Man erkennt, dass Du den von mir verlinkten Artikel einmal mehr nicht gelesen hast, sonst würdest Du den Protest gegen S21 nicht als einen Protest gegen den Bahnausbau bewerten. Weshalb dann einen Kommentar schreiben ohne sachliche Grundlage und Information?
Mimimi?
Dann denke dir halt S21 als von ein mir genanntes Beispiel weg und nehme dafür weitere, in Sekunden auffindbare Beispiele von Protesten gegen den Aus- und Neubau von Bahnstrecken...um zu erkennen, dass die Rettung des Klima regelmäßig (und nicht nur beim geforderten Verzicht auf Urlaubsflüge) mit dem Sankt-Florians-Prinzip kollidiert.
Inwieweit die Berücksichtigung lokaler Belange sinnvoll und hilfreich ist und wann sie -wie Du es beschreibst- ein herauswinden ist, das muß man wohl -so wie Du es für S21 einforderst- von Fall zu Fall genau prüfen. Entsprechend ist dein pauschaler Vorwurf des herauswinden der Politik ebenfalls ohne sachliche Grundlage und Information.
Für mich ist es vor allem eine Ingenieursfrage. ...
Das sind technische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Probleme, die zügig gelöst werden müssen.
Grundsätzlich stimme ich zu. Als Ingenieur ist das schon im Grunde meine Art der Annäherung an das Problem. Allerdings stelle ich als Ingenieur und Methodiker die Fragen auf einer anderen Ebene, nach Bedeutung der Zielfunktion und nach Größe des beeinflußbaren CO2-Ausstoßes. Ich bin allderings schwer enttäuscht, daß beim tollen Klimapaket keine Antwort-Ansätze zu z.B. folgenden Grundsatzfragen gibt:
Wie sichere ich die Stromversorgung in Grundlast bei minimalem CO2-Ausstoß?
(Welche Technologien sind dafür geeignet, bis zu welchem Deckungsgrad, was ist wann verfügbar, wie lange brauchen Änderungen, etc.. Dann darf auch Atomkraft kein Tabu sein, und ein ehrgeiziges Schnellverfahren zum Ausbau der Stromtrassen von den Offshore-Windparks wäre ein Minimum gewesen. Wenn man Fahrverbote verhängen kann, kann man auch Trassen politisch festlegen, wenn man denn will)
Wie sichere ich eine ausreichende Mobilität bei minimiertem CO2-Ausstoß?
(Wasserstoff-Batterie-sonsitge, ÖPNV Strukturänderung um viel höhere Kapazitäten und Reichweiten zu ermöglichen - Bahn-Mehrwertsteuerabsenkung ist nicht gerade ein großer Wurf).
Wie reduziere ich den Lastverkehr auf den Straßen drastisch (großer Anteil an Verkehrs-CO2)? (Maßnahmen zur massiven Umlagerung auf die Schiene, z.B. Ausbau des Frachtverkehrs, Schienennetz, Randbedingungen, ...)
Wie erreiche ich am schnellsten eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes aus Gebäudeheizungen? (keine Gießkannen-Förderung, sondern Ergebnis-Abhängige Förderung: umso höher, je mehr kWh/Jahr eingespart werden, Nachweis durch Heizungsrechnung. Dann würde man die Sanierung von wirklich schlechten Altbauten auf ein ausreichendes Niveau gezielt vorantreiben, und schlechte Handwersarbeit nicht fördern müssen. )
u.s.w., für jeden großen Sektor gezielte Strategien für Entwicklungsziele, für die dann die Politik die gesetzlichen Bedingungen schaffen muß. Das hätte ich von einer Regierung erwartet, nicht lose, punktuelle Einzelmaßnahmen.
Alle Fragen sind Technologie-Offen, Ergebnisoffen gestellt; es kommt aber drauf an, daß technisch-wirtschaftlich sinnvolle Alternativen zur heutigen Lösung rauskommen; erst wenn die klar sind, kann der CO2-Preis irgendetwas steuern. Ohne echte, nachhaltige Alternativen gibt es keine Steuerungswirkung, nur Frust und Kosten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Mimimi?
Dann denke dir halt S21 als von ein mir genanntes Beispiel weg und nehme dafür weitere, in Sekunden auffindbare Beispiele von Protesten gegen den Aus- und Neubau von Bahnstrecken...um zu erkennen, dass die Rettung des Klima regelmäßig (und nicht nur beim geforderten Verzicht auf Urlaubsflüge) mit dem Sankt-Florians-Prinzip kollidiert.
Inwieweit die Berücksichtigung lokaler Belange sinnvoll und hilfreich ist und wann sie -wie Du es beschreibst- ein herauswinden ist, das muß man wohl -so wie Du es für S21 einforderst- von Fall zu Fall genau prüfen. Entsprechend ist dein pauschaler Vorwurf des herauswinden der Politik ebenfalls ohne sachliche Grundlage und Information.
Einigen wir uns auf ein 1:1 Unentschieden?
Gruß
N.
Leider 2:0, weil es nämlich beim anderen von Dir zitierten Beispiel, worauf ich mich mit dem Herauswinden bezog, um den Nord-Süd-Güterverkehr geht, wo Deutschland die verbindlichen Zusage einer neuen Trasse an die Schweiz, welche extra den Gotthard Basis Tunnel baute, um mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen, bis heute nicht realisiert hat. Diesen Vorwurf an DE erhebt auch die CH.
