen psychologischen Zweck:
a. Die Leute haben das selbe geile Zeug, was die Profis benutzen und fühlen sich dadurch mehr Pro.
und
b. Schwächen werden kaschiert und es wird einem ein "größerer" Fortschritt in kürzerer Zeit vorgegaukelt. Und wenn es ohne dann eben nicht geht, belügt man sich selbst und greift wieder zum Hilfsmittel.
Und wenn ich hier lesen, dass man mit Hilfsmittel ein Gefühl für die Geschwindigkeit bekommt... Ja toll... Was genau hilft dir das, wenn es sich doch ohne Hilfsmittel erheblich anders anfühlt.
Ich bleibe mal dabei, wenn ein Triathlet genauso intensiv Schwimmen würde, wie er radfährt und läuft, würde das Gro der Trias auch deutlich besser schwimmen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Da ist viel wahres dran. Dazu kommt, dass es ein extrem Mittel- bzw Langdistanzorientiertes Forum ist, wo es im Prinzip egal ist, ob man 5 Minuten früher oder später aus dem Wasser kommt. Ging mir früher ja genauso. Auf Hinweise zu meiner Technik habe ich immer gesagt "Danke, für den Tipp, ist mir bekannt, ist mir aber egal". Ich war da wenigstens ehrlich. Viele holen sich Tipps, wälzen Bücher usw usf, und stellen dann fest, dass die Umsetzung mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist, und schwimmen dann doch irgendwann einfach so wie immer, bzw vergessen vor lauter Technikgefummel, dass Training auch etwas mit Trainingszonen und Belastung zu tun hat.
Ich benutze gern den Vergleich A- und B-Note. Am Ende zählt die Zeit im Ergebnisprotokoll, und nicht wie dicht ich an eine idealisierte Idealbewegung herankomme.
Und ich ahne schon den Einspruch, dass man mit einer guten Technik ja dieselbe Zeit mit viel weniger Krafteinsatz erreichen kann.....ja, aber in diese Rechnung muss man auch den Trainingsaufwand hineinrechnen. Da muss man einfach abwägen.....wann ist der Aufwand für weitere technische Verbesserungen größer, als der Zeitgewinn, den ich dadurch erzielen kann? Bzw wann kann ich durch ordentliche Trainingssteuerung und Belastung mit meiner vorhandenen Technik größere Fortschritte erzielen, als durch weitere minimale Technikverbesserungen? Den Punkt verpassen leider viele.