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Dann gibt es plötzlich in Berlin ein Gesetz, dass den gesamten öffentlichen Dienst unter Rassismusgeneralverdacht stellt und der jeweilige des Rassismus Bezichtigte seine Unschuld beweisen muss.
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Das Gesetz stellt die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst natürlich nicht unter einen Rassismusverdacht. Du hast die Infos vermutlich aus den Medien. Schau einfach mal auf die Originalquellen beim Berliner Senat vorbei.
Also wenn ich hier schon namentlich genannt werde kann ich mal kurz meine Meinung, die sich auf meine in mittlerweile doch vielen Dienstjahre gesammelte Erfahrung und verschiedensten Bereichen der Polizei beruht, kund tun.
Hey, da isser ja !
Hatte ebenso an dich gedacht und deine Beiträge "in letzter Zeit" vermißt.
Das Gesetz stellt die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst natürlich nicht unter einen Rassismusverdacht. Du hast die Infos vermutlich aus den Medien. Schau einfach mal auf die Originalquellen beim Berliner Senat vorbei.
Ich fände es gut, wenn das in weiteren Bundesländern so ähnlich beschlossen würde.
Hab ich. Die Zeit wird es zeigen. Meine dienstliche Erfahrung sagt mir, dass es wieder die Falschen sein werden, die durch dieses Gesetz unter besonderen Schutz gestellt werden.
Kurzer Schank aus meiner Jungend. Ich als junger Streifenpolizist im Bremer Umland schaue mir so die vorbeifahrenden PKW an. Plötzlich fährt ein nigelnagelneuer SL 63 AMG (Modellbezeichnung kann abweichen; aber eben der teure Daimler Sportwagen) mit einem jungen ungepflegt wirkenden ausländisch aussehenden Mann vorbei. Schutzmann Schneidig denkt sich natürlich, dass das irgendwie nicht zusammenpasst, zumal im Bremer Umland solche Autos auch gern entwendet werden von den damals sogenannten Crashkids. In der Kontrolle stellte sich dann raus, dass Claudio Pizarro gerne Sportwagen fährt und gerade bei Werder Bremen seinen Vertrag unterschrieben hat. Streng genommen ist das natürlich eine rassistisch motivierte Kontrolle, da ich dem jungen Peruaner unterstelle, sich so ein Auto nicht leisten zu können und somit irgendwas faul sein muss. Andererseits ist das nicht normale Polizeiarbeit? Ich nehme etwas wahr, was augenscheinlich nicht passt und ergründe dies dann? Wäre es nicht erst rassistisch, wenn ich in meiner Meinung so sehr gefestigt bin, dass ich kaum vom Gegenteil zu überzeugen bin? Ist es sinnvoll mit so etwas Gerichte zu beschäftigen?
Wir verwalten uns aus falsch verstandener Rücksichtnahme zu Tode. Was mir gerade noch einfällt Dennis Aogo war neulich bei der Illner und hat ein paar sehr interessante Sachen zum Thema gesagt. Sehr sehenswert. Er bezog es zumeist darauf wie man sich selber der Polizei gegenüber verhält wie man von eben dieser in einer Kontrolle behandelt wird.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Hab ich. Die Zeit wird es zeigen. Meine dienstliche Erfahrung sagt mir, dass es wieder die Falschen sein werden, die durch dieses Gesetz unter besonderen Schutz gestellt werden.
Pizarro beendet übrigens gerade seine Karriere bei Werder.
Als die RAF-Leute in Süden Deutschlands gesucht wurden, kann ich mich noch gut erinnern, wie ich und meine Freundin in lockeren Klamotten im Auto viel öfters ohne einen Anlass gegeben zu haben kontrolliert wurden als ein Anzugsmensch im Mercedes oder Audi. Ähnlich bei Grenzübertritten innerhalb Europas, als noch Kontrollen stattfanden.
Als die RAF-Leute in Süden Deutschlands gesucht wurden, kann ich mich noch gut erinnern, wie ich und meine Freundin in lockeren Klamotten im Auto viel öfters ohne einen Anlass gegeben zu haben kontrolliert wurden als ein Anzugsmensch im Mercedes oder Audi. Ähnlich bei Grenzübertritten innerhalb Europas, als noch Kontrollen stattfanden.
Und? Überspritzt formuliert: Wenn man sich so kleidet wie ein Terrorist, sich verhält wie ein Terrorist, dann ist es doch nur normal, dass man auch für einen gehalten werden kann.
Aber das ist eben eine schwierige Frage, wenn es eben schon soweit her ist mit dem latenten Rassismusvorwurf, dass man jeglichen gesunden Menschenverstand aus Gründen politischer Korrektheit über Bord werfen muss.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Danke für das Pizarro Beispiel und deine anderen Ausführungen.
Ich wurde als ich 20 war auch in Emmerich an der Grenze auseinandergenommen, weil der neue A6 mit Düsseldorfer Kennzeichen nicht zu mir passten. Als ich dann ausstieg und die. Amten meine langen Haare, die kurze Hose und die hohen Dr Martens Stiefel betrachteten, waren sie sicher einen ganz großen Fang gemacht zu haben. Kein Rassismus, normale Polizeiarbeit.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Und? Überspritzt formuliert: Wenn man sich so kleidet wie ein Terrorist, sich verhält wie ein Terrorist, dann ist es doch nur normal, dass man auch für einen gehalten werden kann.
Aber das ist eben eine schwierige Frage, wenn es eben schon soweit her ist mit dem latenten Rassismusvorwurf, dass man jeglichen gesunden Menschenverstand aus Gründen politischer Korrektheit über Bord werfen muss.
Ich, 30, weiss, blond.. bin in meinem Leben zweimal zu einer Verkehrskontrolle rausgewunken worden. Beide male sass mein dunkelhäutiger Arbeitskollege auf dem Beifahrersitz. Kann natürlich nur Zufall sein, es wundert mich halt, dass es für Ihn komplett normal ist, dass er ständig kontrolliert wird, für mich war es eine neue Erfahrung.
Niemand bestreitet doch, dass es explodierende Zahlen an Gewalt gegen Einsatzkräfte gibt und dass es ein Thema ist, was thematisiert werden muss.
Genauso wie du sagst, die Leute die BLM zu viel Platz geben interessieren sich nicht für Gewalt gegen Polizisten, wischst du bei Seite, dass es offensichtlich ein Problem mit strukturellem Rassismus in Deutschland gibt?