Bin heute probeweise und unvorbereitet aus dem Lauftraining heraus 43km gewandert. Ziel waren mind 40km und trotz der Höhenmeter eine Pace unter 12min. War eine gute Einheit
Wer kann, geht aus dem Burgenland weg, sagt Irrsigler, aber die meisten können nicht, sie sind zu lebenslänglichem Burgenland verurteilt, was wenigstens so fürchterlich ist, wie zu lebenslänglicher Kerkerhaft in Stein an der Donau. Die Bürgenländer sind Sträflinge, sagt Irrsigler, ihr Heimatland ist eine Strafanstalt. Sie selbst reden sich ein, sie hätten eine recht schöne Heimat, aber in Wirklichkeit ist das Burgenland fad und häßlich. Im Winter ersticken die Burgenländer im Schnee und im Sommer werden sie von den Gelsen aufgefressen. Und im Frühling und im Herbst waten die Burgenländer nur in ihrem eigenen Schmutz. In ganz Europa gibt es kein ärmeres und kein schmutzigeres Land, so Irrsigler. Die Wiener reden den Burgenländern immer ein, daß das Burgenland ein schönes Land sei, denn die Wiener sind in den burgenländischen Schmutz und in den burgenländischen Stumpfsinn, weil sie diesen burgenländischen Schmutz und diesen burgenländischen Stumpfsinn als romantisch empfinden, weil sie auf ihre wienerische Weise pervers sind, verliebt. Das Burgenland hat ja auch außer dem Herrn Haydn, wie Herr Reger sagt, nichts hervorgebracht, so Irrsigler. Ich komme aus dem Burgenland, heißt ja doch nichts anderes, als ich komme aus der Strafanstalt Österreichs. Oder aus dem Irrenhaus Österreichs, so Irrsigler. Die Burgenländer gehen nach Wien wie in die Kirche, sagte er. Der größte Wunsch des Burgenländers ist, in die Wiener Polizei einzutreten, sagte er vor ein paar Tagen, mir ist es nicht geglück, weil ich zu schwach gewesen war, wegen physischer Schwäche. Aber immerhin Aufseher im Kunsthistorischen Museum und ebenso Staatsbeamter.
Man muss dazu wissen, dass Thomas Bernhard, der als einer der bedeutendsten österreichischen und deutschsprachigen Autoren vor allem auch für seine Beschimpfungen bekannt ist, diese Zeilen einem seiner Romanfiguren in den Mund gelegt hat und dieser vermutlich nur den öden Seewinkel gemeint hat.
Tatsächlich ist das aber nur ein kleiner Teil des Burgenlandes, das vor landschaftlichen Schönheiten nur so strotzt und seit dem Fall des eisernen Vorhangs auch eine wirtschaftliche Entwicklung erlebt hat. Das Burgenland stünde, wenn man es als Staat betrachten würde, in einer Rangliste nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf Platz 31 aller Länder dieser Erde, etwa auf dem Niveau von Italien, weit vor vielen anderen europäischen Ländern, wie Ungarn, Polen, Spanien, Portugal, Griechenland, etc...
Der Marsch selbst weist entgegen der offiziellen Angaben nur 110km Länge auf und die Höhenmeter wird man an wenigen Fingern abzählen können, tatsächlich ist es dort so flach wie es nur sein kann, geht es doch rund um einen Steppensee. Eine Wahnsinnsqual ist es dennoch, oder gerade deswegen, und für Sportler ist eine Taktik, die aus einer Kombination von Laufen und Wandern besteht, empfehlenswert. Gehen allein kann zum absoluten Albtraum werden.
Tatsächlich ist das aber nur ein kleiner Teil des Burgenlandes, das vor landschaftlichen Schönheiten nur so strotzt und seit dem Fall des eisernen Vorhangs auch eine wirtschaftliche Entwicklung erlebt hat. Das Burgenland stünde, wenn man es als Staat betrachten würde, in einer Rangliste nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf Platz 31 aller Länder dieser Erde, etwa auf dem Niveau von Italien, weit vor vielen anderen europäischen Ländern, wie Ungarn, Polen, Spanien, Portugal, Griechenland, etc...
Man kann sich selbst das "Arme" Burgenland schön reden. Ein BIP von 30.600 pro Kopf wenn der Österreichschnitt bei 42.300 liegt mit Salzburg bei 50.400 ist nichts was man schön reden kann, auch wenn man das Vergleichsniveau nieder anlegt.
....vermutlich nur den öden Seewinkel gemeint hat.
Tatsächlich ist das aber nur ein kleiner Teil des Burgenlandes, das vor landschaftlichen Schönheiten nur so strotzt und seit dem Fall des eisernen Vorhangs auch eine wirtschaftliche Entwicklung erlebt hat. Das Burgenland stünde, wenn man es als Staat betrachten würde, in einer Rangliste nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf Platz 31 aller Länder dieser Erde, etwa auf dem Niveau von Italien, weit vor vielen anderen europäischen Ländern, wie Ungarn, Polen, Spanien, Portugal, Griechenland, etc...
Achtung OT,
aber diese Einschätzung des BIP sollte man doch ein wenig relativieren: Mit dem Pro-Kopf-BIP von 30.700 Euro liegt das Burgenland abgeschlagen an letzter Stelle der österreichischen Bundesländer. Österreich gesamt hat z.B. 43.600, Spitzenreiter Salzburg 52.400. Wenn man also das BIP eines Bundeslandes (also einer Region) mit irgendwas vergleicht und in eine Rangordnung setzt, sollte man es nur mit anderen Regionen vergleichen. Alles andere ist Statistik-Voodoo .
Trotzdem stimme ich Dir grundsätzlich zu: das Burgenland ist wunderschön, ich persönlich finde sogar den Seewinkel superschön, obwohl der sinkende Grundwasserpegel dieser ungewöhnlichen Landschaft mittlerweile sehr zusetzt. Und auch die wirtschaftlich Entwicklung erwähnst Du zu Recht. Da würde ich nur gerne den Hinweis anschließen, dass diese nicht zuletzt durch EU-Geld angestoßen wurde. In den ersten 20 Jahren Österreichs in der EU (1995-2015) ist rund eine Milliarde Euro aus Brüssel ins (als besonders förderungswürdig (=arm) eingestufte) Burgenland geflossen. Damit wurden Investitionen von rund vier Milliarden Euro ausgelöst.
Man kann sich selbst das "Arme" Burgenland schön reden. Ein BIP von 30.600 pro Kopf wenn der Österreichschnitt bei 42.300 liegt mit Salzburg bei 50.400 ist nichts was man schön reden kann, auch wenn man das Vergleichsniveau nieder anlegt.
Die Figur von Bernhard spricht aber vom "schmutzigsten und ärmsten Land Europas", was in beider Hinsicht Unsinn ist. Letzteres lässt sich eben auch faktisch widerlegen, wie etliche andere Aussagen von Bernhard.
Die Figur von Bernhard spricht aber vom "schmutzigsten und ärmsten Land Europas", was in beider Hinsicht Unsinn ist. Letzteres lässt sich eben auch faktisch widerlegen, wie etliche andere Aussagen von Bernhard.
Das kannst Du natürlich, allerdings halte ich es für ein wenig übertrieben, die Einschätzung einer fiktiven literarischen Figur einem Faktencheck zu unterziehen ...