Falls sich die progressiveren Theologen im Vatikan durchsetzen: Müsste das nicht Auswirkungen auf die katholische Haltung zur Abtreibung haben? Ein sichererer Weg ins Paradies ist ja nicht möglich.
Anmerkung: Die humanistische Sichtweise, der ich persönlich zuneige, fragt nicht nach dem Schicksal der Seele im Jenseits, sondern nach dem verursachten Leid im Diesseits. Daraus ergeben sich Argumente für und gegen Abtreibung, die im Einzelfall abzuwägen sind.
Sicherlich angeregt durch diesen thread hat Jürgen Habermas die Dinge mal auf den Punkt gebracht: 1700 Seiten, erscheint 09.2019 , happy reading
m.
Das Buch ist nun also ab dem 1.11. bestellbar. Zudem auch verfügbar ab diesem Datum ist Band 2, ebenso von Jürgen Habermas mit dem Titel: Auch eine Geschichte der Philosophie - Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen.
Band 1 liegt bei 58,- EUR. Band 2 bei 98,- EUR.
Anmerkung: Eine Leseprobe habe ich mir ausdrucken lassen. Freue ich mich schon drauf. Und so brauche ich auch nicht den Dieter N-Uhr gucken...- aber okay, nehmen wir die Uhr raus. Nuhr, Dieter, heute im SWR um 22.45 Uhr, und man darf die "1" auf der Fernbedienung selbstverständlich auch drücken.
P.P.S.: Zu diesem, vom diesem "Fernsehnobody" , initiierten Manipulationsmanöver der Forumsmeinung im Parallelthread (oder müssen wir uns hier über TV-Kanäle unterhalten ???) zwei ausgewählte Zitate:
Zitat:
Zitat von Körbel
Um diese Uhrzeit, liegen anständige Menschen im Bett und schlafen.
.....
Sicherlich angeregt durch diesen thread hat Jürgen Habermas die Dinge mal auf den Punkt gebracht: 1700 Seiten, erscheint 09.2019 , happy reading
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m.
Alte Männer neigen zu Geschwätzigkeit. Aber wenn die Geschichten unterhaltsam und nicht so redundant geschrieben sind, leihe ich es mir auch mal aus, sobald es in die Bibliotheken kommt.
Die Abtreibungsdebatte zeigt nach meiner Ansicht die Unfähigkeit größerer religiöser Gruppen, an einem intellektuellem Diskurs teilzunehmen. Stattdessen sehen wir Scheindebatten.
Begründung:
Begriffe wie "Aristoteles" oder "Seele" sind für sich genommen kein Argument. Beispielsweise ist es ohne jede argumentative Kraft, wenn man sagt: "Schon Aristoteles lehrte uns...", oder: "Wie Augustinus sagte...". Dies sind allenfalls Floskeln. Ein Argument entsteht erst, wenn genau untersucht werden kann, ob die Behauptungen auch zutreffen, oder wenn plausibel gemacht werden kann, warum das Wort von Augustinus ein besonderes Gewicht haben soll.
Auch der Begriff "Seele" ist ohne argumentative Bedeutung, solange nicht klar ist, was dieser Begriff meint, und (!) ob er etwas mit der Realität zu tun hat.
Solange diese Bedingungen nicht erfüllt sind, handelt es sich um eine Scheindebatte. Es ist das plumpe Bestehen auf der eigenen Position, ohne eine prüfbare und damit angreifbare Begründung zu liefern. Eine Begründung ist im intellektuellen Diskurs etwas anderes als nur das Postulieren eines Standpunkts. "Das hat Augustinus gesagt, basta!" ist kein Beitrag in einer intellektuellen Debatte.
In einer Bundestagsdebatte etwa über Kindergeld oder Mindestlohn wäre es völlig hanebüchen, darauf hinzuweisen, was irgendein Mönch vor 1500 Jahren gesagt hat. Wer solcherlei als Begründung verwendet, macht sich lächerlich. Kein Politiker, auch nicht von der ach-so-christlichen CDU/CSU, würde in einer Regierungserklärung schreiben: "Wir befreien unsere Kinder von der Schulpflicht, sofern sie weiblich sind, weil Augustinus gesagt hat..." Eine solche Begründung kann man nicht ernst nehmen. Warum also sollte man sie ausgerechnet bei biologischen Fragen ernst nehmen, von denen die ollen "Propheten" nachweislich keine Ahnung hatten?
Nur bei der Abtreibungdebatte toleriert man eine solche Begründung -- aber nur deswegen, weil religiöse Gruppen die Gesellschaft mit ihrem Aberglauben so lange terrorisiert haben, bis man des lieben Frieden Willens kapituliert hat und daher so tut, als handele es sich um respektable Beiträge zur Debatte.
Wenn tatsächlich brauchbare Argumente vorhanden wären, müsste man nicht auf antike Götter oder Propheten zurückgreifen. Wer mit Göttern argumentiert, hat keine Argumente. Denn einleuchtende Argumente leuchten aus ihrer eigenen Kraft ein. Wenn sie dazu nicht in der Lage sind, hilft auch kein Verweis auf ihre (göttlichen) Urheber.
