Du vertraust einem Privatunternehmen in den USA also mehr, als einer deutschen staatlichen Forschungseinrichtung, mit Datenschutzbeauftragtem nach deutschem Recht?
Offen gesagt ja. Interesse von Unternehmen Garmin. Daten werden gesammelt um Produkte weiterzuentwickeln bzw Werbung zu verkaufen. Dem Unternehmen ist egal bzw es hat überhaupt kein Interesse daran zu wissen, welchen Ruhepuls ich habe. Big Data ist das, was sie ans Ziel führt.
Ein staatliches Institut, will aktuell personenbezogene Daten dazu heranziehen um nachzuverfolgen wer mit wem Kontakt hatte. Das heisst hier geht es um mich persönlich.
Glaube ich daran, dass auf diese Daten nicht mehr zugegriffen wird, wenn man so eine Datenbank erstmal hat? Nein.
Aktuell geht es um eine "Ausnahmesituation". Das nächste mal geht es dann darum, dass bei einem schweren Autounfall Zeugen dringend gesucht werden.. "Ach ausnahmsweise kann man ja mal in die Datenbank gucken"...
Der aktuellen Regierung mag ich meine Daten vielleicht anvertrauen.
Gib uns noch drei, vier Jahre Krise, dann ist plötzlich nicht mehr vom CoronaVirus die Rede sonder vom Chinesen-Virus und eine Wahl fäll (Gott bewahre) anders aus.
Dann sind die Daten eben nicht gelöscht sondern noch da.
Long story short - ja mir ist lieber, Garmin hat meine Daten als das RKI.
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Der aktuellen Regierung mag ich meine Daten vielleicht anvertrauen....
Das trifft meiner Meinung nach genau den Punkt. Mit Merkel & Co haben wir sicher eine demokratische Regierung. Wer weiß, wie das in 75 Jahre aussieht? Man denke nur mal 75 Jahre zurück. Mir ist kein Naturgesetz bekannt, das aussagt, dass in Ländern Demokratien regieren müssen.
Und wie ich schon mal erwähnte: ebenso interesssant wie die Frage "Was hat X am Ort Y gemacht?", ist "Wie bringe ich X am Ort Y dazu, dies und das (nicht!) zu machen?"
KI, die z.T. auf Wahrscheinlichkeits- und Informationstheorie aufbaut, bietet schon lange gute Werkzeuge dafür.
(wie immer: das ist nur meine persönliche Meinung, ich mag mich irren)
Was ich mich frage: Überall heisst es, dass keine Bewegungsprofile erstellt werden können, in den FAQs der App heisst es: "Standortdaten werden von der App ausdrücklich nicht abgefragt."
Nicht abgefragt ist nicht gleichbedeutend mit nicht vorhanden. In den Datenschutzhinweisen zur App gibt es unter anderem folgenden Punkt: "Speicherung von personenbezogenen Daten". Und da heißt es stets "wie bspw." Das ist doch schwammig formuliert, weshalb gibt es keine detaillierte Tabelle der Hersteller und entsprechend übertragener Daten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass über die API-Schnittstellen lediglich Zusammenfassungen der Trainings-Einheiten übertragen werden. Meine Vermutung ist, auch sämtliche GPS-Daten gehen an den entsprechenden Server, die Daten werden laut Angaben aber nicht durch die App abgefragt. Und wenn es sein muss, kann anhand der GPS-Daten sehr wohl auf eine Person, bzw. sehr kleinen Kreis, eingegrenzt werden. In drei Monaten gibt es vielleicht beim Öffnen der App einen kleinen Hinweis, die Datenschutz-Bestimmungen würden sich ändern, damit man die Menschen noch besser schützen könne. Lange Text, kaum einer liest das, wird bestätigt, und zack, Bewegungsprofile dürfen erstellt werden.
Vielleicht ist meine Sorge unbegründet, aber ich bleibe skeptisch, auch nach den Ausführungen des CCC. Wie gesagt, ich habe keinen Hinweis finden können, es würden keine GPS-Daten übertragen werden.
Was ich mich frage: Überall heisst es, dass keine Bewegungsprofile erstellt werden können, in den FAQs der App heisst es: "Standortdaten werden von der App ausdrücklich nicht abgefragt."
Die GPS Daten meiner Trainingsrunden sind auch wahnsinnig interessant und da kann man mich sicher dran bekommen, dass ich nicht auf dem Radweg fahre.
Datenweitergabe ist immer eine Abwögungssache, zwischen Nutzen und Gefahr, der Nutzen scheint mir hier höher, Wer die GPS Daten wie gegen mich verwenden kann, das müsste man mit erstmal erklären. Also ein Gefahr überhaupt erstmal plausibel machen. Der Nutzen (für ein paar Wochen oder Monate) scheint mir aber evident.
Man könnte auch einfach wenn man die Coronabekämpfung unterstützen will für ein paar Monate das GPS ausschalten, aber dann geht ja der Vergleich auf Strava nicht mehr, schrecklich!
Es geht darum, dass man sehr wohl anhand der GPS-Daten Rückschlüsse auf die Person ziehen kann. Und das wird ja bestritten.
Stell dir Mal vor, du benötigst eine Leistung der Krankenkasse, die nicht im Katalog enthalten ist. Dann heißt es vielleicht, sorry, sie sind zuviel gelaufen, selbst schuld. Man weiß nie, wo die Daten am Ende landen. Und bei Strava kannst du einen Kreis um deinen Wohnort ziehen lassen, so daß es nicht möglich ist, deine genaue Adresse zu ermitteln. Ich bin tendenziell eher vorsichtig.