...ich bin etwas krank und mir dröhnt ein wenig der Kopf. Ich bin fit schon nicht für große Gedanken bekannt, also heute lieber nicht zu viel erwarten.
Gute Besserung.
Viele Punkte von Dir. Aktuell kann ich nicht zu allen etwas schreiben
Zitat:
Zitat von Mirko
Wenn man möchte, dass keine rivalisierenden ausländischen Großfamilien mehr auf Schulhöfen kämpfen, wen kann man dann wählen? Welche Parteien kommen in Frage?
Kommt denn eine Partei in Frage, die es nicht schafft rechtsextremistische und verfassungfeindliche Mitglieder aus ihren Reihen zu verbannen?
Ist es eine ernsthaft in Erwägung zu ziehende "Alternative", die Errungenschaften unserer Verfassung aufzugeben um Probleme zu lösen, deren Lösung grundsätzlich und auf der Basis von Fakten auch unter Einhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung möglich ist?
Für mich ist es ein Problem, dass es nix zwischen AfD und dem Rest gibt. Irgendwie gibt es gefühlt nur die Wahl zwischen "Schulterzucken/Weiterso" der etablierten Parteien und dem Nazi-Gegröhle der AfD und Konsorten.
Mir fehlt da was dazwischen. Eine Partei die sagt "Einwanderung ja, aber strengere Kontrollen. Flüchtlinge bedingungslos annehmen, aber auch wieder abschieben wenn es nicht passt".
An der Stelle bist Du etwas unaufmerksam, bzw. vergesslich. Denke an den Streit und die emotionalen Reaktionen wegen Seehofers (von der etablierten CSU) Obergrenze. Das war alles weit entfernt von "Schulterzucken/Weiterso".
Diese Obergrenze stand erst vor wenigen Tagen wieder auf der Tagesordnung: Debatte im Bundestag - Hält Seehofers "Obergrenze"?
Was Abschiebungen betrifft:
Das aus dem Hause Seehofer stammende "Geordnete-Rückkehr-Gesetz" hat u. a. den von etablierten Parteien dominierten Bundesrat passiert.
Ziemlich grosspurig, so einen grossen Bevölkerungsanteil als "Deppen" zu bezeichnen.
Als was würdest Du alpenfex denn die AfD-Wähler bezeichnen?
Dieser Thread wurde im Jahre März 2016 eröffnet. Jetzt befinden wir uns im September 2019. In diesem Zeitraum hat die AfD wenige Gelegenheiten ausgelassen um zu präsentieren für was sie steht und für was sie nicht steht.
Die AfD ist mittlerweile in allen Landtagen vertreten und kann daher als etablierte Partei bezeichnet werden. Und die AfD ist nachweislich eine Partei mit rassistischen, verfassungsfeindlichen, homophoben, islamophoben, den Holocaust relativierenden oder gar leugnenden, verlogenen, volksverhetzenden Personal und weitgehend ebensolcher Programmatik.
Kommt denn eine Partei in Frage, die es nicht schafft rechtsextremistische und verfassungfeindliche Mitglieder aus ihren Reihen zu verbannen?
Ist es eine ernsthaft in Erwägung zu ziehende "Alternative", die Errungenschaften unserer Verfassung aufzugeben um Probleme zu lösen, deren Lösung grundsätzlich und auf der Basis von Fakten auch unter Einhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung möglich ist?
Für mich nicht, aber in manchen Gegenden ist jeder vierte der Meinung es wäre so. Ich vermute mal, dass sogar viele Wähler der AfD manche Kandidaten und Aussagen der AfD zu krass finden. Ich glaube nicht dass jeder vierte im Osten einen neuen Führer will, trotzdem setzen sie ihre Kreuz für einen Typen wie Höcke. Warum? Möglicherweise weil es nichts anders zu wählen gibt, wenn man seiner Stimme Ausdruck verleihen will? Wenn man findet, dass die Deutschen unter sich bleiben sollten und der Islam keine Bereicherung darstellt für unser Land darstellt, wen soll man dann wählen? Da bleibt halt echt nur die AfD oder noch schlimmeres übrig!
