Es geht doch hier gar nicht um das, was du mir vorwirfst. Weiter oben hieß es sogar ich wäre ein schlechter Verlierer. [..]
Harald, lass sie doch. Die meisten reden doch hier wie die Blinden von der Farbe. Wer weiß denn schon, wie es sich anfühlt, wenn der eigene Sohn einfach nur sehr sehr gut ist in dem was man selbst unglaublich liebt? Oder - was is denn schon dabei, wenn man so empfindet - der Sohnemann irgendwie, vielleicht nur ein wenig, ein Stück des Weges geht, den man selbst gerne gegangen wäre oder auch etwas gegangen ist. Irgendwie sind sie - so eigenständig sie auch sind - doch der Apfel, der von dem eigenen Ich als Baum gefallen ist. Da spielt es doch gar keine Rolle ob das Bild, dass hoffentlich (man is ja keine Maschine) auch ein wenig von Stolz verzerrt sein mag, nun der Realität entspricht oder nicht.
Ich habe auch einen Sohn der sehr gut war in dem was er tat und in den Kaderstrukturen seines Sports war (bis es halt nicht mehr reichte). Ich habe gelitten, gehofft und was weiß ich sonst noch was, wie ein Hund. Bei jedem Turnier, Wettkampf - immer. Geschwitzt, schlecht geschlafen, Nervosität und Fehleinschätzungen. Ich kann dich glaub ich als Vater von so nem Sohn in deinem Stolz und dem allem drum rum sehr gut verstehen. Von 8W und 20m verstehe ich nix.
... Wären alle einzeln gestartet und hätten ein 3 stündiges time trial gemacht glaube ich immer noch dass Gustav Iden gewonnen hätte
Niemals. Dann hätte auf jeden Fall Vincent Luis gewonnen vor Alistair Brownlee. Oder
Brownlee vor Luis.
Das sind definitiv die zwei komplettesten Triathleten im Feld für eine derartige 3-stündige Maximalleistung. Alistair hat sich sein Rennen (mal wieder) kaputt gemacht, weil er geglaubt hat, jede Attacke kontern zu müssen, selbst die Attacken von Ditlev oder Appleton, die er problemlos beim Laufen zurückholen hätte können. Der kann einfach im Wettkampfstress nicht aus seiner Haut.
Und Luis ist gescheitert, indem er in der Spitzengruppe mit der Iden-Taktik zum maximalen Kraftsparen beim Radfahren an den Grenzen des Reglements mitgerollt ist. Da ihm die Erfahrung mit Non-Drafting-Rennen im Gegensatz zu Iden komplett fehlt und er kein Gefühl dafür hatte, was die Kampfrichter so gerade noch ohne Penalty durchgehen lassen, ist er mit dieser Herangehensweise (zum Glück) gescheitert.
Luis hatte auch noch das Pech, dass er eben in der Spitzengruppe war und dort stets ein Kampfrichter mitfuhr. Weiter hinten (bei Iden) war das praktisch nie der Fall.
Aber wenn Luis das Rennen vom Sonntag gewonnen hätte, würde ich in derselben Tonlage argumentieren, wie ich es jetzt bei Iden tue. Ich habe eine gewisse Vorstellung, wie ein Triathlonrennen ohne Windschattenfreigabe idealerweise ablaufen sollte und die Taktik von Luis ist davon weit entfernt.
Niemals. Dann hätte auf jeden Fall Vincent Luis gewonnen vor Alistair Brownlee. Oder
Brownlee vor Luis.
Das sind definitiv die zwei komplettesten Triathleten im Feld für eine derartige 3-stündige Maximalleistung. Alistair hat sich sein Rennen (mal wieder) kaputt gemacht, weil er geglaubt hat, jede Attacke kontern zu müssen, selbst die Attacken von Ditlev oder Appleton, die er problemlos beim Laufen zurückholen hätte können. Der kann einfach im Wettkampfstress nicht aus seiner Haut.
Und Luis ist gescheitert, indem er in der Spitzengruppe mit der Iden-Taktik zum maximalen Kraftsparen beim Radfahren an den Grenzen des Reglements mitgerollt ist. Da ihm die Erfahrung mit Non-Drafting-Rennen im Gegensatz zu Iden komplett fehlt und er kein Gefühl dafür hatte, was die Kampfrichter so gerade noch ohne Penalty durchgehen lassen, ist er mit dieser Herangehensweise (zum Glück) gescheitert.
