Der Angriffskrieg wurde vom Zaun gebrochen, da Putin ein Trauma mit dem Zusammenbruch der UDSSR in den 90er Jahren hatte, den er als KGB-Agent in der DDR und später in Russland erlebt hat, und weil Putin von einer neuen großrussischen Föderation träumt, zu der möglichst viele der Staaten gehören sollen, die vor 1990 zur UDSSR gehört haben. Aus irgendwelchen "berechtigten Sicherheitsininteressen" greift man keinen kleineren Staat an und begeht keine Kriegsverbrechen. Punkt.
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine hat überhaupt nichts mit der NATO-Osterweiterung zu tun.
Als Arzt kennst Du ja die Symptome eines seelischen Trauma´s. Angriffskriege, wozu das Einverständnis eines ganzen Regierungsapparates incl. des Generalstabes plus eines relevanten Teils der herrschenden Oberschicht eines Staates notwendig sind, gehören nicht zu den Symptomen. Man erfasst im allgemeinenen die Kriegsursachen besser mit historisch-politologisch-ökonomischen Analysen als mit einem auf 1 Person reduzierten Psychogramm. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass in der Neuzeit die bekannten Angriffskriege der imperialen Supermächte USA und UDSSR / RF jeweils in der Pathologie des jeweiligen Präsidenten wurzelten. Es wäre zu schön, wenn es so wäre, dann bräuchte es nur Psychotests vor einer Präsidentschaftswahl und die Menschheit wäre Kriege auf immer los.
Auch wenn Du es fett schreibst, die Tatsache, dass bei den Verhandlungen der neutrale Status der Ukraine an 1. Stelle steht, bestätigt doch, ein, wenn nicht das wichtigste erklärte Kriegsziel Russlands neben der Krim und dem Schutz der autonomen Republiken, an deren Grenzen seit Jahren Krieg herrschte ist, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und die Errichtung von NATO-Stützpunkten in der Ukraine zu verhindern.
Zitat:
Zitat von Hafu
Der zweite Tschetschenienkrieg wurde von Putin auch nicht geführt, da der Nordkaukasus eine NATO-Mitgliedschaft angestrebt hatte, sondern als imperialistischer Angriffskrieg, um den Nordkaukasus, der sich als unabhängig erklärt hatte, zurück in die russische Föderation zu holen.
Das damalige russische Narrativ (zur innenpolitischen Rechtfertigung) waren angebliche Terroranschläge tschetschenischer Gruppen in Moskau, bei denen es viele Hinweise gibt, dass es sich dabei z.T. um false-flag-Aktionen gehandelt hatte.
Einige tschetschenische Islamisten beteiligten sich als bewaffnete Gruppen später wieder in Syrien am Krieg gegen Assad mit Unterstützung der USA, andere gingen ins Exil, u.a. nach Deutschland oder USA. In Boston verübte ein tschetschenischer Islamist im Exil beim Boston-Marathon einen Terroranschlag und ist zur Todesstrafe verurteilt worden.
Zitat:
Zitat von Hafu
Einen echten Waffenstillstand und echten Frieden kann es mit Putin (so wie er augenblicklich tickt) erst geben, wenn Russland auch mit seinen militärischen Bemühungen im Osten und im Süden der Ukraine gescheitert ist.
Ob echt oder unecht, jeder Waffenstillstand / Friede ist besser als Krieg.
Auch wenn Du es fett schreibst, die Tatsache, dass bei den Verhandlungen der neutrale Status der Ukraine an 1. Stelle steht, bestätigt doch, ein, wenn nicht das wichtigste erklärte Kriegsziel Russlands neben der Krim und dem Schutz der autonomen Republiken, an deren Grenzen seit Jahren Krieg herrschte ist, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und die Errichtung von NATO-Stützpunkten in der Ukraine zu verhindern.
Für mich ist das kein Kriegsziel, sondern ein von Putin formulierter Vorwand. Die Ukraine muss natürlich auf das reagieren was Putin von sich gibt. Das eigentliche Ziel von Putin ist die Gebietserweiterung, das kann er aber nicht öffentlich äussern und dementsprechend kann man Verhandlungsziele auch nicht dahin gehend formulieren.