Langsam habe ich den Verdacht es könnte besser sein, wenn mal eine "normale" Partei wie SPD oder CDU sich gaaaaaanz leicht nach rechts bewegen würde und versuchen würde humane Lösungen zu finden, mit denen sowohl die aktuellen AfD-Wähler was anfangen können als auch große Teile der restlichen Wähler.
Aber wie so ein Kompromiss dann aussehen könnte weiß ich auch nicht.
(Der ganze Abschnitt ist bitte nicht als gefestigte Meinung zu verstehen, sondern als Hirngespinst über das wir mal philosophieren sollten )
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
An der Stelle bist Du etwas unaufmerksam, bzw. vergesslich. Denke an den Streit und die emotionalen Reaktionen wegen Seehofers (von der etablierten CSU) Obergrenze. Das war alles weit entfernt von "Schulterzucken/Weiterso".
Diese Obergrenze stand erst vor wenigen Tagen wieder auf der Tagesordnung:
[url="https://www.tagesschau.de/inland/seehofer-bundestag-115.html"]Debatte im Bundestag - Hält Seehofers "Obergrenze"?
Ja, da hast du recht. Aber ein einzelner Politiker als Bayern ist ja nicht wählbar. Für die Eltern der Heidelberger Kinder jedenfalls nicht.
Und er hat sich mit seiner Ansicht damals ja auch nicht so richtig durchgesetzt oder?
Die AfD schießt ja nicht gegen Ausländer generell sondern schon sehr stark gegen die Moslems. Und wie eingangs erwähnt, die Moslems haben halt einige Kandidaten in den Reihen, die den Rechten immer neues Futter liefern.
Interessant ist, dass sie damit in erster Linie dort erfolgreich sind, wo es fast keine Moslems gibt. Habe jetzt leider keine aktuellere Statistik gefunden, aber "nach der Studie „Muslimisches Leben in Deutschland“ des BAMF aus dem Jahr 2009 lebten im Jahr 2008 98,4 Prozent der Muslime in der Bundesrepublik in den alten Bundesländern (einschließlich Berlin)." https://de.wikipedia.org/wiki/Islam_...benden_Muslime
1. ich bin etwas krank und mir dröhnt ein wenig der Kopf. Ich bin fit schon nicht für große Gedanken bekannt, also heute lieber nicht zu viel erwarten.
2. Ich werde weiterhin links wählen, weil die meinem Bild einer guten und gerechten Welt entspricht... (
Vielleicht hilft Dir ja gerade dieser Zustand die Welt mit einer angemessenen Differenzierung zu betrachten, und Dich auch in dir fremde Gedankenwelten versetzen zu können...? Behalte diese Offenheit auch nach Deiner hoffentlich baldigen Genesung
Ich habe dazu noch ein Paar Gedanken zu Nobodys Antworten:
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
Gute Besserung.
Kommt denn eine Partei in Frage, die es nicht schafft rechtsextremistische und verfassungfeindliche Mitglieder aus ihren Reihen zu verbannen?
Ohne Frage ein klares nein, kommt sie für mich nicht.
Zitat:
Ist es eine ernsthaft in Erwägung zu ziehende "Alternative", die Errungenschaften unserer Verfassung aufzugeben um Probleme zu lösen, deren Lösung grundsätzlich und auf der Basis von Fakten auch unter Einhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung möglich ist?
So formuliert stimmt Dir jeder Vernünftige zu. Die Frage bleibt, ob eine Stimme für die AfD all das in dieser Extreme auch bedeutet, und wenn die Lösung auch unter Einhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung möglich ist, warum dies die ach so demokratischen Parteien nicht endlich machen?
Zitat:
Denke an den Streit und die emotionalen Reaktionen wegen Seehofers (von der etablierten CSU) Obergrenze. Das war alles weit entfernt von "Schulterzucken/Weiterso".
Na ja, es gab viele Worte, aber erstens ohne Folgen (außer an der Bayrischen Grenze wird nirgendwo auch nur ein illegal einreisender Mensch zurückgewiesen), und zweitens bedeutet die "Obergrenze" von ca. 200.000 immer noch den Zuzug eine Großstadt jährlich, ohne Berücksichtigung der Möglichkeiten der Integration oder gar des Nutzens für das Land selbst (wie es jedes Zuwanderungsland natürlich macht).
