Zitat:
Zitat von sebbll
Ausnahmsweise kann ich deine Schlussfolgerung mal nicht unbedingt nachvollziehen.
Mehr Bewegung der Bevölkerung heißt nicht unbedingt Missachtung der Maßnahmen.
Ich sehe es an mir selbst.
Dieses Wochenende wollte ich auch mal wieder an einem anderen Ort spazieren gehen, da habe ich mich mehr und weiter weg bewegt.
Trotzdem habe ich mich an alle Vorgaben gehalten.
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Im Einzelfall magst du zweifellos recht haben. Es ist selbstverständlich
möglich, sich eine größere Distanz zu bewegen, um dann z.B. in einem einsamen Waldstück ohne jegliche Gefahr der Infektausbreitung spazieren zu gehen.
Nur ist es -statistisch betrachtet- komplett unwahrscheinlich, dass eine große Grundgesamtheit einer Population mehrerer Bundesländer sich bewegt, ohne dass sich dabei Häufungen an beliebten (insbesondere touristischen) Hotspots bilden, wie z.B. Badeseen, Sehenswürdigkeiten, beliebte Berggipfel.
Ein Grundprinzip des social distancing zur Verlangsamung der Infektausbreitung ist nunmal #stayhome. Ich denke. wir können uns in Deutschland glücklich schätzen, dass es bei uns kein echtes LockDown mit Ausgangsverboten gibt, aber auch unter den Entscheidungsträgern in Frankreich, Italien und Spanien, wo man sich zu diesen Maßnahmen entschlossen hat, gibt es auch nicht nur Idioten, sondern auch dort wurde zweifellos abgewogen, wieviel Freiheitund Verantwortungsbewusstsein man der eigenen Bevölkerung zutraut und wo man Grenzen ziehen will.
Ich halte den Erklärungsversuch von Flow (als
einen Faktor der krass unterschiedlichen Mobilitätsverteilung zwischen Bayern und den neuen Bundesländern) für plausibel: durch die erhöhte infektzahl in Bayern (Folge der räumlichen Nähe zu Italien und Tirol) kennt in Bayern nahezu jeder Covid-19-Fälle aus dem unmittelbaren Bekanntenkreis, so dass die Pandemie hier weitaus weniger abstrakt ist als in den neuen Bundesländern mit dort bislang deutlich weniger Covid-19-Fällen.