Ich habe meinen Punkt bereits dargelegt, sogar zwei (von vielen). Aber ok, ich werde das nochmal gaaanz ausführlich aufarbeiten. Sofern das hier im Forum ohne Latex-Interpreter geht. Gib mir etwas Zeit.
Ich glaube nicht, dass wir Mathematik brauchen - das Problem schien mir schon im Trivialen zu liegen.
Sind wir uns einig, dass die Strahlungsbilanz der Erde (natürlich der ganzen) über das ganze Jahr gemittelt weitestgehend ausgeglichen sein muss?
Ohne zurückgeblättert zu haben, scheint mir, dass dem noch nicht so war ...
Ich verstehe nicht, warum irgendwelche Sonnen-Einstrahlungen oder ähnliche Berechnungen relevant sein sollen. Ist es nicht einerlei, ob diese Berechnungen richtig oder falsch sind? Es ändert ja nichts an der Tatsache, dass sich die Erde aufwärmt.
Man muss unterschieden zwischen Ursache und Ergebnis. Das Ergebnis steht fest, denn wir können die Erwärmung messen und beobachten. Der Streit über die Ursache ändert nichts am Ergebnis.
Es ändert auch nichts an der Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen. Wenn wir Menschen die Ursache wären, dann könnten wir unseren Einfluss recht einfach reduzieren. Wenn die Sonne die Ursache wäre, dann könnten wir dies zwar nicht direkt beeinflussen, aber trotzdem würden wir Maßnahmen ergreifen, um die Erwärmung auszugleichen. Etwa indem wir unseren eigenen Anteil ganz besonders drastisch reduzieren, um den Anteil der Sonneneinstrahlung wettzumachen.
Insofern verstehe ich nicht, was es bringen soll, wenn wir Laien über irgendwelchen Formeln brüten, die uns sagen sollen, welchen Effekt die Sonnenstrahlung hat.
Alle Irrtümer von früher waren mal Konsens, so ist es nicht unwahrscheinlich das Konsens (ohne Beweis) von heute in der Zukunft mal Irrtümer sind.
Jedoch müssen die neuen (besseren) Erkenntnisse mittlerweile sehr hohe Hürden überspringen. Die hohen Hürden bestehen in bereits bewiesenen (weil gemessenen) Sachverhalten.
Deine Behauptung, der Konsens basiere nicht auf Beweisen, führt daher in die Irre. Selbst wenn die Beweise strittig wären (und daher nicht den Rang eines Beweises hätten), handelte es sich um Indizien und Messungen. Es ist sehr schwierig, gegen bereits erfolgte Messungen zu argumentieren. Wenn sich die Gletscher fast überall stark zurückziehen, kann man ja nicht einfach behaupten, dies wäre nicht der Fall. Messungen sind Fakten.
Entscheidend ist aber der Umstand, dass sich all dies in einem zeitlichem Rahmen abspielt. Wir haben nicht hundert Jahre Zeit, um den Konsens von 90% auf 95% zu heben. Denn wenn die 90% recht haben, dann müssen wir jetzt sofort Maßnahmen ergreifen, oder es ist zu spät. Die Frage ist schlicht, ob wir es uns leisten können, abzuwarten.
Deswegen ist es unerheblich, wie groß dieser Konsens derzeit ist. Es reicht aus, wenn es halbwegs plausibel ist. Das allein rechtfertigt bereits unsere Maßnahmen, selbst wenn sich in hundert Jahren herausstellen sollte, dass wir in ein paar Punkten falsch lagen. Ganz sicher liegen wir in ein paar Punkten falsch. Aber wir haben nicht die Zeit, uns damit aufzuhalten.
Niemand kann die Verantwortung dafür tragen, einfach abzuwarten. Dafür steht zu viel auf dem Spiel. Es ist eine Wette, die sich nicht lohnt.
Deswegen ist es unerheblich, wie groß dieser Konsens derzeit ist. Es reicht aus, wenn es halbwegs plausibel ist. Das allein rechtfertigt bereits unsere Maßnahmen, selbst wenn sich in hundert Jahren herausstellen sollte, dass wir in ein paar Punkten falsch lagen. Ganz sicher liegen wir in ein paar Punkten falsch. Aber wir haben nicht die Zeit, uns damit aufzuhalten.
