.l.. Also ein Faktor 4 kleiner als die 1 % wovon Drosten immer ausgeht. Und die Sterblichkeitsrate von Corona würde damit lediglich 2 oder 3 mal höher sein als die von Grippe, statt 10 mal wie Drosten immer sagt.
Kannst du für solche Behauptungen (ich würde es sogar Unterstellungen nennen, da du den Zusatz "immer" benutzt) auch Quellen hinterlegen, die dies belegen?
Prof. Drosten hat zu Fragen der Mortalität von Covid-19 keine eigene Meinungen (forscht auch nicht in diesem epidemioligischen Sektor) und behauptet auch nichts, sondern er gibt in seinen Coronavirus-Update-Podcasts sowie in gelegentlichen Zeitungsinterviews einfach den jeweiligen wissenschaftlichen Konsens wieder, der sich aus der aktuellen Studienlage ergibt. Dieser wissenschatliche Konsens hat sich währen den 9 Monaten der Pandemie deutlich verändert.
In den ersten Monaten der Pandemie wurden nur Menschen mit Covid-19-Symptomen auf SARS-CoV-2 getestet, so dass in frühen Studien die Mortalität der Covid-19-Erkrankung überschätzt wurde. Die ersten chinesischen Studien aus Wuhan gingen von 1% bis 5% Mortalität über die gesamte Bevölkerung aus.
Im späteren Verlauf der Epidemie wurde die Anzahl der Tests gravierend ausgeweitet und (insbesondere in Europa) weitaus mehr asymptomatische bzw. oligosymptomatische Virusträger erfasst, so dass auch in epidemiologischen Studien die Mortalität alleine dadurch sank.
Für den Fall-Verstorbenen-Anteil (engl. case fatality rate, CFR) teilt man die Zahl der gemeldeten verstorbenen Fälle durch die Zahl der gemeldeten Fälle in einer Population.
Die Letalität beschreibt die Anzahl der verstorbenen Fälle als Anteil der Zahl der (tatsächlich) erkrankten Fälle. Dazu liegen keine verlässlichen Daten vor, weil die tatsächliche Anzahl erkrankter Menschen unbekannt ist.
Hinzu kommt, dass die Behandlungsmöglichkeiten gravierend verbessert worden sind, durch verbesserte Algorhythmen, wann und wie lange man Blutverdünner bei Covid-19 geben muss, wann Cortison indiziert ist und wie lange man eine Beatmung mit all ihren Nebenwirkungen hinausschieben kann. Auch das hat in Europa im bverlauf der Pandemie zu einer deutlich sinkenden LEtalität beigetragen.
Bevor hier wieder auf einen eingedroschen wird, es gibt in der Tat eine "German Angst" und "German Assertiveness", die sich als Stereotyp im angelsächsischen Raum durchgesetzt haben.
Natürlich ist es zum Teil Vorurteil, aber hier manchmal sehr passend, auch der zweite Begriff im Sinne von Ueberheblichkeit.
Um on-Topic zu bleiben, im Wikipedia Artikel wird Bezug auf Corona genommen. Dass die Deutschen in dem Fall die Sache eher entspannt sehen. Das steht ja zur Diskussion!
Ich weiß nicht, ob das völlig wumpe ist. Gegebenheiten der realen Welt sind i.d.R. komplex und nicht einfach mit Papier und Bleistift zu beschreiben wie exponentielles Wachstum. Man muss sich mit komplexer Zahlenverarbeitung herumschlagen. Der Ansatz von ML bietet hier Vorteile. Es geht nicht darum eine Kurve zu plotten und den Verlauf zu bewundern, sondern die Parameter zu kennen, warum die Kurve so oder so verläuft. Nicht umsonst sind Facebook oder andere kommerzielle Plattformen (oder auch Staaten) so erpicht auf möglichst viele Daten.
Für ne tatsächliche Modellierung wird das natürlich viel genauer berechnet, das ist schon klar dass das hoch komplex ist. Um die grundlegenden Zusammenhänge und Mechanismen zu verstehen kann man imho aber schon vereinfacht von exponentiellen Kurven ausgehen (innerhalb bestimmter Zeiträume)
Bevor hier wieder auf einen eingedroschen wird, es gibt in der Tat eine "German Angst" und "German Assertiveness", die sich als Stereotyp im angelsächsischen Raum durchgesetzt haben.