Luis hatte auch noch das Pech, dass er eben in der Spitzengruppe war und dort stets ein Kampfrichter mitfuhr. Weiter hinten (bei Iden) war das praktisch nie der Fall.
Aber wenn Luis das Rennen vom Sonntag gewonnen hätte, würde ich in derselben Tonlage argumentieren, wie ich es jetzt bei Iden tue. Ich habe eine gewisse Vorstellung, wie ein Triathlonrennen ohne Windschattenfreigabe idealerweise ablaufen sollte und die Taktik von Luis ist davon weit entfernt.
Gegenthese: Brownlee hätte sich in dem Glauben dass rennen sonst zu verlieren beim Radfahren genauso zerscheppert wie jetzt auch. Luis mag sein, kann aber auch sein, dass er entweder Rückstand nach dem Radfahren gehabt hätte oder eben sich auch mehr hätte auf die Nase hauen müssen (in unbekannter TT Position) um evtl nicht so schnell zu laufen wie er es am Ende tat.
Wir werden es nie wissen - aber das macht’s ja auch so spannend!
Ich frage mich auch gerade, rein hypothetisch, wenn der Sieger von Sonntag nicht Iden sondern Lange, bei gleicher Renntaktik, gewesen wäre, wie hier dann wohl die Diskussion verlaufen würde? Hafu würde sicherlich gleich argumentieren. Ob das Groh Lange aber für den würdigen Sieger halten würde? Ich habe da meine Zweifel. Dies ist übrigens nicht als Plädoyer für den Rennstil von Patrick Lange gemeint.
Da die PTO ja weitere Hamsterrad-Indoor-Speedway Rennen angekündigt hat, dürfen wir uns auf latente Diskussionen zu unfairem Radfahren freuen. Vielleicht wird es besser, wenn weniger Pros am Start sind. Vielleicht aber auch nicht, wenn zeitgleich viele Age-Grouper auf der Strecke sind.
Abgesehen davon bin ich sehr gespannt, ob dies dann wirklich passiert, denn die Mieten für diese Strecken dürften nicht zu niedrig sein.
Außerdem wird die PTO so einen Aufwand, inkl. der Preisgelder, perspektivisch nur treiben können, wenn sie mit den Rennen auch Geld verdient. Das war am Sonntag sicherlich nicht der Fall. Und ich bin ehrlich: Für das Produkt im Pay TV würde ich keinen Cent zahlen. Und ich bin Nerd.
Mich würde mal interessieren wie du Frederics Laufleistung einschätzen würdest @Hafu?
In den Top 20 waren 2 Leute langsamer als er. (Tim O'Donnell und Ben Kanute)
In den Top 30 waren es insgesamt 5 Leute.
In den Top 10 waren alle mindestens rund 3 Minuten schneller als Frederic.
Ich denke da ist noch Luft noch oben. War er wirklich zufrieden mit seiner Laufperformance? Vor allem anhand der Strava Daten in den Tagen und Wochen davor hätte ich erwartet, dass er sich ein deutlich schnelleres Tempo ausrechnet.
Auf einer solchen Strecke ohne Höhenmeter und ohne Beschleunigungs- und Bremsphasen spielt Gewicht nahezu keine Rolle, ich habe es oben schonmal geschrieben, dachte aber dass das mittlerweile jeder im Forum weiß, der sich für Leistungsdaten interessiert.
Hier war ja ganz schön was los heute... Habe noch nicht alles gelesen.
Nur kurz eine als Antwort darauf:
Danke für die Nachhilfe Du meinst also wenn ein 90 Kilo Athlet 330 Watt drückt belastet ihn das genauso, wie wenn ein 60 Kilo Athlet dies tut. Auf einer Strecke völlig ohne HM? Falls dem so wäre hätte ich in der Vergangenheit tatsächlich die falsche Literatur zur PM-Analyse herangezogen....
PS: Die Gewichtsunterschiede sind natürlich nur zur Veranschaulichung so groß gewählt.
Geändert von Weißer Hirsch (09.12.2020 um 18:06 Uhr).
Radarmessung mit deutlich sichtbarer Warnlampe am Rad wie beim Ausscheidungsfahren auf der Bahn. Wer nach Anschlagen der Lampe nicht innerhalb von 3s im richtigen Abstand ist, bekommt automatisch ne Strafe.