Moin,
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Mich beschäftigt die Rolle Europas bei der Bewältigung der Corona-Krise. Immerhin handelt es sich um ein grenzüberschreitendes Problem – genau dafür haben wir die EU, oder?
(...)
Wie denkt Ihr darüber?
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im Prinzip hast Du recht, wenigstens der Versuch der Hilfe wäre moralisch geboten.
Ein paar politisch motivierte Gegenargumente wurden ja schon genannt. Besonders eine mögliche Hilfe für die Briten dürfte den hiesigen Wählern nur sehr schwer zu vermitteln sein, da die dortige Regierung wissentlich(!) lange nichts unternommen hat, um durch hohe Infektionsraten möglichst schnell zu einer Herdenimunität zu kommen.
Den Einwand, dass die Briten ja nichts für ein derartig grenzdebiles Verhalten können, wird wohl auch kaum jemand gelten lassen, nachdem Boris Johnson gerade im Dezember mit überwältigender Mehrheit wieder gewählt wurde. Und das, obwohl er ja nun kaum eine Gelegenheit ausgelassen hat, seine Inkompetenz und seinen - hm, ich sage mal - etwas lockeren Umgang mit der Wahrheit zu demonstrieren.
In Deiner urspünglichen Frage ging es allerdings um Italien. sybenwurz hat ja gerade
dieses Video verlinkt, in dem u.a. sehr präzise und nüchtern vorgerechnet wird, dass die in der deutschen Intensivmedizin vorhandenen Kapazitäten bei weiter so ansteigenden Fallzahlen in
acht Tagen an ihre Grenzen stoßen werden. Das bededeutet leider, dass wir jede wie auch immer geartete Hilfe für Italien eigentlich in dem Moment, in dem sie eintrifft, schon wieder einpacken und zurück karren müssten.
Da die ganzen aktuellen Maßnahmen erst nach zwei Wochen überhaupt Wirkung zeigen werden, werden wir diesen Anschlag an der Kapazitätsgrenze wohl erleben und Dein gut gemeinter Ansatz wird sich wohl leider
(!) aus ganz profanen logistischen Gründen nicht verwirklichen lassen.
Viele Grüße,
Christian