„Doch kann diese enorme Summe von 17.000 Euro überhaupt stimmen? Offenbar ja: "Die Kosten für den Austausch der Batterie hängen davon ab, ob ein Austauschteil verbaut werden kann (Kosten ca. 8600 Euro) oder ein Neuteil (17.000 Euro) zuzüglich der Werkstattkosten (ca. 30 Arbeitswerte für den Austausch)", sagt Daimler-Sprecher Dietmar Göllner auf Anfrage von FOCUS Online.“
Aber im konkreten Anwendungsfall kann ja laut dem verlinkten Text von dasgehtschneller stets ein Austauschteil verbaut werden, falls der Besitzer die alte Batterie nicht ausgebaut und in seiner Solaranlage daheim zur stationären Nutzung eingebaut hat. Somit sind die 17 000€ eben nicht korrekt dargestellt.
Nicht hingewiesen wurde im Text auch darauf, dass bei den allermeisten Smarts die Akkus geleast sind, so dass nur wenige Nutzer von defekten Batterien betroffen sein können.
Das ist sowas was ich nie verstehen werde bei den Diskussionen. 100% Akku taugt nichts - weg damit. 100% Brennstoffzelle auch nicht toll - weg damit. Egal was ist, wenn eine Technik nicht alles superdupergut zu 100% perfekt hinbekommt lieber gar nichts machen.
Gut beobachtet, aber viel zu rational für die heutige Zeit . Das scheint ein Charakteristikum aller aktuellen öffentlichhen Debatten zu sein. Es geht nicht um pragmatische Lösungen für die Menschen, unter rationale Abwägung. Es geht zu vielen Protagonisten um das absolute "Recht haben", gegen den ganzen Rest der Welt. Man legt sich schnell fest, was die "alternativlose" Zukunfstlösung ist; wenn dann Alternativen hochkommen, ist man nur noch bemüht, diese Alternativen madig zu machen, um seine frühere Entscheidung zu rechtfertigen- oder man schwingt sich ganz rüber, und verteufelt das, was man gestern noch toll fand. Kompromisse, Kombinationen sind für viele undenkbar - oder nur zu schwer zu begreifen? Es gibt eben nur Verbrenner oder Elektrisch, Batterie oder Wasserstoff, sofortige Klimakatastrophe oder alles nur leere Panikmache, alle Flüchtlinge rein oder alle aussperren, etc., die Liste ist endlos.
Ich finde die Fraunhofer-Studie gerade in diesem Kontext wohltuend, da sie viele verschiedene Optionen ausführlich betrachtet und auch Kombinationslösungen nahelegt - wenn man denn bereit ist, offen zu denken.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich finde die Fraunhofer-Studie gerade in diesem Kontext wohltuend, da sie viele verschiedene Optionen ausführlich betrachtet und auch Kombinationslösungen nahelegt - wenn man denn bereit ist, offen zu denken.
Allerdings lässt sie auch vieles weg.
bei Verbrennern wird grundsätzlich so getan als wachsen die Autos auf Bäumen und Benzin generiert sich von alleine in Zapfsäulen.
Bei EAutos haut man aber gnadenlos alle Vorbelastungen mit in die Rechnung rein (logisch, denn hinterher kommen ja kaum noch welche)
Auch werden unlogische kmWerte genommen von 150000 bis 200000km.
Da ist ein EAuto doch gerade warmgefahren. Teslas laufen mehr als 300000km schon jetzt.
Das Batterien auch noch ein Leben nach dem Auto haben als hausakkus zählt auch nicht, genau wie die hohe Recyclingquote.
Aber geschenkt, wer solchen Studien glaubt, dem kann man eh nicht helfen.
Wenn man sich dann anguckt dass die meisten Autos kaum mal Langstrecken sehen, was ist dann sinnvoller als die Techniken zu kombinieren? Kleiner Akku für die täglichen Wege plus kleiner Brennstoffzelle um auch mal über längere Strecken zu kommen.
Das sind Lösungen über die aber komischerweise keiner ernsthaft diskutieren will.
An solchen Kombilösungen arbeiten viele Hersteller schon längst. Das ist konstruktionsseitig zwar schon eine ziemliche Herausforderung, aber machbar. Der Laie unterschätzt aber leicht, was das für die Herstellungskosten bedeutet. Jede einzelne Baugruppe im Auto besteht aus Dutzenden Einzelteilen, die gefertigt, geprüft, montiert werden müssen. Wenn jetzt anstelle einer Antriebsvariante zwei verschiedene verbaut werden, bedeutet das eine enorme Kostensteigerung. Gibt es genügend Kunden, die bereit sind, den Preis zu zahlen? Es wird ja gern so getan, als müssten die Autobauer nur endlich mal Alternativ-Autos auf den Markt bringen, dann wird das schon. Dabei wird gern vergessen, dass ein Unternehmen nicht von dem lebt, was es produziert, sondern von dem, was es VERKAUFT.
