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Die Wählerschaft ist doch bei vielen Wahlen (ich schließe mich da ein) im Prinzip gar nicht wirklich mündig zum Wählen, weil sie sich grundsätzlich viel zu wenig in politischen Fragen auskennt und viel zu wenig über die einzelnen Positionen der Parteien weiß, wobei letzteres eh egal ist, da die Schwestern und Brüder sich nach den Wahlen sowieso nie daran halten - ne ;-)?...
Mündige Bürger sind aber eigentlich Voraussetzung für eine funktioniernde Demokratie. Es gibt auch seriöse Untersuchungen, die zeigen, dass mündige Bürger durchaus Entscheidungen treffen, die im Mittel nicht schlechter sind als die von Repräsentanten.
Nun kann man sich die Frage stellen, ob mündige Bürger überhaupt das Ziel sind.
Das passt aber nicht hier rein und letztendlich ist bereits alles darüber publiziert. Selbst in der Fakultät meiner Tochter (Politikwissenschaft) wird ausgiebig und öffentlich über die "Krise der Demokratie" diskutiert.
Wir leben ja auch gar nicht in einer Demokratie. Das wird nur behauptet, weil man ja wählen darf. Man nennt das dann ganz frech, repräsentative Demokratie. Kapitalismus und Demokratie schließen sich de facto aus.
Korrekt! Kapitalismus und seine Steigerung, der Neoliberalismus, funktionieren im Kern nur durch Spaltung und Anhäufung von Macht (=Geld). Demokratie läuft dem zuwider.
Wählen bringt eh nix, sonst wäre es verboten; hat mal wer gesagt.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Wenn das zu viele denken, passieren solche Unfälle wie Trump, Johnson und Brexit.
Ich meine, das Gegenteil ist der Fall. Diese "Unfälle" sind passiert, weil viele, die normalerweise nicht wählen, begonnen haben daran zu glauben, dass sie mit ihrer Stimme etwas ändern können.
Seither sind aber auch die sonst gebetsmühlenartigen Beschwerden über zu geringe Wahlbeteiligung nahezu verstummt. Ich vermute fast, man wünscht sich die alte Wählerlethargie zurück.
Ja, wenn das mal wer gesagt hat, muss es natürlich stimmen.
Wenn das zu viele denken, passieren solche Unfälle wie Trump, Johnson und Brexit.
Aber wir schweifen etwas ab.
Stimmt. In einer Demokratie entscheiden die, die gewählt wurden. Da kann ich nicht fordern die müssen weg, weil mir persönlich oder ggf einer Minderheit nicht gefällt was die da machen. Wenn beim nächsten Mal die Mehrheit anders entscheidet, können ggf andere Leute den Auftrag zum Entscheiden bekommen. Zum Glück können nicht einfach irgendwelche Gruppen eine Regierung absetzen.
Wir leben ja auch gar nicht in einer Demokratie. Das wird nur behauptet, weil man ja wählen darf. Man nennt das dann ganz frech, repräsentative Demokratie. Kapitalismus und Demokratie schließen sich de facto aus.
Selbst unsere Politiker wissen das, und reden von Markt konformer Demokratie. Was natürlich keine Demokratie ist.
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Wie bezeichnest Du das politische System in Deutschland? Der Verzicht auf eine differenzierte Analyse verschiedener Herrschaftsformen kann schnell mal zu einer Autokratie bis Diktatur führen, also zu Formen von gewaltsamer Unterdrückung und Terror.
Wir sprechen immerhin darüber, dass und wie ein Parlament und die Regierung gewählt wird, also die Legislative und Exekutive des Staates. Und man darf viel mehr als nur Wählen in einer demokratischen staatlichen Verfasstheit, wie ein Blick in die Verfassung, auf die Grundrechte und die Gewaltenteilung schnell jeden lernt. Wird das alles wieder abgeschafft, was 1949 beschlossen wurde, ist es zu spät!
Natürlich kann sich ein Staatsvolk auch mehr Rechte geben als es in DE bisher der Fall ist, z.B. durch vielfältige Mitbestimmung, Initiativ- und Referendumsrechte etc.
Wer sollte Deiner Meinung nach die Entscheidungen sonst treffen? Und wer sucht den aus, der diese Entscheidungen dann treffen darf?
Korekt.
Erstmal Alternativen aufzeigen, bevor man alles einreißt.
Und wenn wir bei Sprüchen sind.
Winston Churchill:
"Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Wir sprechen immerhin darüber, dass und wie ein Parlament und die Regierung gewählt wird, also die Legislative und Exekutive des Staates. Und man darf viel mehr als nur Wählen in einer demokratischen staatlichen Verfasstheit, wie ein Blick in die Verfassung, auf die Grundrechte und die Gewaltenteilung schnell jeden lernt. Wird das alles abgeschafft, ist es zu spät!
Die Demokratie lebt auch vom Mitmachen in den Gremien unterhalb der Bundesregierung, bis hin zum Ehrenamt.
Es gibt sehr viele Stellen wo man sich einbringen kann und Dinge zum Bessern wenden kann durch persönlichen Einsatz, bzw. unsere Gesellschaft überhaupt erst am Laufen hält.
Und je weniger überall mitmachen, desto mehr können "die da Oben" machen was sie wollen.
Ich beobachte das im übrigen gerade bei denen die am lautesten "Merkel muss weg" schreien, dass die am wenigsten bereit sind z.b. im Ehrenamt was zu machen. Die haben nur ein Anspruchsdenken, dass ihnen dies und jedes zusteht (weil sie ja hier aus Deutschland sind) und Angst haben es wird ihnen von anderen weg genommen.