Die EU müsste stattdessen diese Subventionen an Betriebe bezahlen, die ökologisch nachhaltig die Flächen bearbeiten.
Es wäre sicherlich höchst vernünftig, solche Bewirtschaftung zu fördern (ob Subventionen die einzige Möglichkeit sind, mal dahingestellt; ich habe grundsätzliche Zweifel am Sinn und Nutzen des ganzen EU-Landwirtschafts-Subventions-Chaos). Heißt das aber dann, daß man gar keine Steuerungsmöglichkeit hat, lokal in Deutschland etwas zu ändern, sondern warten muß, bis es auf EU-Ebene geändert wird?
Und es ändert erst mal nichts an meinem Problem: wie verhindert man, daß die Leute nicht weiterhin das billigere Zeug aus Marokko, Ukraine oder was weiß ich kaufen?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Es wäre sicherlich höchst vernünftig, solche Bewirtschaftung zu fördern (ob Subventionen die einzige Möglichkeit sind, mal dahingestellt; ich habe grundsätzliche Zweifel am Sinn und Nutzen des ganzen EU-Landwirtschafts-Subventions-Chaos). Heißt das aber dann, daß man gar keine Steuerungsmöglichkeit hat, lokal in Deutschland etwas zu ändern, sondern warten muß, bis es auf EU-Ebene geändert wird?
Im Grossen gesehen ja. DE beeinflusst eigentlich alle Landwirtschaftsentscheidungungen in der EU massgebend. (siehe das verhinderte Glysophat-Verbot). Natürlich fördern lokale Initiativen und Referenden wie zur Einschränkung der Massentierhaltung oder zum Insektenschutz z.B. die Sensibilität für das Thema und man erzielt begrenzte Erfolge, aber in meinen Augen nicht ausreichend, weil eine Haupsteuerung der Landwirtschaft über die EU läuft. Auch die neue Düngeverordnung, wogegen die Landwirte protestieren, berücksichtigt nur die Nitrat-Richtlinien der EU.
Die AFD spricht übrigens die kleinen Landwirte mit ihrem Programm und der Anti-EU-Politik auf dem Land im Osten direkt an. Im Osten kauften nämlich nach der Wende Anleger-Fonds ehemalige LPG-Flächen von der Treuhand, um sie nun an Landwirte zu verpachten, und diese Fonds sind ebenfall an Flächensubventionierung interessiert.
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Und es ändert erst mal nichts an meinem Problem: wie verhindert man, daß die Leute nicht weiterhin das billigere Zeug aus Marokko, Ukraine oder was weiß ich kaufen?
Beim Ex- und Import kommt es natürlich auf die faire Gesamtbilanz zwischen den Ländern an und da exportiert DE in der gesamten Summe doppelt soviel nach Marokko wie umgekehrt. Wollen wir keine Erdbeeren aus Marokko, dürfen wir auch keine Autos mehr liefern etc. Bei der Ukraine sind Ex-/Import bei Nahrungsmitteln sogar ausgeglichen, in der gesamten Bilanz exportiert aber DE viel mehr.
Im Grossen gesehen ja. .... man erzielt begrenzte Erfolge, aber in meinen Augen nicht ausreichend, weil eine Haupsteuerung der Landwirtschaft über die EU läuft.
Was in meinen Augen eines der Hauptargumente ist, nicht allzu viele Kompetenzen auf die EU-Ebene zu verlagern, weil das System dadurch extrem träge und schwer zu beeinflussen ist. Gerade in der Landwirtschaft dürften die Interessen der Bauern in den paarundzwanzig EU-Staaten höchst unterschiedlich sein; allen gerecht werden zu wollen führt wohl zu höchst ineffizienten Prozessen, wobei dann Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz sicher nur eine Nische bekommen. Wäre es nicht doch zielführender, wenn jedes Land für sich entscheidet, welchen Weg man gehen will? Könnte man dann nicht jeweils lokal leichter spezifische Umweltaspekte unterbringen?
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Beim Ex- und Import kommt es natürlich auf die faire Gesamtbilanz zwischen den Ländern an und da exportiert DE in der gesamten Summe doppelt soviel nach Marokko wie umgekehrt. Wollen wir keine Erdbeeren aus Marokko, dürfen wir auch keine Autos mehr liefern etc.