Viele, viele Zulieferer arbeiten zwar intensiv an Produktentwicklungen und lassen sich auch Konzepte für die nötige Anlagentechnik erstellen, gehen aber nicht den letzten Schritt zur Investition. Und das ist auch kein Wunder:
So 'ne Montageanlage für z.B. nur eine kleine Pumpe - egal ob für Öl, Wasser, Ad-Blue oder sonstwas - kostet schon mal zwischen 3 und 8 Mio €. Eine Anlage allein nur für das automatisierte Verschweißen von Bipolarplatten für Brennstoffzellen, also ohne vor- und nachgelagerte Prozesse, liegt in der gleichen Größenordnung. So eine Investition lohnt sich für einen Zulieferer bei etlichen hunderttausend Stück Jahresabruf. Dieser Abruf ist aber nicht in Sicht, solange Verbrenner verfügbar, günstig und bewährt sind. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Der deutsche Markt ist da übrigens ziemlich unbedeutend...
Im Wettbewerb zwischen Brennstoffzelle und Batterie spielen so viel mehr Parameter eine Rolle als nur Wirkungsgrad und Materialkosten, das ist ein wirklich komplexes Thema. Noch dazu verschieben sich die Wichtungen der Argumente ständig zugunsten der einen oder anderen Seite. Da ist auch das Risiko der folgenschweren Fehlentscheidung enorm.
Auch werden unlogische kmWerte genommen von 150000 bis 200000km.
Da ist ein EAuto doch gerade warmgefahren. Teslas laufen mehr als 300000km schon jetzt.
Ich finde, die kmWerte sind nicht unlogisch, sondern für Autos repräsentativ. Es gibt immer welche, die viel fahren, aber das typische für das Alltagsauto ist es nicht. Im Durchschnitt fahren Leute in Deutschland ca. 13.000 km im Jahr. Und die Autos halten im Mittel angeblich ca. 18 Jahre. Nach dieser Quelle werden aber die Autos im Schnitt nach 12 Jahren außer Betrieb gesetzt.
Das ergibt ca. 230 000 km Fahrleistung, oder sogar nur 156 000 km. Allerdings halten die wenigsten ein Auto so lange als Erstbesitzer, um mit der vollen Laufzeit zu kalkulieren. Außer Taxifahrer erreichen wenige Leute mit ihrem als Neuwagen gekauften Auto mehr als 150.000 km. E-Autos werden da auch nicht anders sein, besonders wenn sie hauptsächlich für Kurzstrecken eingesetzt werden - da ist übrigens der Verschleiß viel höher (Bremsen, Reifen). Und nach ca. 10 Jahren schlägt dann die Materialalterung bei allen zu (Rost, Kunststoffe, Elektrik/Elektronik, Stoßdämpfer) - die meisten Autos werden nicht wegen Motorschaden, sondern wegen Unwirtschaftlichkeit wegen vieler Reparaturen ausgemustert.
Zitat:
Das Batterien auch noch ein Leben nach dem Auto haben als Hausakkus zählt auch nicht, genau wie die hohe Recyclingquote.
Aber geschenkt, wer solchen Studien glaubt, dem kann man eh nicht helfen.
Das Leben als Hausakku ist aktuell auch nur ein Gedankenspiel - ob das ein wirtschaftlicher Markt sein wird, steht in den Sternen. Und es geht nicht darum, "Studien zu glauben" sondern die Information aus Studien mit gesundem Menschenverstand zu bewerten und zu nutzen, um sein Bild von der Welt zu bereichern und sei Horizont zu erweitern - statt Andersdenkende einfach arrogant mit "denen ist eh nicht zu helfen" abzuschreiben.
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Landstriche vertrocknen, Vieh und Menschen haben nichts zu trinken.
Wers nicht glaubt... - die sehr sehenswerte Doku zeigt wie Grundwasserspiegel sinken in Südamerika und Afrika, Millionen Liter Wasser für das e-Mobil und Menschen können nicht mehr leben.
In Chile wird das Lithium aus Salzseen, den sogenannten Salares, gewonnen. Die Lagunen sind Heimat für die Andenflamingos, die es nur hier gibt. Mit dem großflächigen Abbau des Lithiums gehen ihre Lebensräume verloren; die Flamingos sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Zudem verbraucht der Abbau des Leichtmetalls extrem viel Wasser. Sinkende Grundwasserspiegel machen die Landwirtschaft der indigenen Gemeinschaften an den Ufern der Salzseen unmöglich.
Die Diskussion Batterie oder Wasserstoff erinnert mich zunehmend an den Klassiker Campa oder Shimano? Es hat wohl das alte Thema ersetzt, zumindest habe ich schon länger keine Campa-Shimano-Diskussion mehr gelesen. Ist Batterie dann Shimano oder Campa? .
Überlassen wir es den Entwicklern und dem Markt, mal sehen, wie sich die beiden Technologien den Markt aufteilen. Wir werden es hier ohne Kristallkugel eh nicht entscheiden können.
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