Die Abtreibungsdebatte zeigt nach meiner Ansicht die Unfähigkeit größerer religiöser Gruppen, an einem intellektuellem Diskurs teilzunehmen. Stattdessen sehen wir Scheindebatten.
Begründung:
Begriffe wie "Aristoteles" oder "Seele" sind für sich genommen kein Argument. Beispielsweise ist es ohne jede argumentative Kraft, wenn man sagt: "Schon Aristoteles lehrte uns...", oder: "Wie Augustinus sagte...". Dies sind allenfalls Floskeln. Ein Argument entsteht erst, wenn genau untersucht werden kann, ob die Behauptungen auch zutreffen, oder wenn plausibel gemacht werden kann, warum das Wort von Augustinus ein besonderes Gewicht haben soll.
Auch der Begriff "Seele" ist ohne argumentative Bedeutung, solange nicht klar ist, was dieser Begriff meint, und (!) ob er etwas mit der Realität zu tun hat.
Solange diese Bedingungen nicht erfüllt sind, handelt es sich um eine Scheindebatte. Es ist das plumpe Bestehen auf der eigenen Position, ohne eine prüfbare und damit angreifbare Begründung zu liefern. Eine Begründung ist im intellektuellen Diskurs etwas anderes als nur das Postulieren eines Standpunkts. "Das hat Augustinus gesagt, basta!" ist kein Beitrag in einer intellektuellen Debatte.
In einer Bundestagsdebatte etwa über Kindergeld oder Mindestlohn wäre es völlig hanebüchen, darauf hinzuweisen, was irgendein Mönch vor 1500 Jahren gesagt hat. Wer solcherlei als Begründung verwendet, macht sich lächerlich. Kein Politiker, auch nicht von der ach-so-christlichen CDU/CSU, würde in einer Regierungserklärung schreiben: "Wir befreien unsere Kinder von der Schulpflicht, sofern sie weiblich sind, weil Augustinus gesagt hat..." Eine solche Begründung kann man nicht ernst nehmen. Warum also sollte man sie ausgerechnet bei biologischen Fragen ernst nehmen, von denen die ollen "Propheten" nachweislich keine Ahnung hatten?
Nur bei der Abtreibungdebatte toleriert man eine solche Begründung -- aber nur deswegen, weil religiöse Gruppen die Gesellschaft mit ihrem Aberglauben so lange terrorisiert haben, bis man des lieben Frieden Willens kapituliert hat und daher so tut, als handele es sich um respektable Beiträge zur Debatte.
Wenn tatsächlich brauchbare Argumente vorhanden wären, müsste man nicht auf antike Götter oder Propheten zurückgreifen. Wer mit Göttern argumentiert, hat keine Argumente.
Einwandfrei. Science unite! Behind Jörn! Denn Jörn, Du hast das Leib-Seele-Problem gelöst. Herzlichen Glückwunsch. Dir stehen sowohl Nobelpreis, als auch alternativer Nobelpreis zu. Ich selbst muss mich vor Deinem Genius verbeugen und kleine Brötchen backen, gelobe jedoch Dir nachfolgen zu wollen und werde mir anlässlich meines Geburtstags im November und anlässlich Weihnachten die beiden Bände von Jürgen Habermas gönnen (letztes Jahr war es noch eine fenix 5, die geht noch). So kann ich während der Lesechallenge bei Waldläufen und Radausfahren gut über die einzelnen Kapitelchen nachdenken und reflektieren. Bitte habe Verständnis dafür, dass ich mich erst durch die beiden Bände durcharbeiten möchte, bevor ich Dir ggf. folgen kann. Daher nochmalig Glückwunsch zu Deinem Genius und der Lösung des Leib-Seele-Problems durch Dich.
Für den interessierten Mitleser als Info: seit Jahrhunderten ist das L-S-Problem ungelöst. Als Einführungen in die Philosophie kann ich guten Gewissens "Was bedeutet das Alles?" von Thomas Nagel empfehlen. Gibts bei Reklam, liest sich einigermaßen schnell und der Schluss ist gut verständlich. Ansonsten verweise ich auch gerne auf den Artikel von Nagel, Thomas als Einführung in die Psychologie (Fachsemester 1, B.Sc. Studiengang) das Leib-Seele-Problem (L-S-Problem) betreffend:
Seit Jahrhunderten ist das Leib-Seele-Problem ungelöst.
Weil es ein religiöses Scheinproblem ist. Ebenso wie die Frage, ob Rumpelstilzchen katholisch oder evangelisch war.
Ein Scheinproblem ist eines, welches durch falsche Prämissen (Voraussetzungen, Annahmen) oder durch nebulöse Worte überhaupt erst entsteht. Bei Religion kommt noch die Weigerung hinzu, bereits als falsch erkannte Thesen zu verwerfen.
Bevor wir mit angehaltenem Atem darauf warten, dass die Religion ihr "Leib-Seele-Problem" löst, sollte man bedenken, dass Religion noch nie irgendein Problem gelöst hat.