... Die BASF ist da immer noch in einer komfortablen Position - sie erhöht einfach die Preise und macht mit weniger Volumen immer noch ausreichend Gewinn. Ob ihre Kunden die Preise an den Endverbraucher weiterreichen können, ist eine andere Frage....
Große Schiffe wie BASF oder hier vor Ort Daimler und Bosch gehen natürlich nicht so schnell unter. In diesen Unternehmen steckt sehr viel Geld. Zur Not teilen sie in Sparten auf, lagern aus, spalten ab usw. Die Möglichkeiten sind ja hinlänglich bekannt. Die (internationalen) Aktionäre interessiert das nicht, solange sie verdienen.
Für mich ist das kein Kriegsziel, sondern ein von Putin formulierter Vorwand. Die Ukraine muss natürlich auf das reagieren was Putin von sich gibt. Das eigentliche Ziel von Putin ist die Gebietserweiterung, das kann er aber nicht öffentlich äussern und dementsprechend kann man Verhandlungsziele auch nicht dahin gehend formulieren.
Aber Dir ist bekannt, was die russischen Regierungen schon vor dem Maidan an Kritik gegen die NATO-Osterweiterung auf allen internationalen Konferenzen vorgetragen haben und dass die NATO-Staaten diese beharrlich ignoriert haben.
Große Schiffe wie BASF oder hier vor Ort Daimler und Bosch gehen natürlich nicht so schnell unter. In diesen Unternehmen steckt sehr viel Geld. Zur Not teilen sie in Sparten auf, lagern aus, spalten ab usw. Die Möglichkeiten sind ja hinlänglich bekannt. Die (internationalen) Aktionäre interessiert das nicht, solange sie verdienen.
Korrekt. Was man natürlich auch nicht vergessen darf: wer derzeit Kapazitätserweiterungen plant und Zweifel an der Verfügbarkeit von Gas/Öl/Energie hat, baut eben doch in China oder USA. Wenn das also noch lange anhält, bzw. keine klaren Perspektiven mit Erneuerbaren Energien kommen, wird das einen signifikanten Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung in D haben.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Ich sehe es eher so wie Siebenschwein und habe in den vergangenen Wochen zweimal BASF-Aktien nachgekauft.
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Man liest und hört es ja öfters, dass man am Krieg mit seinen tausenden Toten und seinen wirtschaftlichen Folgen Geld verdienen möchte. Wie steht es da mit der Moral?
Korrekt. Was man natürlich auch nicht vergessen darf: wer derzeit Kapazitätserweiterungen plant und Zweifel an der Verfügbarkeit von Gas/Öl/Energie hat, baut eben doch in China oder USA.
Ja, nur das mit China sehe ich anders. Ohne Prophet zu sein sage ich mal vorher, dass die Investitionsquote westlicher Konzerne in China die nächste Zeit komplett einbrechen wird. Nicht von heute auf morgen, laufende Projekte werden durchgezogen. Spätestens nächstes Jahr werden wir die Folgen dieses "Wachwerdens" durch den Ukraine-Krieg sehen.
Aber Dir ist bekannt, was die russischen Regierungen schon vor dem Maidan an Kritik gegen die NATO-Osterweiterung auf allen internationalen Konferenzen vorgetragen haben und dass die NATO-Staaten diese beharrlich ignoriert haben.
Mit Verlaub - aber für jeden Punkt der historischen Entwicklung wirst Du jemanden finden, der genau das schon 20 Jahre vorher vorausgesagt hat. Da es aber meist 10+ mögliche Szenarien gibt, musst Du schon vorher und nicht hinterher sagen können, wer der Prophet und wer der Spinner sein wird.
Analog ist es ja in der Wirtschaft: es gibt immer Typen, die auf einen drastischen Abschwung spekulieren. Meistens verlieren die eine Menge Geld. Nur, wenn es wirklich mal kracht, steht dann derjenige, der gerade zufällig auf fallende Kurse gesetzt hatte, als der grosse Weise da, der das alles schon vorher gesehen hatte. Er hätte aber auch wie all die anderen enden können, die in den Jahren vorher ihre Verluste einstreichen mussten.
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