Das Waschen schmutziger Wäsche gehört ja eigentlich auch nicht in die Öffentlichkeit. Von daher würde es mich auch wundern wenn jetzt postwendend die wahren Gründe für den Wechsel verlautbart werden würden...
Was aber Wellington auf ihrer HP schreibt, grenzt ja schon an Volksverdummung:
"TeamTBB is focused on helping ‘development athletes’ who might otherwise not have the opportunity to succeed in professional triathlon. I no longer fit into their framework."
Klingt, als ob TeamTBB Wellington den Wechsel selbst nahegelegt hat, weil sie ja jetzt kein Nachwuchsathlet mehr ist und außerdem sich auch schon selbst eine warme Mahlzeit am Tag kaufen kann. Sehr glaubwürdig... Insbesondere wenn man die Namen der verbleibenden "Development-Athletes" (=Nachwuchsathleten) liest (die ja alle viel älter als Wellington sind). Csomor, Comerford, Keat, Spirig. Die passen also nach wie vor gut "into their framework" und hätten ohne die selbstlose Hilfe von Team TBB keine Chance im rauhen TRi-Profi-Alltag zu bestehen?
Dann schon lieber gar keine Begründung, als das Auftischen solcher Märchen.
ich bleib dabei: Normalerweise wechselt man einen Trainer bei anhaltender sportlicher Erfolglosigkeit. Wenn man einen Trainer auf dem Gipfel des sportlichen Erfolges austauscht, liegen die Gründe abseits des sportlichen, im zwischenmenschlichen Bereich. Und wenn das gleich drei der besten Athleten gleichzeitig tun. steckt noch ein bisschen mehr dahinter, auch wenn wir es vielleicht nie erfahren werden.
Hallo Harald,
ich glaube, wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Auch sind ein paar deiner aufgeführten Punkte nicht richtig. Das Team TBB besteht weiterhin aus einem Profiteam und einem Nachwuchsteam. Die von dr aufgezählten Sportlerinnen werden nach wie vor im Pro-Team geführt. Der Manager vom Team TBB hatte die Aufsplittung schon im Mai diesen Jahres angekündigt, Brad Sutton spielt in der ganzen Hierarchie sowieso nur eine untergeordnete Rolle. Alle verbliebenen Profis müssen sich im Team unterordnen und die Teamsponsoren vertreten. Wenn sie das nicht tun, müssen sie das Team verlassen. Ich gehe nicht davon aus, daß es größere Differenzen gegeben hat, sonst würde Belinda`s Eheman Justin nicht weiterhin bei Sutton bleiben. Chrissie Wellington hat nach ihren Erfolgen mit Sicherheit andere finanzielle Möglichkeiten, als sie im Team hätte. Belinda wurde noch nie als Teammitglied geführt. Bei Hillary Biscay bin ich mir nicht sicher, da kenne ich auch keine Hintergründe.
Strenggenommen hat development nichts mit Alter zu tun, sondern kann auch Entwicklungspotential heissen.
Ansonsten stimme ich dir zu: Entweder es gab Ärger, oder es geht um Sponsoren und Geld.
Ich denke, das die Athleten (wie auch sonst üblich) einen Teil der Sponsoren und Preisgelder an Sutton abführen müssen, vielleicht gab es da beim neuen Trainer ein besseres Angebot.
Komisch finde ich das ganze trotzdem. Besonders, weil die Mädels ihren Coach ja zuvor immer in höchsten Tönen gelobt haben.
Außerdem würde ich nicht nur wegen ein paar Kröten zu einem neuen Trainer gehen, wenn ich absolut von der Vorgehensweise des Alten überzeugt wäre. Das spräche dann auch eher für Streit.
Chrissie Wellington hat nach ihren Erfolgen mit Sicherheit andere finanzielle Möglichkeiten, als sie im Team hätte.
Hallo Jürgen,
dieses Argument ("Mehr Geld ") würde ich aus der eigenen Lebenserfahrung heraus als plausiblen Wechselgrund durchaus akzeptieren, wenngleich es nicht zu dem Bild passt, das Wellington versucht in der Öffentlichkeit abzugeben.
Ich fand diese "Charity-Soße" schon immer haarsträubend unglaubwürdig. Und sie wird nicht glaubwürdiger, wenn das Aushängeschild des Teams sich aus der "Solidargemeinschaft Team TBB" verabschiedet, gerade in einer Phase in der es ans große Geldverdienen, das Abschöpfen des Rahmes der zurückliegenden drei Jahre geht. Den "unterprivilegierten Jugendlichen in Thailand" ist sie damit nicht unbedingt ein nachahmenswertes Vorbild.