Zitat:
Was Abschiebungen betrifft:
Das aus dem Hause Seehofer stammende "Geordnete-Rückkehr-Gesetz" hat u. a. den von etablierten Parteien dominierten Bundesrat passiert.
Tolle Leistung - aber weiterhin werden weniger abgeschoben, als nicht Bleibeberechtigte nachziehen (2018 z.B. ca. 26.000 abgeschoben, aber 75.000 Asylanträge abgelehnt, und die meisten sind geblieben), viele sind kräftig bemüht, auch legale Abschiebungen zu verhindern (mit legalen und illegalen Mitteln, 2018 wurden von 57.000 geplanten Abschiebungen 31.000 verhindert), und es leben somit inzwischen hunderttausende nicht bleibeberechtigte Menschen hier - da überzeugt ein neues Gesetz auch nicht, solange die Zahlenverhältnisse sich nicht ändern - müßte auch ohne neue Gesetze machbar sein, wenn man nur ernsthaft wollte. (Alle Zahlen ca.-Werte, kann jeder googeln, wer es genauer wissen will).
Übrigens, ist es wohl nur Zufall, daß die rechten Parteien in den Ländern massiv an Zulauf verlieren, in denen die "Etablierten" solche Sorgen der Menschen aufgreifen und in unaufgeregte, pragmatische Handlungen (nicht nur Gesetze) umsetzen ?(s. neuestes Beispiel Dänemark).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Der größte Gefallen, den man Björn Höcke tun kann, ist, zu glauben, den Mann umgebe ein Geheimnis, ein diabolisches Charisma, das ihn heraushebt aus der Riege der Apparatschiks und Berufspolitiker und ihn weit einflussreicher macht, als es seinem Amt als Fraktionsvorsitzender der Thüringer AfD entspricht. Viel Zeit und Mühe hat Höcke in den vergangenen Jahren darauf verwendet, seine Anhänger und Gegner glauben zu lassen, er sei ein Politiker nicht von dieser Welt. Dieser Nimbus machte ihn mächtig. So mächtig, dass seine Anhänger ihn schon jetzt als deutschen Messias verehren und erwarten, dass er das Volk rettet vor Moderne, Überfremdung und Individualisierung.
Das Jahr 2019 könnte entscheidend werden für Höcke und die AfD. Im Herbst wird in drei Bundesländern des Ostens gewählt, darunter Thüringen. Prognosen zufolge könnte die AfD in drei Landesparlamenten stärkste Partei werden. Davon profitiert vor allem einer: Björn Höcke. Den sehen schon jetzt viele in der AfD als kommenden Mann, als Vorsitzenden womöglich. Grund genug, sich mit seinem vermeintlichen Geheimnis eingehender zu befassen. Wer ist der Mann?
...zweitens bedeutet die "Obergrenze" von ca. 200.000 immer noch den Zuzug eine Großstadt jährlich, ohne Berücksichtigung der Möglichkeiten der Integration oder gar des Nutzens für das Land selbst (wie es jedes Zuwanderungsland natürlich macht).
[IRONIE] Denn schließlich wurde bei ihnen noch nach deren Nutzen gefragt!
Der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble kommentierte 2006 die Situation mit den Worten: „Der spürbare Anstieg von mitreisenden Familienangehörigen mit unzureichenden Sprachkenntnissen und die schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland machen uns heute […] mehr zu schaffen, als das früher der Fall gewesen ist. Die Mehrzahl der Aussiedler bemüht sich um die eigene Integration, indem sie Deutsch lernt und Arbeiten annimmt, die oft weit unter ihrer persönlichen Qualifikation liegen. […] Leider haben wir mit einem Teil der jüngeren männlichen Generation einige Probleme – auch wenn ich vermute, dass die Darstellungen in den Medien oft überzogen und einseitig sind. […] Diesem Problem müssen wir mit aller Kraft und gemeinsam entgegenwirken so gut und wo immer wir können.“ [/IRONIE]
Danke! Sehr unterhaltsam / lesenswert.
U. a. deshalb. Höcke über Höcke: "Eine gewisse Unbedingtheit, Kühnheit und Wirklichkeitsverachtung gehören dazu, wenn man mehr will, als nur das Vorhandene zu reproduzieren"