Tatsächlich ist es so, dass Arizona noch nicht durch ist. Hier sind aktuell (lt. Twitter) erst ca. 88 % der Stimmen ausgezählt.
Link zu den Ergebnissen. Updates kommen immer alle paar Stunden. Es fehlen aktuell noch Stimmen aus Briefwahlen, hauptsächlich Biden Stimmen und einige "rote" Stimmen. Das wird in AZ noch sehr sehr knapp.
AZ wurde versehentlich auch von offizieller Seite zu früh bekannt gegeben (called). Erst nach dem "call" wurden weitere Stimmen entdeckt. Auf CNN sind deshalb die Wahlmänner in den Statistiken ohne AZ. Auf Spiegel jedoch bereits mit AZ. Es gibt verschiedene Quellen, die die Wahlen auswerten.
Georgia ist sehr spannend. Hier fehlen noch hauptsächlich Stimmen aus der Region Nahe Atlanta (pro Biden), jedoch wird das extrem knapp. Aktueller Rückstand Biden: ca. 22.000 Stimmen. Es müssen noch rund 60.000 Stimmen gezählt werden (hauptsächlich Briefwahl). Hier dauert es so lange, weil da wohl gestern ein Wasserohr geplatzt ist und man das Zählen unterbrechen musste. Laut der NY Times soll es bis Donnerstag früh dauern (bei uns dann am späteren Nachmittag/Abend) bis alle Stimmen gezählt sind.
Hinzu kommt, dass die Post in vielen Regionen in Florida, Georgia und PN Briefstimmen nicht zugestellt hat. Hier gibt es aktuell ein Verfahren vor Gericht, wo der Richter gestern schon mal nett ausgeflippt ist.
In vielen Staaten (MI, PN...) durften Briefstimmen nicht vor Schließung der Wahllokale gezählt werden. Deshalb dauert es insbesondere in PN so lange.
Nevada will die Welt vor vollendete Tatsachen stellen und am Freitag früh (bei uns dann eher Abend) ihr Gesamtergebnis präsentieren. Hier geht es um 6 Wahlmänner. Biden führt hier sehr knapp.
Naja... die Chancen sind da, dass Biden gewinnt Aber es wird eine sehr sehr sehr knappe Kiste. Es gibt bereits erste "Proteste". Trump Anhänger in AZ wollen, dass jede Stimme gezählt wird, während sie in PN auf Auszählungsstopp protestieren. Zeitgleich versteht sich... und teilweise bewaffnet.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
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Die gleichen Gedanken habe ich häufig, wenn es um wirtschaftliche vorhersagen geht: Treffen diese ein, weil so vorhergesagt und sich die Menschen dann schon vorausschauend so verhalten, dass die vorhersage tatsächlich eintritt?
M.
Umfrage: Haben Sie Angst vor [einem relativ unbekannten Umstand]?
95% sagen: Nein (sie kannten es kaum)
Die Umfrage wird veröffentlicht. Es wird den Menschen bewusst, dass es diesen Umstand überhaupt gibt.
Nächste Woche gleiche Umfrage: 90% sagen Nein!
Aussage: "Die Angst vor [einem relativ unbekannten Umstand] ist dramatisch gestiegen."
Nächste Woche gleiche Umfrage: 80% sagen Nein!
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In einer post mortem Analyse werden sicher vielfache Gründe genannt, warum Demoskopie immer schwerer wird, aber der Eindruck ist verheerend.
m.
Demoskopie ist eigentlich auch kein Menschrecht und man kann sich auch fragen ob sie überhaupt mit der Demokratie vereinbar ist oder für sie benötigt wird.
These: Vielleicht sollte man sie einfach lassen oder ignorieren.
Umfrage: Haben Sie Angst vor [einem relativ unbekannten Umstand]?
95% sagen: Nein (sie kannten es kaum)
Die Umfrage wird veröffentlicht. Es wird den Menschen bewusst, dass es diesen Umstand überhaupt gibt.
Nächste Woche gleiche Umfrage: 90% sagen Nein!
Aussage: "Die Angst vor [einem relativ unbekannten Umstand] ist dramatisch gestiegen."
Nächste Woche gleiche Umfrage: 80% sagen Nein!
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Denkbar?
Natürlich wäre das denkbar, wäre aber in meinen Augen systematisch schon falsch.
Wenn muss ich vorher fragen: Kennen sie den Umstand.
Und dann als Ergebnis rausgeben: Von den Leuten die den Umstand kennen, haben X % Angst. Das wäre ne Aussage.
Das was du oben machst, ergibt keine sinnvolle Aussage, zumindest dann nicht wenn ich eine sinnvolle Aussage haben will.
Z.b. wenn Umfragen zu Produkten gemacht werden, wird immer vorher gefragt ob ich das Produkt / Marke überhaupt kenne. Weil Umfragen unter Leuten die eine Marke gar nicht kennen, zu der Marke ist sinnlos. Das erkennen sogar BWLer
Und dann als Ergebnis rausgeben: Von den Leuten die den Umstand kennen, haben X % Angst. Das wäre ne Aussage.
Das was du oben machst, ergibt keine sinnvolle Aussage, zumindest dann nicht wenn ich eine sinnvolle Aussage haben will....
Ja, da hast du recht...
Was mir bei der Wahl aufgefallen ist: ich persönlich hatte den Eindruck, es ging eigentlich nur um Trump. Biden ist irgendwie völlig untergegangen.
Mein Schwager in Florida sagte mir, dass er nicht wählt. Trump scheidet aus und warum er Biden wählen soll, ist ihm nicht klar. Biden wählen wegen Trump sei ihm kein Grund.
Ganz so einfach machen es sich Demoskopen auch nicht. Gestern was gehört auf DLF.
Z.b. war es insbesondere am Anfang so, dass die AFD Wähler es nicht zugegeben haben, dass sie AFD wählen. Von daher war die Partei in Umfragen eigentlich immer unterrespräsentiert.
Eine Möglichkeit ist dann:
Man fragt nicht: Wen wählen sie?
Man fragt: Was denken sie wen ihr Nachbar wählt?
Nur je mehr solcher "Tricks" Kniffe, Vorannahmen und Korrekturfaktoren ich bei einer Umfrage einführe um die Genauigkeit zu erhöhen, desto fragwürdiger wird das Ergebnis, was man aktuell sieht.
Was mir bei der Wahl aufgefallen ist: ich persönlich hatte den Eindruck, es ging eigentlich nur um Trump. Biden ist irgendwie völlig untergegangen.
Mein Schwager in Florida sagte mir, dass er nicht wählt. Trump scheidet aus und warum er Biden wählen soll, ist ihm nicht klar. Biden wählen wegen Trump sei ihm kein Grund.
Kann ich einerseits nachvollziehen. Dass die Demokraten keinen anderen gefunden haben als den ollen Biden, der einen jetzt nicht wirklich begeistert ist schon auch bezeichnend irgendwie. Da muss der Generationenwechsel auch einfach dringend vollzogen werden. Für eine Ocasio-Cortez z.B. ist die Zeit noch nicht gekommen, mal davon abgesehen, dass die politisch für was ganz anderes steht.
Andererseits finde ich die Poltitk Trumps mit all ihren Folgen für Klima, internationale Zusammenarbeit usw. so schlimm, dass es fast egal ist, wen die Demokraten aufstellen, den hätte ich auf jeden Fall unterstützt. Von Trump als Person, seinen Lügen usw. brauchen wir da gar nicht sprechen.