Es ist ja auch nicht so, dass ich nichts vesuche.
Der Zeitdruck und die Endzeitstimmung, die von manchen verbreitet wird, macht mich aber stutzig und hellhörig. Das ist eine Erfahrung, die ich als alter Mann im Laufe des Lebens gemacht habe ;-)
Für mich (und meine Frau) z.B. ist ein kurzer, möglichst autofreier Arbeitsweg eine so hohe Priorität (Gewinn an Lebensqualität und Lebenszeit), daß wir einfach keinen Job annehmen, der weiter als Fahrradreichweite ist. Zur Not sucht man länger, oder hat etwas nicht so karriereträchtiges. Bei mHauskauf haben wir lieber ein altes, bezahlbares aber renovierungsbedürftiges Haus in günstier Lage gekauft, als neu und billig in der Pampa zu bauen, etc. Langes Pendeln ist nie allein äußerer Zwang, sondern Ergebnis einer Priorisierung.
Du gibst Rhein-Neckar-Dreieck als Wohnort an.
Wenn man aber vielleicht im nördl. Saarland lebt oder sonstwo, wo die Arbeitsplätze nicht so dicht gesät sind und dann noch gelegentlich mal nach den Eltern schauen will/muss oder die Eltern die Enkel beaufsichtigen, dann wird es schnell komplizierter.
Auch sollten eher Lösungen gefunden werden, welche den ländlichen Raum nicht aussterben lassen. Das dort auch 2019 teilweise die Internetzugänge noch zu langsam für HomeOffice sind, ist nicht zielführend.
Meine Freundin ist in 8 Minuten mit dem Rad am Arbeitsplatz und ich arbeite an 8.5 von 10 Tagen im HomeOffice. Die 1.5 Tage komme ich auch ohne Auto aus, weil wir zwar direkt am See, aber trotzdem nur 10 Minuten von einem ICE-Bahnhof entfernt wohnen. Das ist zwar nett, aber leider für viele Menschen so nicht realisierbar.
Ich verstehe auch deinen Hinweis auf Autobahnen etc. nicht. Liest sich ja fast so, als ob bei Tempo 130 auf deutschen Autobahnen auch wieder KZs gebaut werden.
Nein, Dein Satz "es war dort auch nicht alles schlecht" klingt für viele aus dem Ostblock halt wie eine Verharmlosung der Diktatur, und das wollte ich mit meinen Vergleichen aufzeigen.
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
Keine Ahnung, was dir in der DDR widerfahren ist, kannst du mir gerne per PN schreiben. Aber ein Bekannter hat mal zu mir gesagt: "Trillerpfeife, auch hinter der Mauer wurde gelacht".
Natürlich, es wurde dort auch gelacht, und auch in KZs wurde musiziert. Der Mensch findet immer ein Ventil für seine Lebensfreude, und die DDR war ja auch nicht wie Nordkorea; es gibt in allem Abstufungen. Aber grundsätzlich wiegt nichts den Verlust an individueller Freiheit und Selbstbestimmung auf, die eine Diktatur inherent in sich birgt. Übrigens, in der DDR ist mir nichts widerfahren, ich komme aus Rumänien - und dagegen war die DDR in mancher Hinsicht frei und wohlhabend...
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
Und auch damit will ich keinen Sozialismus zurück. Aber ich finde man hätte etwas mehr als nur das Ampelmänchen übernehmen können.
Ohne Zweifel. Das Problem ist, daß es offenbar nie eien Konsens über die übernehmenswerten Errungenschaften gegeben hat; je nach Position sieht man dies in höchst unterschiedlichen Bereichen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wenn man aber vielleicht im nördl. Saarland lebt oder sonstwo, wo die Arbeitsplätze nicht so dicht gesät sind .., dann wird es schnell komplizierter.
Klar, nicht alle kommen mit dem Fahrrad hin, aber noch nehmen allzu viele Arbeitswege von > 50 - 80 km in Kauf (gerade Kollegen hier), bei denen es kein äußerer Zwang ist.
Zitat:
Zitat von Stefan
Auch sollten eher Lösungen gefunden werden, welche den ländlichen Raum nicht aussterben lassen. .
Dafür würde ich z.B. erwarten, daß der Staat statt Pendlerpauschale lieber die Ansiedlung von Firmen, Arbeitgebern im ländlichen Raum fördern sollte, das hielte ich für einen besseren Beitrag für eine sinnvolle Zukunft.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Stimmt.
Aber auch kein Grund, das Thema als oberste Priorität zu führen.
Zitat:
Zitat von keko#
Es ist ja auch nicht so, dass ich nichts vesuche.
Der Zeitdruck und die Endzeitstimmung, die von manchen verbreitet wird, macht mich aber stutzig und hellhörig. Das ist eine Erfahrung, die ich als alter Mann im Laufe des Lebens gemacht habe ;-)
Ja manch einer rechtfertigt halt sein Nichtstun eben mit den "Anderen" die weiter Kohlekraftwerke bauen und so weiter....
Nein euch beide meine ich nicht damit! Hab so Leute im Bekanntenkreis, das hat schon was von Totalverweigerung.
Ich finde schon, das Thema hat oberste Priorität, sonst geht es einfach wieder unter.
Ja manch einer rechtfertigt halt sein Nichtstun eben mit den "Anderen" die weiter Kohlekraftwerke bauen und so weiter....
Nein euch beide meine ich nicht damit! Hab so Leute im Bekanntenkreis, das hat schon was von Totalverweigerung.
Ich finde schon, das Thema hat oberste Priorität, sonst geht es einfach wieder unter.
Danke für die Hausdämmberichte!
Nette Diskussion. Bis später
Also bei mir gibt es noch etwas zwischen Totalverweigerung und Prio 1.
Nein, Dein Satz "es war dort auch nicht alles schlecht" klingt für viele aus dem Ostblock halt wie eine Verharmlosung der Diktatur, und das wollte ich mit meinen Vergleichen aufzeigen.
Natürlich, es wurde dort auch gelacht, und auch in KZs wurde musiziert. Der Mensch findet immer ein Ventil für seine Lebensfreude, und die DDR war ja auch nicht wie Nordkorea; es gibt in allem Abstufungen. Aber grundsätzlich wiegt nichts den Verlust an individueller Freiheit und Selbstbestimmung auf, die eine Diktatur inherent in sich birgt. Übrigens, in der DDR ist mir nichts widerfahren, ich komme aus Rumänien - und dagegen war die DDR in mancher Hinsicht frei und wohlhabend...
Ohne Zweifel. Das Problem ist, daß es offenbar nie eien Konsens über die übernehmenswerten Errungenschaften gegeben hat; je nach Position sieht man dies in höchst unterschiedlichen Bereichen.