Natürlich hätte ich gern unsere Athletin vorne gesehen, aber mit schnellster Schwimm- und Laufzeit und zweitbester Radzeit hat sich Anabel das Ding einfach auch verdient.
Für Justus freut es mich, ohne seine Verletzung hätte er garantiert auch die normale Olympiaquali geschafft, so eben jetzt so.
Doof (aus Sicht von Deutschland und aus Sicht der DTU) ist, dass Anabel noch nie in ihrer gar nicht so kurzen Triathlonkarriere einen Team-Relay-Wettbewerb mitmachen durfte.
Obwohl es eigentlich seit langem klar war, dass es bei der angesetzten Qualifikation in Kienbaum keine eindeutige Favoritin für den zweiten Staffelplatz der Frauen gibt (im Olympic Ranking rangieren die deutschen Frauen, die in Kienbaum mitmachen durften relativ nahe beieinander) und die Tagesform beim ungewohnten ITT-Format entscheiden würde, nominierte die DTU im Verlauf der bisherigen Team-Relay-Qualifikation neben der sportlich unumstrittenen Lindemann stets dieselben zwei bis drei Damen.
Anabel Knoll wird nun ausgerechnet in Tokio ins kalte Wasser geworfen und hat noch keinerlei Erfahrung mit den spezifischen Besonderheiten des Team-Relay-Bewerbs.
Ich habe eine Frage zum logischen Verständnis der Entscheidung über die Startplätze beim Team Relay.
Auf einer Drafting Strecke hätte ich angenommen, dass ein leichte Stärke beim Radfahren eher untergeordnete Priorität haben müsste.
Wohingegen eine leichte Schwimmschwäche hoch relevant wäre, weil man im nächsten Schritt zum Erreichen der Radgruppe soviel Watt einsetzen müsste, dass sich die vermeintliche Radstärke ja schon wegpulverisiert hätte.
Dann beim Laufen wurde wieder nur der zweitschnellste ausgewählt.
Das finde ich unlogisch.
Wäre in einem Rennen der schnellere Schwimmer, ganz leicht langsamere Radfahrer und schnellere Läufer nicht am Ende der Schnellere.
Justus Nieschlag erreicht doch nach so langsamen Schwimmen die Gruppe überhaupt nicht mehr und verpulvert die Watt beim Versuch der Gruppe, in der Tim Hellwig locker sitzt , hinterherzukommen.
Wofür hat Tim Hellwig eigentlich die Strafe kassiert und wann genau.
Ich hoffe nicht genau in einem Moment als es knapp war und man Angst hatte er könne gewinnen.
Ich habe eine Frage zum logischen Verständnis der Entscheidung über die Startplätze beim Team Relay.
Auf einer Drafting Strecke hätte ich angenommen....
Drafting ist in der Staffel erlaubt, spielt aber bei weitem nicht die Rolle wie im Einzel. Im Gegenteil, es wird verlangt auch mal eine Lücke schließen zu können und, vielleicht noch wichtiger, allein, zu zwei oder zu dritt brutale Tempoarbeit auf dem Rad zu betreiben. Größer sind die Grüppchen in der Staffel gewöhnlich nicht.
Auch sehe ich keine Schwimmschwäche bei JN. Bei den ARENA Games in London ist er genauso schnell geschwommen wie Schomburg, der vor 14 Tagen in Yokohama in der Spitzengruppe vor zb allen Norwegern aus dem Wasser kam. In Kienbaum sind einige der Favoriten nicht ganz das geschwommen, was sie eigentlich können.
Ich schließe mich da auch NBers Meinung an: dass jetzt in Kienbaum einige Athleten geringfügig schneller geschwommen sind, dürfte eher schlechtes Pacing dieser schnellen Schwimmer gewesen sein.
Bei der letzten WM in Hamburg war Nieschlag deutlich vor Lührs, Wernz und Hellwig nach dem Schwimmen und erreichte dort die oft so rennentscheidende erste Radgruppe und bei der Team-Relay-WM 2019 war es vor allem seiner Schwimmleistung und seinen oft überragend schnellen Wechseln zu verdanken,dass Deutschland überraschend den Vizeweltmeistertitel holte, da Nieschlag damals als letzter Athlet der Staffel zusammen mit Luis ein Loch auf Australien, Neuseeland und Canada heruasschwammen, dass sie anschliessend beim Radfahren weiter ausbauten.
Nieschlag habe ich noch nie in einem Mixed-Relay-Wettbewerb schwächeln sehen und da Schomburg in diesem Jahr in bislang überraschend guter Form ist, wird es v.a. an den beiden Frauen liegen, ob Deutschland seine kleine Medaillenchance in Tokio wahren kann.