Hier geht es um einen Konsens der völlig ohne Wert ist. Was brächte es, wenn alle sich einig wären, dass die Klimaänderung zu 100 % von Menschen verursacht wird, aber niemand ist bereit, Konsequenzen zu ziehen?
Ich finde es wichtiger, einen Konsens darüber zu erreichen, dass die Erhaltung der Natur einen Wert an sich darstellt und größte Anstrengungen rechtfertigt, ganz unabhängig davon, in welche Richtung sich das Klima verändert. Ob nachfolgende Generationen verbrennen oder am von uns hinterlassenen Gift verrecken, wird für sie keinen großen Unterschied machen.
Deswegen ist die Diskussion darüber, wer oder was für die Klimaänderung verantwortlich ist, rein akademischer Natur und hat als solche dann auch ihre Berechtigung. Dass nun so getan wird als seien diejenigen, welche die Beweisführung bei der Ursachenfindung des Klimawandels hinterfragen, die eigentlich Schuldigen am insgesamt katastrophalen Zustand des Planeten ist doch grober Unfug. Egal, wie die Frage beantwortet wird, die Summe der Menschen ist zu behäbig oder zu arm, um die notwendigen Schritte zur Bewahrung bzw. Wiederherstellung einer lebenswerten Umwelt zu gehen, und nie um eine Ausrede verlegen, wenn es darum geht, die Hände in den Schoß zu legen.
Wenn sich der Planet dadurch retten ließe, dass ich ab sofort kritiklos alles schlucke, was mir vorgesetzt wird, und in wissenschaftlichen Fragen nicht den Beweis suche, sondern den Konsens als neue Gottheit verehre, würde ich dieses Opfer freudenstrahlend bringen...
Konsens als Thema erscheint mit schon wichtig
Der Konsens wird gerne von Klimawandel-Leugner in Zweifel gezogen: "das ist alles nicht sicher", "die Modelle widersprechen sich", "die Experten widersprechen sich "unfehlbar und gewiss ist nichts" (ja sicher), "sollen wir die Welt tatsächlich umbauen wegen einiger paper?"
"das ist nicht objektiv", "Klimaforscher sind Wichtigtuer"
"Chicago hat -20 C - global warming, bah", "das ist alles nur Wetter, das ändert sich auch wieder zurück" (die letzten beiden Punkte sind freie Paraphrasen nach Trump denke ich)
Gibt es einen Konsens in den relevanten Wissenschaften, daß das Weltklima sich aufheizt (und über die aktuellen und zu erwartenden zukünftigen Folgen): Ja, sicher
Gibt es einen Konsens das menschengemachte Treibhausgase da ein mächtiger Faktor sind: ja, sicher.
.......selbst wenn sich in hundert Jahren herausstellen sollte, dass wir in ein paar Punkten falsch lagen. Ganz sicher liegen wir in ein paar Punkten falsch. Aber wir haben nicht die Zeit, uns damit aufzuhalten.
Niemand kann die Verantwortung dafür tragen, einfach abzuwarten. Dafür steht zu viel auf dem Spiel. Es ist eine Wette, die sich nicht lohnt.
Deswegen ist die Diskussion darüber, wer oder was für die Klimaänderung verantwortlich ist, rein akademischer Natur
Du forderst, dass eine intakte Natur ein Ziel für uns darstellen soll. Egal ob es um das Klima oder um vergiftete Meere geht. Das stimmt natürlich.
Aber genau deswegen fragen wir ja, was den Klimawandel verursacht: Weil wir ungefähr ausloten wollen, welche Gegenmaßnahmen hilfreich wären. Es ist sozusagen der erste aktive Schritt. Ich finde es nicht "akademisch", sich danach zu erkundigen.
Dasselbe spielt sich auch bei Mikro-Plastik oder Pestiziden oder Tierleid ab. Die Frage nach den Ursachen ist der erste Schritt.
Wer das Problem leugnet, oder wer den Leuten einredet, dass der Mensch nichts bewirken könne, der hindert die Leute am ersten Schritt. Das ist schlecht.
Hier in Frankfurt sieht man immer mehr Radfahrer, immer weniger Plastiktüten, immer mehr Restaurants mit vegetarischen/veganen Speisen. Immer mehr Menschen erkennen Probleme, fragen nach den Ursachen und handeln entsprechend. Ich finde nicht, dass man dies als "akademisch" bezeichnen sollte. Ich finde es pragmatisch. Die Leute geben sich ehrlich Mühe; jedenfalls immer mehr.