Leider 2:0, weil es nämlich beim anderen von Dir zitierten Beispiel, worauf ich mich mit dem Herauswinden bezog, um den Nord-Süd-Güterverkehr geht, wo Deutschland die verbindlichen Zusage einer neuen Trasse an die Schweiz, welche extra den Gotthard Basis Tunnel baute, um mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen, bis heute nicht realisiert hat. Diesen Vorwurf an DE erhebt auch die CH.
Netter Versuch von Dir im Post #2695 die deutsche Eisenbahn zunächst "als allgemeines und überall zu nutzendes Verkehrsnetz" zu bezeichnen und danach festzulegen, was an Anmerkungen zum Bahnverkehr hier statthaft ist (S21 und der Nord-Süd-Güterschienenverkehr).
Ist das regelkonform? Ich denke es steht 2:2!
...und das Sankt-Florians-Prinzip hast Du auch noch nicht beseitigt.
Mir ist ja unklar, warum ihr euch anpampt. Dass in D weite Teile der Gesellschaft zuerst auf eigene Wünsche schaut und ganz am Ende vielleicht überlegt was man selbst tun kann und das gleichzeitig die Regierungen maximal schauen wie sie die oben von Jörn erwähnten Parameter ausbalanciert ohne wehzutun ist in meinen Augen offensichtlich und widerspricht sich in seiner Gleichzeitigkeit in keinster Weise. Viel mehr passt es gut zusammen. Die einen wollen nicht dass es wehtut und die anderen sorgen dafür, dass das auch möglichst ausbleibt, bzw weiterläuft wie bisher.
sorry, Captain, ich habe hier niemanden angepampt, sondern sachlich festgehalten, dass die S21 Malaise und der nicht ausgebauten Nord-Süd-Güterverkehr sowie desweiteren generell der Abbau des Schienenverkehrs in DE ein Versagen der Politik und der Bahnmanager darstellt und nicht eine Folge protestierender Anwohner. Was die CH schafft, gelingt in DE deswegen nicht, weil hierzulande einfach die Autolobby dominiert, während die CH keine Autofabriken besitzt. Faktisch wurden doch in den vergangenen Jahrzehnten riesige Schienennetze abgebaut und nicht aufgebaut. Diesen Bahnabbau mit protestierenden Anwohnern und dem Sankt Florians Prinzip zu relativieren und zu erklären, teile ich persönlich nicht und empfinde das als ein Abschieben der politischen Verantwortung und der Verantwortung der Bahnmanager, wie es ständig passiert.
Ps.:
Geht es nämlich darum, Autobahnen zu bauen, werden die Eigentümer einfach enteignet und grosszügig entschädigt.
...Diesen Bahnabbau mit protestierenden Anwohnern und dem Sankt Florians Prinzip zu relativieren und zu erklären, teile ich persönlich nicht und empfinde das als ein Abschieben der politischen Verantwortung und der Verantwortung der Bahnmanager, wie es ständig passiert.
Ps.:
Geht es nämlich darum, Autobahnen zu bauen, werden die Eigentümer einfach enteignet und grosszügig entschädigt.
So einseitig ist es mit der bösen Autolobby auch nicht: Google mal z.B. nach "protest gegen Ortsumfahrung" - da siehst Du, wie auch sinnvolle Autostraßen nach dem gleichen Prinzip von Anwohnern massiv verhindert werden, ebenso wie Windräder, Kindergärten, Stromtrassen, Atom-Endlager, Handy-Masten, u.v.a.m., ob sinnvoll oder nicht. Dazu kommt die von den Grünen erfundene Unsitte, unliebsame Projekte mit Berufung auf irgendeine ausgefallene Pflanze oder Tier im speziellen Gebiet zu verhindern. Wir wollen zwar im Prinzip alles haben, aber bitte nicht direkt bei uns zu Hause, und ohne etwas zu ändern . Es ist leider auch nicht immer trivial, als Behörde im Sinne eines vermeintlichen Gemeinwohls gegen einen solchen Protest etwas durchzusetzen - aber genau das sehe ich als Aufgabe von Politikern, an solchen Stellen die jeweils richtige Entscheidung zu treffen, zwischen zumutbar und unzumutbar zu entscheiden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Diesen Bahnabbau mit protestierenden Anwohnern zu relativieren und zu erklären, teile ich persönlich nicht, und empffinde ich als ein Abschieben der politischen Verantwortung und der Verantwortung der Manager, wie es ständig passiert.
Ich habe nicht den Bahnabbau mit Anwohnprotesten relativiert.
Ich habe auf die Probleme des Bahnausbau wegen protestierender Anwohner hingewiesen.
Und wenn es keine Eisenbahntrasse ist, wird gegen die Stromtrasse, die Straßenbahntrasse, die Windkraftanlage und sogar gegen die Bienenrettung protestiert.
Eigentlich möchte ich nur vor zu viel Euphorie warnen, die bei manchen durch die aktuelle Lautstärke und Präsenz von Klimaaktivisten aufkommt.
Andererseits boten zurückliegende Jahrhunderte dem einzelnen Menschen hinreichend Gelegenheit und gute Gründe an einen Weltuntergang zu glauben (z. B. der Meteoriteneinschlag im Jahr 536, der Ausbruch des Tambora im Jahre 1815 diverse, bis zu 30 Jahre und mehr währende Kriege und 1000jährige Reiche). Warum ausgerechnet jetzt, in der ersten Hälfte des 21. Jahrhundert von manchen behauptet wird, dass die Welt auf jeden Fall untergehen wird wenn nicht genau dies und jenes zu deren Rettung getan wird, erschließt sich mir nicht vollständig.