Meine Beobachtungen sind eher, dass die Leute die Masken beim Einkaufen tragen, weil sie es müssen, und sobald die Leute die entsprechenden Bereiche verlassen, wird sich der Maske sofort entledigt.
Handschlag unter Fremden ohnehin kein Thema. Unter Freunden: stimmt, da schränken sich die meisten zum Glück ein, aber gerade junge Leute juckt das auch nicht wirklich.
„Die jungen Leute juckt das nicht“ ist doch eine gnadenlose Verallgemeinerung. Vllt fallen dir die eher auf, die es nicht tun. Das heisst aber nicht dass jeder unter 30 auf Beschränkungen pfeift.
„Die jungen Leute juckt das nicht“ ist doch eine gnadenlose Verallgemeinerung...
Beispielhaft sei ein älterer Leut aus diesem Forum erwähnt, für den vieles um COVID-19 mittlerweile Panikmache ist und der sich und seine Katzen nicht bis ungern impfen lässt da sein Herz (auch) für Rebellen schlägt.
Edit: Ich hab mir grade die aktuellen Zahlen angeschaut. https://www.worldometers.info/coronavirus/#countries
Schweden ist heute bei +2,214 nachdem sie meist etwas über 500 aber noch nie über 1000 pro Tag waren.
Statistischer Ausreisser oder sehr beunruhigender Trend?
Ich würde erstmal auf Ausreißer tippen (vlt diverse Hotspots) aber dafür muss man natürlich ein paar Tage warten.
Zum Thema R: Die Reproduktionszahl R ist nicht ganz so simpel, wie sie scheint. Die Interpretation zwar schon, die Berechnung aber nicht. Zunächst mal würde ich den deutlich robusteren 7-Tages-Wert betrachten (s. auch Figure 2 in https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile, Vorwissen für die Erläuterungen notwendig, für die Grafiken nicht). Ich zitiere aus dem Beginn des Dokuments:
Das Verfahren besteht aus drei Schritten:
1. Multiple Imputation fehlender Information zum Erkrankungsbeginn von COVID-19- Fällen unter einer Missing-at-Random Annahme
2. Korrektur der Anzahl von Neuerkrankungen für den Diagnose-, Melde- und Übermittlungsverzug mittels des Nowcasting-Verfahren
3. Berechnung der zeitlich variierenden Reproduktionszahl unter der Annahme einer Generationszeit von 4 Tagen.
Schon der 1. Schritt kann diskutiert werden. Natürlich ist dies das Standard-Vorgehen und was besseres haben wir nicht. Aber es ist eben fehlerbehaftet. Und das zeigt sich deutlich in der Breite des 95%-Prädiktionsintervalls, was man stets mit betrachten sollte.
Da R auf der Anzahl der Neuinfektionen basiert, wird es immer genauer, je mehr es davon gibt, so wie Seyan schon erklärt hat. Das heißt insbesondere aktuell sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen und das Fazit hieraus ist: 7-Tages-Wert betrachten und immer in Verbindung mit dem Prädiktionsintervall.
Fliessen diese Erkenntnisse bei der Ermittlung des R Wertes mit in die Berechnung ein?
Oder steckt ein Infizierter (im Schnitt) drinnen wie draussen, im Winter wie im Sommer, im Dunkeln wie im Hellen, in der Theorie 2 andere an?
Oder: Gibt es einen Sommer- und Winter-R Wert die unterschiedlich ermittelt werden?
Keine Ahnung. Der R-Wert ist doch im wesentlichen eine statistische Größe, die aus dem Infektionsgeschehen (also den tatsächlichen Infektionen) ermittelt wird. Ist vielleicht für Politiker und Virologen wichtig. Für die breite Masse ist doch viel wichtiger zu verstehen, wie ich mich verhalten sollte, damit sich möglichst wenig Leute anstecken. Und da scheint eben ein Halbmarathon draußen mit 5.000 Teilnehmern wesentlicher weniger schlimm zu sein als eine Karnevalssitzung auf dem Dorf mit vielleicht 200 Teilnehmern.
Das finde ich nicht direkt intuitive, aber wichtig zu wissen. Heißt für mich eben auch, dass ich im September eher an einem Ironman als an einem Konzert teilnehmen werde, auch wenn Letzteres viel weniger Teilnehmer hat.
...beunruhigend viele tatsächlich junge Männer in Gruppen in den Oefies in HH am WE unterwegs gewesen, provokant ohne Masken. Bin dann mal mit einem anderen kräftigen Herren (dem das offensichtlich auch ein Anliegen war) hin und habe die geschätzt 13-15jährigen Herren gefragt, ob sie an der nächsten Station von der Polizei eingesammelt werden möchten und schonmal die Sprechanlage zum Zugführer betätigt. Da haben Sie gemosert, aber jeder hatte eine Maske in der Tasche...