Natürlich ist es zum Teil Vorurteil, aber hier manchmal sehr passend, auch der zweite Begriff im Sinne von Ueberheblichkeit.
Ich habe lange in einem britischen Unternehmen gearbeitet und da war German Angst stets besetzt mit „ihr deutschen wollt immer alles erklärt haben bevor ihr euch was neues traut“ und „eure Kunden sind soooo langsam“.
Wenn ich mir den Wikipedia Artikel so ansehe und die Beispiele für German Angst anschaue „Zurückhaltung im zweiten Golfkrieg, generell zurückhaltende Außenpolitik, Rückzug aus der Kernkraft, Datenschutz“ etc. finde ich die „Angst“ bzw Zurückhaltung durchaus berechtigt.
Ich finde auch dass der Ton hier manchmal übers Ziel hinaus schießt - wenn hier jemand aber verkrampft versucht von staatsfunk und propaganda zu faseln, dann darf derjenige es auch gespiegelt bekommen.
Den Part mit German assertiveness, welches ich in der Tat noch nicht kannte finde ich viel spannender: den überbordenden nationalismus hat man ja hier (Gott bzw Aufklärung sei dank) weitestgehend hinter sich gelassen - glaubt man zumindest oberflächlich. Die Grenzen von 1937 fordern zumindest die wenigsten. Und doch kommt immer wieder durch, dass man doch dem Südländer gegenüber ja viel fleißiger ist und die mit deutschem Geld vor dem bankrott gerettet hat (was natürlich Quatsch ist). Das ist aber kein rein „deutsches“ konstrukt, man schaue sich innerdeutsche konflikte West-Ost an oder wenn Schwaben über NRW sprechen... irgendwie braucht der deutsche es für sein Selbstwertgefühl, besser zu sein als jemand anders...
Ich weiß nicht, ob das völlig wumpe ist. Gegebenheiten der realen Welt sind i.d.R. komplex und nicht einfach mit Papier und Bleistift zu beschreiben wie exponentielles Wachstum. Man muss sich mit komplexer Zahlenverarbeitung herumschlagen. Der Ansatz von ML bietet hier Vorteile. Es geht nicht darum eine Kurve zu plotten und den Verlauf zu bewundern, sondern die Parameter zu kennen, warum die Kurve so oder so verläuft. Nicht umsonst sind Facebook oder andere kommerzielle Plattformen (oder auch Staaten) so erpicht auf möglichst viele Daten.
Interessant wäre, ob ML auch in der Lage wäre, Erklärungen für die nicht proportionalen (und über die Zeit auch teilweise divergierenden Verläufe von Positivtests, Hospitalisierungen und Todesfällen zu finden, z.b. in lokal oder länderweise unterschiedlichen Faktoren - sowas könnte die Einordnung der primär als Kriterium genutzten Positivtests verbessern, da offensichtlich nicht immer und überall vergleichbare Steigerungen von Hospitalisierungen und Todesfällen aus hohen Anstiegsraten der Positivtests folgen. Weiss jemand etwas von solchen Datananalysen? Allerdings dürfte ML auch nur die Parameter zueinander gewichten, die man eingibt - es bleibt also bei jeder Modellierung die Ungewissheit, ob main einen wesentlichen Faktor evtl. übersehen hat.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Bevor hier wieder auf einen eingedroschen wird, es gibt in der Tat eine "German Angst" und "German Assertiveness", die sich als Stereotyp im angelsächsischen Raum durchgesetzt haben.
Ich sehe bzgl. Corona keine spezielle Ausprägung von "German Angst"; irrational überzogene Angstreaktionen von Bevölkerung wie von Regierungen gab und gibt es weltweit, und so manche übertreffen Deutschland deutlich.
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Den Part mit German assertiveness, welches ich in der Tat noch nicht kannte finde ich viel spannender: .... irgendwie braucht der deutsche es für sein Selbstwertgefühl, besser zu sein als jemand anders...
Stimmt, das zeigte sich in den letzten Jahren besonders deutlich z.B. auf den Gebieten der Flüchtlingspolitik und Energiewende, wo manche glauben, daß die ganze Welt dem deutschen Beispiel folgen muß und will. Das dürfte in vielen Ländern dieser Welt anders gesehen werden. - aber das ist hier off-topic, sorry.
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