Ich finde, es ist ein Unterschied ob ich etwas importiere, was es hier nicht gibt, oder etwas, was es hier auch gibt, aber teurer (und evtl. in einer "besseren" Weise) produziert wird. Öko-Anbau bleibt ohne eine Steuerung des Angebots durch Zölle oder ähnliche Mechanismen immer eine Nische, da die Mehrheit immer primär nach Preis einkaufen wird.
Übrigens will ich sicher keine Erdbeeren aus Marokko, mir reichen die hiesigen (und sie schmecken auch frisch besser), in den Wochen, wenn es sie gibt. Orangen oder Bananen z.B. wachsen hier nicht, die zu importieren sehe ich kein Problem.
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Was in meinen Augen eines der Hauptargumente ist, nicht allzu viele Kompetenzen auf die EU-Ebene zu verlagern, weil das System dadurch extrem träge und schwer zu beeinflussen ist. Gerade in der Landwirtschaft dürften die Interessen der Bauern in den paarundzwanzig EU-Staaten höchst unterschiedlich sein; allen gerecht werden zu wollen führt wohl zu höchst ineffizienten Prozessen, wobei dann Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz sicher nur eine Nische bekommen. Wäre es nicht doch zielführender, wenn jedes Land für sich entscheidet, welchen Weg man gehen will? Könnte man dann nicht jeweils lokal leichter spezifische Umweltaspekte unterbringen?
Mir liegt es irgendwie näher, für ganz Europa gleiche (Umweltschutz)Standards zu vereinbaren. Es gibt ja soviele Bereiche, wo es einfach länderübergreifende Regelungen braucht (z.B. Gewässerschutz, Artenschutz usf.).
Umgekehrt bekäme man dann eventuell Lebensmittelpreise wie in der Schweiz, höhere Löhne, weniger Export in DE?
Mir liegt es irgendwie näher, für ganz Europa gleiche (Umweltschutz)Standards zu vereinbaren. Es gibt ja soviele Bereiche, wo es einfach länderübergreifende Regelungen braucht (z.B. Gewässerschutz, Artenschutz usf.).
ich finde es faszinierend, daß gerade in Deutschland, das wegen des Föderalismus nicht mal in einem Land gleiche Standards hinbekommt (s. Schulwesen), die Vision einer Welt besteht, die nach gleichen Standards funktioniert. Mir kommt bei dieser Vision sogar das häßliche Wort von "Gleichschaltung" hoch. Warum ist es so schwer zu aktzeptieren, daß Menschen, Länder, Völker und Kulturen extrem unterschiedlich sind, und sich nicht alle nach einer Ordnung nach deutschem Vorbild sehnen. Wenn jeder vor seiner eigenen Haustür kehrt, wird die Stadt insgesamt sauberer, auch wenn mancher es weniger gründlich tut; wenn alle auf den städtischen Kehrdienst warten, über dessen Finanzierung und Betriebszeiten sich alle streiten, und deswegen womöglich das private Kehren auch verhindert wird, bleibt alles lange dreckig. Da nützt es nichts, daß die städtische Kehrmaschine im Prinzip gründlicher und vieleicht auch effizienter reinigt.
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Ich finde, es ist ein Unterschied ob ich etwas importiere, was es hier nicht gibt, oder etwas, was es hier auch gibt, aber teurer (und evtl. in einer "besseren" Weise) produziert wird. Öko-Anbau bleibt ohne eine Steuerung des Angebots durch Zölle oder ähnliche Mechanismen immer eine Nische, da die Mehrheit immer primär nach Preis einkaufen wird.
Übrigens will ich sicher keine Erdbeeren aus Marokko, mir reichen die hiesigen (und sie schmecken auch frisch besser), in den Wochen, wenn es sie gibt. Orangen oder Bananen z.B. wachsen hier nicht, die zu importieren sehe ich kein Problem.
Die EU steuert den Import, auch über Zölle. Insofern kann man EU weit den ökologischen und nachhaltigen Anbau fördern, auch wenn dadurch Produkte teurer werden sollten, weil die EU gegebenfalls den Markt schützen kann.