(P.S: Soll keine persönliche Bewertung Wellingtons von mir sein. Es ist das gute Recht jeden Sportprofis, nach dem eigenen Vorteil zu streben, schließlich leben wir in einer pluralistischen Gesellschaft. Nur sollte man dann auch dazu stehen oder zumindest gar nichts zu unglaubwürdig altruistischen Motiven schreiben. Leistungssport ist etwas zutiefst egoistisches. Damit rettet man nicht die Menschheit sondern stabilisiert höchstens die eigene Psyche (was u.U. zumindest indirekt einem Teil der Menschheit bzw. dem eigenen Umfeld zu Gute kommt )
Hallo Jürgen,
dieses Argument ("Mehr Geld ") würde ich aus der eigenen Lebenserfahrung heraus als plausiblen Wechselgrund durchaus akzeptieren, wenngleich es nicht zu dem Bild passt, das Wellington versucht in der Öffentlichkeit abzugeben.
Ich fand diese "Charity-Soße" schon immer haarsträubend unglaubwürdig. Und sie wird nicht glaubwürdiger, wenn das Aushängeschild des Teams sich aus der "Solidargemeinschaft Team TBB" verabschiedet, gerade in einer Phase in der es ans große Geldverdienen, das Abschöpfen des Rahmes der zurückliegenden drei Jahre geht. Den "unterprivilegierten Jugendlichen in Thailand" ist sie damit nicht unbedingt ein nachahmenswertes Vorbild.
(P.S: Soll keine persönliche Bewertung Wellingtons von mir sein. Es ist das gute Recht jeden Sportprofis, nach dem eigenen Vorteil zu streben, schließlich leben wir in einer pluralistischen Gesellschaft. Nur sollte man dann auch dazu stehen oder zumindest gar nichts zu unglaubwürdig altruistischen Motiven schreiben. Leistungssport ist etwas zutiefst egoistisches. Damit rettet man nicht die Menschheit sondern stabilisiert höchstens die eigene Psyche (was u.U. zumindest indirekt einem Teil der Menschheit bzw. dem eigenen Umfeld zu Gute kommt )
Dem Team nehme ich diese Ausrichtung schon ab, da ihnen seitens des Sponsors wohl nichts anderes übrig bleibt. Bei den Sportlerinnen folge ich deiner Argumentation, wobei sich Chrissie Wellington schon direkt nach Hawaii 2007 einen Manager genommen hat, der nichts mit TBB zu tun hat. Sie mag zwar naiv und auf eine gewisse Art und Weise unverdorben rüberkommen, aber sie weiß genau, was sie will.
Mal sehen, wie lange Sutton dem Team erhalten bleibt.
Sponsoringfragen kristallisieren sich immer mehr als Hauptgrund heraus, wie eine sehr ausführliche Stellungnahme vom TBB-Management zeigt.
Auch Belinda Grangers (mina) Statement, das mir sehr glaubwürdig erscheint, bestätigt dies:
"Unfortunately, in my case, I was financially unable to remain a part of Team TBB. If I had a choice I would have stayed- I love the team. I am at a stage now in my life where I need to look toward the future- I am quite a bit older than the other team members and the way the team is now structured meant that there was no room for me and my personal sponsors.
There are no hard feelings on either side and I am still in contact with my old team mates and my old coach. They will always remain extremely close friends of mine.
[...]
I want nothing but success for Team TBB and having Brett at the helm will ensure that."
Zitat:
Zitat von Quax
Mal sehen, wie lange Sutton dem Team erhalten bleibt.
Fuer mich ist/war das erstaunliche das Wellington, Granger und Biscay alle zum gleichen Coach (Cliff English) gehen. Vor allem da er ja bald der Ehemann von Sam McGlone ist.
Ich glaube aber schon das der Cliff English das alles machen kann.
Fuer mich ist/war das erstaunliche das Wellington, Granger und Biscay alle zum gleichen Coach (Cliff English) gehen. Vor allem da er ja bald der Ehemann von Sam McGlone ist.
Ich glaube aber schon das der Cliff English das alles machen kann.
Er ist in einer komischen Situation. Auf der einen Seite ehrt es einen Trainer, wenn 3 so hochkarätige Athletinnen anklopfen, auf der anderen Seite kann er zumindest bei Chrissie Wellington nur verlieren. Gewinnt sie wieder, war es die Arbeit von Sutton, gewinnt sie nicht, war es die Arbeit von English. Auf jeden Fall wird es interessant, die Leistungsentwicklung zu beobachten, da die beiden von ihrer Arbeitsweise her nicht unterschiedlicher sein könnten.